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Tatort Energiewende – wie ideologische Menschen diskutieren

Tatort Energiewende: EIGENTLICH ist die deutsche Energiewende ein richtiger Erfolg.

EIGENTLICH biegen wir gerade auf die Zielgerade ein. Wir wissen wie es geht, der Windkraftausbau braucht noch etwas Schwung aber der Ausbau des Solarstroms geht in Riesenschritten voran und wir schaffen jährlich Rekorde bei den absoluten und relativen Anteilen der erneuerbaren Stromerzeugung.

2023 haben Erneuerbare fast exakt 60 % der Nettostromerzeugung erreicht. Die Erzeugung aus Braunkohle (-27 Prozent) und Steinkohle (-35 Prozent) ist dagegen stark gesunken.

Der Strom ist dabei trotz des Atomausstiegs auch durch einen Solarstrom-Rekordzubau von 14 GW NICHT dreckiger geworden.

Sogar an der letzten Front der Energiewende geht es voran: Die installierte Batteriespeicherleistung hat sich von 4,4 GW in 2022 auf 7,6 GW in 2023 fast verdoppelt. Damit werden Batteriespeicher neben den 6 GW Pumpspeicher zunehmend zur zweiten Säule der Absicherung schwankender Erzeugung.

Dabei wissen wir doch alle DASS MAN STROM NICHT SPEICHERN KANN! Zwinkersmiley.

EIGENTLICH wäre jetzt ein guter Moment ein Glas Sekt aufzumachen und sich für das Erreichte auf die Schulter zu klopfen.

Aber praktisch war die Energiewende wohl selten härter unter Beschuss als in den letzten 2-3 Jahren und fühlt sich dank all der schlechten Presse für viele als schlimmer Misserfolg an, vor dem uns nur Atomkraft retten kann.

Und das während in Deutschland die Verbraucher-Strompreise den Börsenpreisen endlich verzögert nachfolgen und stetig sinken – während sie in Frankreich in 12 Monaten um 39 % gestiegen sind und weiter steigen werden. Denn der Preis der alternden Kernkraftwerke soll bis 2026 um 67 % steigen. Auf dann 7 cent pro kWh. Für wohlgemerkt ALTE, komplett abgeschriebene Kernkraftwerke! (Neue AKWs liegen bei dem Doppelten – PV fängt im Neubau bei 3-4 Cent auf der Freifläche an und geht selbst in Batterien zwischengespeichert bei circa 6-7 cent los)

Aber wie ist das möglich, dass so eine Erfolgegeschichte – mit unnötigen Dellen durch CDU-FDP und auch Russengas-Gabriel (SPD) – durch BILD, Welt, Jens Spahn und co., FDP-Atomis und all die anderen üblichen Verdächtigen zum Misserfolg geframed wird während sie sich gerade anschickt unsere Stromversorgung zu sichern?

Der Trick heißt: Ideologisches Diskutieren a.k.a. zielgerichtetes Diskutieren. A.k.a. die öffentliche Meinung so lange mit unwahren oder halbwaren Behauptungen und Unterstellungen bewerfen und immer in der Argumentation ausweichen, bis alle denken „da muss was dran sein, denn das waren ja viele Argumente!“

War zwar keines davon richtig. Aber egal. Irgendwie hats auf dem Umweg doch zum Ziel geführt. Daher hab ich für euch diese praktische Grafik gemacht, damit ihr beim nächsten Mal merkt wenn jemand gar nicht offen diskutiert sondern nur den Argumentationsraum vergiften will.

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Ungefährer Ablauf:

Erst hieß es am Anfang der Energiekrise „Guck mal jetzt fährt der #Gruene Doppelmoralist die Kohle wieder hoch!“

Als Habeck wie angekündigt die Kohle und besonders Braunkohle wieder runterfahren ließ, war plötzlich von Blackoutgefahr die Rede, weil die Erneuerbaren, das kann ja nicht klappen!

Das war plötzlich auch vergessen, aber dann war der europäische Strombinnenmarkt böse.

Jetzt hieß es in BILD, Welt und co. plötzlich wegen der Erneuerbaren wären wir zum STROMBETTLER geworden – dabei waren einfach nur andere Kraftwerke in Europa günstiger als Kohlekraftwerke in DE hochzufahren, was aus Klima- UND Strompreissicht eigentlich eine gute Sache ist

Als sich das mit dem Importen am Jahresende relativierte, war das auf einmal auch nicht mehr Thema. Jetzt kam die klassische Argumentation zurück: Irgendwas mit zu teuer!

Wobei es ja in der Gasmangellage durch den Ukrainekrieg zuerst hieß der Strompreis wäre zu hoch wegen der Erneuerbaren.

Das war damals natürlich erkennbar Blödsinn. Der Strompreis war in ganz Europa zu 90 % wegen des hohen Gaspreises explodiert. Dazu kamen unzuverlässige französische Atomkraftwerke und Wassermangel durch Dürre. Wind & Sonne dagegen wirkten preisdämpfend.

Jetzt sind die Strompreise wegen niedrigerer Gaspreise, Stromimporten und Energiewende in Teilen UNTER Vorkriegsniveau also muss ein neues Narrativ her. Da kommt natürlich „irgendwas mit teuer“ nur gelegen. Also werden jetzt die höheren Kosten für die Vergütung durch alle Gazetten getrieben.

Die basieren allerdings zum weitaus größten Teil auf Entscheidungen lange vor #Habeck. Die Vergütungen sind ja auf 20 Jahre garantiert und am Anfang gab es hohe Vergütungssätze, die jetzt noch nachwirken.

Neu gebaute Anlagen (Wind & Sonne) sind längst einen Bruchteil so teuer. Es wäre insofern gerade deswegen komplett absurd jetzt mit dem Zubau aufzuhören, wo er endlich viel günstiger ist und den Preis senkt.

Die alten Kraftwerke werden nach- und nach aus der Vergütung fallen und der jährliche Preis von alleine sinken.

ABER der Witz ist ja: Es geht eben bei all diesen Argumentationsketten nie darum ergebnisoffen zu überlegen was der beste Pfad für Deutschland ist. Es geht ausschließlich darum die #Energiewende zu verteufeln.

Es geht um Ideologie. Nicht um Realität.

Deshalb bleibt in der Realität und macht euch heute Abend mal einen Sekt auf, denn die Energiewende läuft gerade ziemlich erfolgreich.

Euer Captain F.

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Falls ihr übrigens denkt: „Das sieht nach Arbeit aus!“ – Ja. Ihr macht euch keine Vorstellung. Und wenn ihr euch mehr davon wünscht könnt ihr mich hier mit sehr kleinen Beiträgen unterstützen: https://www.patreon.com/user?u=32965554&l=de

Und ansonsten hab ich da ein schönes Buch mit mehr als 100 häufig sogar lustigen Grafiken. Perfekt für Lacher & Wissen aufm Klo. Muss ja nicht immer das Handy sein! 😉

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Quellen:

https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/oeffentliche-stromerzeugung-2023-erneuerbare-energien-decken-erstmals-grossteil-des-stromverbrauchs.html

https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-strompreis-gaspreis-erneuerbare-energien-ausbau

https://www.klimareporter.de/strom/strompreis-schock-in-frankreich

https://www.fr.de/wirtschaft/verteuert-atomstrom-ende-billigstrom-frankreich-paris-92726554.html

https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/studie-stromgestehungskosten-erneuerbare-energien.html

https://www.iwr.de/news/strompreis-schockwelle-in-frankreich-dritte-grosse-preiserhoehung-fuer-verbraucher-in-einem-jahr-news38580

Bauernproteste: Warum die Grünen schuld sind

Was ich übrigens nie verstehen werde ist die ominöse Front Bauern vs Grüne.

CDU und Bauernverband haben über Jahrzehnte mit der Förderung industrieller Großbetriebe bäuerliche Familienbetriebe zerstört.

Grüne haben mit dem EEG riesige Einnahmequelle für Landwirte geschaffen.

Ich hab 10 Jahre lang bei einer Solarfirma gearbeitet und Landwirte – und zwar JEDER Größenordnung – waren damals mit unsere wichtigsten Kunden.

Fast alles Höfe haben riesige Dachflächen, mit dem EEG entstand so für alle, die ein bisschen offen waren, eine hervorragende Einnahmequelle, die kaum Arbeit verursacht. Wer einmal die Küste lang gefahren ist, weiß was ich mein. Da reiht sich PV-Anlage an PV-Anlage, häufig wurden sogar extra Hallen für die PV gebaut. Die Einnahmen sind über 20 Jahre sicher und werden in vielen Fällen jede Agrardieselvergünstigung übertreffen.

Grüne setzen sich zudem auf europäischer Ebene und in Deutschland für eine Veränderung der Subventionspolitik ein, die kleineren – häufig familiengeführten Betrieben – zugute kommt.

CDU und der von Großbauern geführte Bauernverband blockieren alle Versuche den Subventionen so endlich Lenkungswirkung zu geben.

Nicht zuletzt sitzen viele der führenden Bauernvertreter fröhlich in Aufsichtsräten der Ernährungsindustrie. Warum eigentlich?

Denn da kommen wir dem tatsächlichen Problem der Landwirte näher. Wir haben in Deutschland ein Oligopol der Ernährungsindustrie. Inzwischen wird der Markt von nur noch 4 Konzernen bestimmt. Und so aggressiv die Bauernvertreter gerade gegen die Ampel und vor allem gegen die Grünen auftreten, so merkwürdig handzahm waren sie häufig gegenüber der Ernährungsindustrie, woran sicher der ein oder andere Aufsichtsratsposten nicht ganz unschuldig war. Klingt so gar nicht nach Interessenkonflikt oder?

Wir haben seit Jahrzehnten einen permanenten Wachstumsdruck weil der Anteil der Landwirte am verkauften Produkt stetig sinkt.

Von 1970 bis heute sank der Anteil der Landwirte bei Milch von 58 % auf 36 % bei Kartoffeln von 58 % auf nur noch 23 % und bei Eiern sogar von 88 % auf 38 %! Während in der gleichen Zeit die Eigner von Lidl/Kaufland und Aldi zu Deutschlands reichsten Milliardären wurden.

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/haetten-sies-gewusst/infografiken/welcher-anteil-der-verbraucherausgaben-fuer-nahrungsmittel-kommt-bei-den-landwirtinnen-und-landwirten-an

Und der Bauernverband stand immer voll hinter dem auch dadurch erzwungenen „Strukturwandel“ der nichts anderes heißt als: The winner takes it all. Anders gesagt: Größer frisst kleiner, weil größer stärker skalieren und investieren kann, also heißt es wachsen um jeden Preis und natürlich auf Kosten der Kleinen.

DAS HÖFESTERBEN WAR VON BAUERNVERBAND UND UNION IMMER GEWOLLT.

Der einzige Ausweg für Landwirte in so einem Umfeld mit einem faktischen Preisdeckel der Produkte ist neben dem aggressives Wachstum die geschickte Nutzung von Subventionen. Denn Subventionen machen je nach Art des Betriebs im Schnitt 50 % des Einkommens aus bei Nebenerwerbslandwirten sogar 90 %!
https://www.agrarheute.com/management/finanzen/waere-bauern-keine-agrar-subventionen-mehr-bekommen-574145

Leider haben aber auch die Subventionen, die so reichlich aus unser aller Steuergeld fließen, wenig Lenkungswirkung. CDU und Bauernverband bzw. Landwirtschaftslobby verhindern auf EU-Ebene seit Jahrzehnten eine stärker Berücksichtigung anderer Faktoren als der Flächengröße. Wobei man CDU & Bauernverband durchaus synonym verwenden kann weil die Mitgliedschaft in dem einem Verband meist die Mitgliedschaft in dem anderen bedingt.

Wahr ist nun wiederum, dass die Bürokratie auch durch und für Umwelt- und Naturschutzvorgaben immer weiter zugenommen hat. Und hier zeigt sich immerhin ein Problem, an dem die Grünen nicht komplett unschuldig sind. Denn egal ob groß oder klein, die Formulare und Abläufe sind die gleichen oder ähnlich. Das heißt: Kleine Familienbetriebe müssen mühsam nach Feierabend Förderung beantragen oder verzichten darauf weil der Aufwand zu groß ist – große Betriebe mit 100 Mitarbeitern stellen dafür einfach einen Profi ab.

Hier muss also ein Ziel sein Natur- und Umweltschutz so einfach und unbürokratisch wie möglich zu erreichen.

Da hätte die Union allerdings durchaus für kämpfen können. Sie hat von 2008 bis 2021 den Landwirtschaftsminister bzw. die Landwirtschaftsminiterin gestellt und war in der EU faktisch an der Regierung: Von systematischem Bürokratieabbau kann man aber komischerweise nicht berichten. Dabei hat die Union auch in den Ländern häufig das Landwirtschaftsministerium – da sollte man sich doch einigen können.

WOVON man aber gehört hat waren ständige Bemühungen von Union und FDP den Ausbau des Bioanbaus auszubremsen. Dabei war EXAKT der jahrzehntelang für viele kleinere Betriebe der letzte Rettungsanker. Die Konversion schaffen die Betriebe aber häufig nicht aus eigener Kraft, denn die ist teuer. 2-3 Jahre lang produziert man zu Biokosten – kann aber nur zu konventionellen verkaufen. Ohne Rücklagen oder staatliche Unterstützung ist man da verloren.

https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/umstellung/umstellungszeitplaene/

CDU-geführte Regierungen haben zudem 16 Jahre zugesehen wie bundeseigene Länderreien vor allem nach der Wende an den Meistbietenden und damit nicht selten an Großinvestoren und Investmentgesellschaften aus dem Ausland verscherbelt wurden, die dann die Pachtpreise für die Landwirte auf ein Mehrfaches hochzogen. Immer wieder wurde angemerkt, dass es klüger wäre wenn Bund und Länder die Flächen halten und preisdämpfend einsetzen. Aber…das große Geld aus der weiten Welt es lockte zu sehr.

Erst die Ampel hat diese Politik endlich beendet. https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/agrarflaechen-bund-will-privatisierung-in-ostdeutschland-weitgehend-stoppen-a-0dedec05-c7a0-4953-8df5-47f86476763e

Trotzdem läuft die Landübernahme auf den Gesamtflächen weiter. Über die praktische Gesetzeslücke der Share Deals können Beschränkungen ausgehebelt werden indem der Investor dem Landwirt einen Feigenblattanteil lässt.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/acker-flaeche-investoren-aldi-munich-re-100.html

Dagegen kämpft z.B. Thüringen mit Unterstützung der bäuerlichen Arbeitsgemeinschaft. Und wer ist dagegen? Na?

Genau. Der Bauernverband. Seid ihr auch so ÜBERRASCHT wie ich?

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/agrarstrukturgesetz-landwirtschaft-bauer-landgrabbing-100.html

Man kann also final sagen: Die Grünen sind schuld WEIL DIE GRÜNEN SCHULD SIND. Das reicht als Argument.

Denn diese merkwürdige Phalanx aus CDU / Bauernverband + vielen Landwirten ist nur eine wegen Stallgeruch. Weil man sich halt kennt und aus der gleichen Ecke kommt. Und in der Ecke findet man Grüne halt doof, weil man sie doof findet, weil sie der Vater bereits doof fand und der Opa sowieso – obwohl einen die eigenen Leute permanent hängen lassen und den Landhaien zum Fraße vorwerfen.

Und die Solaranlage baut man dann halt schon aufs Dach, weil es nunmal finanziell Sinn macht, und freut sich über die Pacht für die Windrakftanlagen – aber anrechnen tut man das den Grünen trotzdem nicht.

Feindbilder sind nun einmal einfach wirkmächtiger als Logik und Realität.

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Ich kämpfe auf meinen diversen Accounts und auf meinem Blog dafür Fakten und vor allem Zusammenhänge möglichst unvoreingenommen und verständlich unter die Menschen zu bringen. Das ist ein riesiger Aufwand. Weitestgehend unbezahlt. Wenn ihr das unterstützen mögt hab ich ein tolles Patreon: https://www.patreon.com/user?u=32965554&l=de

Jede Unterstützung bedeutet, dass ich mehr Zeit habe um den Finger in die Wunde zu legen. Danke!

Heizungsgesetz – eigentlich ganz einfach

Was wurde dem Heizungsgesetz bzw. dem Gebäudeenergiegesetz aus dem BMWK nicht alles angedichtet: Es wäre viel zu kompliziert, nicht technologieoffen und die Vorgaben nicht erfüllbar bzw. zu gigantischen Kosten führen.

Der Witz ist nur: Eigentlich ist es sehr einfach und logisch die Vorgaben des Gesetzes zu erfüllen. Wenn man ehrlich ist, ist es sogar ein ziemlicher Nobrainer.

Es gibt EXAKT einen Schritt, den man als Haus- oder Wohnungsbesitzer tun muss um RUHE ZU HABEN: Bei nächster Gelegenheit eine Heizung einbauen, die zu mindestens 65 % mit Erneuerbarer Heizenergie laufen kann. Und das wird dann bei Neubauten mit bis zu 35 % und bei Altbauten mit bis zu 70%! gefördert! Fanfaren, Tusch, Party, Nice, Erledigt! YIHA!

Wer nun aber sagt: ICH WILL MÖGLICHST LANGE FOSSILE HEIZEN! der hat es tatsächlich etwas komplizierter. Aber das nur weil das Gesetz tatsächlich nett sein möchte und eine ganze Reihe Ausnahmen und ausgedehnte Übergangszeiträume für Fossilien hat. Da muss man dann tatsächlich schauen ob Alt- oder Neubau, wie groß der Ort ist, ob es schon eine kommunale Wärmeplanung gibt und ab wann. Schaut gerne in die Grafik, da ist das Wichtigste drin, ihr könnt einfach den Pfeilen folgen. Aber Vorsicht: Wer sich zu lange Zeit lässt mit dem Umbau verpasst ziemlich viel Förderung…

Weil ich offensichtlich ein netter Mensch bin könnt ihr hier völlig gratis die Grafik zum Gebäudeenergiegesetz anschauen und runterladen. Ihr könnt sie so groß wie ihr wollt ausdrucken, gerne auch als Plakat an Wände hängen.

Falls ihr denkt: „Oh, das ja tatsächlich nett und sieht nach verflucht viel Arbeit aus!“ könnt ihr mich unterstützen auf meinem freundlichen Patreon. Denn klar, ich muss mir sowas auch zeitlich leisten können…

Ich hab auch noch ein vereinfachtes Plakat designed, das zusätzlich alle Heizungstechnologien enthält. Auch das könnt ihr natürlich herunterladen, verbreiten und ausdrucken. Nur mein Wasserzeichen das dürft ihr NICHT rausnehmen.

Und wenn ihr euch fragt: ABER WARUM DAS GANZE?! Ein Drittel der deutschen Klima-Emissionen stammen aus dem Wärmesektor. Effektiver Klimaschutz ohne den Wärmesektor ist also kaum möglich – nicht zuletzt ist der Wärmesektor im Grunde einfacher umzustellen als z.B. Teile des Transportsektors.

So. Damit sind wir eigentlich schon durch. Da hat das neue Jahr doch gut begonnen!

Euer Captain Futura.

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Zusatzinfos. Womit kann ich „erneuerbar“ Heizen:

Wobei „Erneuerbare Heizenergie“ zudem sehr weit gefasst ist. Denn erst einmal geht es nur um die MÖGLICHKEIT die Heizung mit Erneuerbaren laufen lassen zu KÖNNEN. Zudem fällt auch Biomasse – also auch Holz unter „Erneuerbare Heizenergie“.

Insofern gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten die Vorgaben zu erfüllen. Die einfachste und konsequenteste ist sicherlich eine Wärmepumpe. Die läuft mit Strom, der in Deutschland zunehmend aus Wind & Sonne kommt und ist damit perspektivisch fast emissionsfrei. Wärmpumpen haben mittlerweile eine Leistungskennzahl von 1:3 bis 1:4 – das mit 1 Einheit Strom werden 3-4 Einheiten Wärme von draußen in das Haus gepumpt. Ist es besonders kalt, verschlechtert sich (je nach Auslegung) diese Kennzahl. Schlimmstenfalls, irgendwo deutlich in den Minusgraden, muss die Wärmepumpe mit einem Heizstab zuheizen. Warm wird es also immer – nur eben manchmal etwas ineffizienter aber immer noch mit einer Effizienz ÜBER 100 %!

Diese Effizienz ÜBER 100 % kann eine Gas- oder Ölheizung gar nicht erreichen. Auch wenn sie dann demnächst als „H2-ready“ (also Wasserstoff-ready) angeboten, oder mit Biogas bzw. Efuel betrieben wird. Gerade die Herstellung von Efuels ist SEHR ineffizient (bis hin zum Faktor 1:10), Biogas ist erst einmal eine gute Alternative, aber auch hier sind die Preise der Zukunft reichtlich unklar UND die Flächeneffizienz von Biogas ist recht gering. Gegenüber Freiflächenphotovoltaik beträgt sie 1:50. Zudem: Wenn wir schon große Flächen für Biogas statt Nahrungsmittel zur Verfügung stellen, sollte das Biogas eigentlich ZWINGEND in Kraft-Wärme-Kopplung Strom erzeugen, also Strom UND Wärme und nicht nur Wärme.

Wasserstoff schließlich ist schon ziemlich toll und verbrennt emissionsfrei – wird in Zukunft aber sehr wahrscheinlich zuerst für die Industrie gebraucht, inwiefern das wirklich am Ende in das bestehende Gasnetz eingespiesen wird (da es zudem ein sehr flüchtiges Gas ist) darf durchaus bezweifelt werden. Das ist eine Wette mit unbekanntem Ausgang.

Eine Wette übrigens, die selbst die technologieoffene FDP-Spitze nicht gehen wollte und sich deshalb in ihre neuen Privathäuschen – ja genau: Wärmepumpen eingebaut hat.

Insofern: Ja Gasheizung in der Anschaffung erst einmal günstiger. Aber der CO2-Preis steigt zügig und die alternativen Treibstoffe tun sich schwer, daher Vorsicht vor der Kostenfalle.

Wer die Möglichkeit hat sich an ein (kommunales) Nah- oder Fernwärmenetz anzuschließen ist erst einmal fein raus. Denn er kann die Aufgabe der Umstellung auf Erneuerbare einfach outsourcen. Einfach anschließen und vergessen – kümmern muss sich die Kommune. Die muss dann in Zukunft die Wärme schrittweise auf erneuerbar umstellen. Was übrigens, wie riesige Wärmepumpen in Dänemark und Österreich zeigen, gar nicht so schwierig ist und selbstverständlich Effizienzvorteile hat. Zudem ergeben sich spannende Konzepte – unter anderem können mit der Abwärme aus der Kanalisation komplette Stadtviertel versorgt werden. Da wird einem perspektivisch vom Klogang gleich zweimal warm.

Zu Guter Letzt kann auch die Solarthermie als Zusatzheizung genutzt werden und natürlich ist es auch möglich mit Pellets bzw. Holz zu heizen. Genauer gesagt: Es ist MÖGLICH, aber aus zwei Gründen nicht zu empfehlen.

1. Aus Sicht des Klimas ist das Heizen mit Holz inzwischen hochproblematisch. THEORETISCH wachsen die gefällten Bäume nach, holen das CO2 wieder aus der Luft und alles ist ein Kreislauf. PRAKTISCH dauert das locker mal 30 Jahre (Was für uns aktuell sehr ungünstig ist) ZUDEM klappt es kaum mehr weil die Wälder weltweit unter Druck sind, verdörren, abbrennen und völlig überforstet sind. KLARTEXT: „Pellets aus Reststoffen“ sind in dieser Form LÄNGST nicht mehr verfügbar. JEDE zusätzliche Holzheizung kann mit Reststoffen nicht mehr bedient werden. Umfangreiche Recherchen haben aufgedeckt, dass da am Ende häufig rumänischer Urwald im Keller landet. Die Holzmafia ist weltweit eine der umsatzstärksten kriminellen Verbünde. Ergebnis: Pellets können am Ende klimatechnisch schlimmer als fossile Brennstoffe sein, weil sie Raubbau an der Umwelt bedeuten und in der Herstellung auch noch energieintensiv getrocknet werden müssen.

2. Heizen mit Holz ist ein ziemlich unsauberer Verbennungsprozess. Das absurde daran: Weil das so enorm beliebt ist (siehe Gemütlichkeit) zerschießen wir uns alle Fortschritte bei der Luftqualität durch immer sauberere Autos und co. In manchen (gerade betuchten) Vierteln ist die Luftqualität inzwischen in den Wintermonaten aufgrunde der „Wohlfühlkamine“ so desolat, dass man selbst mit gesunder Lunge am besten kaum mehr rausgehen sollte. Die Raumluft übrigens leidet natürlich mit.

Also Holz gehört in den Wald ODER in Holzhäusern, Brücken, hochwertigen Möbeln gebunden und NICHT in die Verbrennung.

Fazit: Wärmepumpe top und längst auch bei älteren Häusern möglich, Holz eine Option als Zusatzheizung für ganz kalte Tage (als Alleinheizung klima- und lufttechnisch problematisch), H2-ready Gasheizung riskante Wette, Biogas etwas weniger riskante Wette aber eigentlich besser für Kraft-Wärme-Kopplung, Nah- und Fernwärme praktisch und einfach.

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Zusatzinfos. Warum sind neue Holzheizungen NICHT erneuerbar:

Da ich schon geahnt haben, dass die Kritik kommt also HEIZEN MIT HOLZ. Wenn ihr vor Ort eine nachhaltige Reststoffquelle habt und eine BESTEHENDE Holzheizung: Luftschadstoffe bleiben ein Problem aber immerhin ist der Rest halbwegs okay. Wenn nicht sei folgendes gesagt: Es wurde stets behauptet, dass nur junge Wälder CO2 binden. Das war kompletter Bullshit. Gerade alte und dicke Bäume binden sehr hohe Mengen von CO2 auf engem Raum, also genau was wir brauchen. Und Bäume binden Jahr für Jahr zusätzliches CO2 bis ans Ende ihres Lebens.

Studie dazu: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2017/pm63.html

Zudem binden auch Totholz, Humus und Waldboden große Mengen von CO2, die beim Durchforsten mit schwerem Gerät freigesetzt werden. Infos z.B. hier https://totholz.wsl.ch/de/funktionen-von-totholz/kohlenstoffkreislauf/

Totholz ist zudem im Regelfall KEIN Brandherd. Vor allem nicht in Naturwäldern. Es liegt auf dem Boden, modert und hält Feuchtigkeit. Was soll da brennen?
https://sachsen.nabu.de/news/2023/33052.html

Es gibt nicht mehr genug Reststoffe für neue Holzheizungen. WIRKLICH NICHT. Das bedeutet zudem dass es in Zukunft zu DEUTLICHEN Preissprüngen kommen kann wenn die letzten Urwälder unwiderruflich abgeholzt sind. Denn dann kann auch die Holzmafia den Bedarf nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit bedienen.

Als Startpunkt: https://www.sueddeutsche.de/politik/holz-mafia-waelder-abholzung-recherche-1.5760966
Weiterführend warum auch viele Siegel NICHTS bringen: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/abholzung-tuev-zertifizierungsunternehmen-holzwirtschaft-nachhaltigkeitssiegel-e489005/?reduced=true

Sonne und Wind dagegen wird es IMMER im Überfluss geben! Füttert nicht die Holzmafia! Wir BRAUCHEN dei WÄLDER nicht die FORSTE!
https://www.deutschlandfunk.de/oekologe-ueber-waldbrandgefahr-reales-risiko-dass-waelder-100.html

Warum die Helmpflicht gefordert wird

Der Herbst steht an der Türschwelle und mit ihm Dunkelheit und rutschige Blätter und da sind auch die typischen Diskussionen nicht weit:

– Warnwestenpflicht für alle aufm Rad
– Fahrradhelmpflicht für alle aufm Rad

Merkwürdigerweise treffen all diese Diskussionen immer nur Menschen auf dem Rad. Nie Autofahrer oder Fußgänger. Sie werden auch komischerweise so gut wie nie von Menschen geführt, die selber viel und vor allem im Alltag Rad fahren.

Ganz im Gegenteil. Sie werden eigentlich grundsätzlich BESONDERS LAUTSTARK von Leuten geführt, die sich hauptsächlich mit dem Auto fortbewegen aber stets mit dem paternalistischen Unterton, dass man ja nur „Das Beste für die radelnden Mitmenschen“ möchte.

Denn ja, man fordert das ja ganz uneigennützig in vollendetem Alturismus, damit die armen Menschen nicht übersehen werden oder sich nicht verletzen. Während man sich bemühen muss nicht vor laufender Kamera loszukichern, weil es natürlich eigentlich darum geht diesen nervigen Radfahrern und Radfahrerinnen endlich mal die Zunge zu zeigen.*

Auf jeden getöteten Radfahrer kommen 1,5 Fußgänger und 4,5 Autofahrer mit tödlichen Kopfverletzungen. Man könnte also genauso gut die Helmpflicht im Auto fordern.

https://www.clevere-staedte.de/blog/artikel/helmpflicht-f%C3%BCr-fu%C3%9Fg%C3%A4nger-und-autofahrer

Macht man aber natürlich nicht, denn das Ziel ist ja nicht Radfahren sicherer zu machen, sondern Radfahren WENIGER zu machen. Wer Radfahrer schützen will, baut sichere und gute Infrastruktur. Wer den blöden Radfahrern die Zunge zeigen will und Radverkehr reduzieren, fordert eine Helmpflicht „zum Schutz der Radfahrer“. Die dann zügig den Radverkehr reduziert. Und weil weniger Rad fahren sind die Autofahrer Radfahrer dann nicht mehr gewöhnt und in der Folge nehmen die Unfälle mit Radfahrern zu. So in Australien passiert.

Da haben nach der Einführung der Helmpflicht die Kopfverletzungen bei Radfahrern nur um 13 % abgenommen. Dafür nahm das Radfahren bei jungen Menschen um 30 % ab.
Leider haben pro Streckenkilometer die Verletzungen in Folge dessen sogar zugenommen, das gilt auch für Teile von Kanada mit Helmpflicht, weshalb in Vancouver viele Radfahrer mit Shirts gesehen werden auf denen steht: „I wear a helmet so that you can drive like an idiot“ („Ich trage einen Helm, damit du wie ein Idiot fahren kannst“)

https://www.bmj.com/content/346/bmj.f2674
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8870773/
https://taz.de/Debatte-Helmpflicht-fuer-Radfahrer/!5063181/

Die Helmpflicht war also ein voller Erfolg.

Dabei den Radfahrern die Zunge zu zeigen und wer Herr im automobilen Hause ist.

Denn wer WIRKLICH Radfahrer schützen will kümmert sich um sichere Infrastruktur und sorgt so auch für VIELE Radfahrer. Denn es gilt: Radfahren wird sicher durch viele Radfahrer und Radfahrerinnen. Wie bei einem Fischschwarm entsteht ein Mengenschutz, weil Autofahrer die Radfahrer nicht mehr übersehen können und sich daran gewöhnen vorsichtig zu sein.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2015-03/radfahren-sicherheit-unfall

In den USA tragen 38 Prozent der Radler einen Helm, in den Niederlanden 0,1 Prozent. Trotzdem werden in den USA auf der gleichen Distanz VIER bis FÜNFMAL so viele getötet wie in den Niederlanden.

Was Radfahrern wirklich rettet ist also: Sichere Infrastruktur. Tempo 30 innerstädtisch. Zügig von Eis, Schnee und Blättern geräumte Wege.

Was nicht hilft ist Helmpflicht.

Klar ist: Als Erwachsener einen Helm zu tragen ist INDIVIDUELL die Entscheidung sich stärker gegen Kopfverletzungen abzusichern. Aber diese Entscheidung kann jeder für sich selbst treffen.

Ansonsten gilt: Das Ziel sollte nicht sein, dass VERUNFALLEN sicherer zu machen sondern das RADFAHREN.

Deshalb: Helmpflicht wird nicht gefordert, um Radfahrer zu schützen – sie wird gefordert um Radverkehr zu reduzieren. Das gleiche gilt für Warnwesten und ähnlichen Blödsinn. Und ein reduzierter Radverkehr sorgt übrigens auch umgehend für einen Anstieg von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – denn Radfahren ist gesund, ein Effekt der die möglichen Verletzungen mehr als aufwiegt!

Anderherum gilt: Wer Warnwesten und Helme für Radfahrer fordert – muss auch Helme für Autofahrer fordern und Autos in dunkeln Farben verbieten. Warum gibts da eigentlich nicht täglich Studien zu? Wie all die Autos in den deprimierenden Nichtfarben die Unfallrate erhöhen, weil sie so schlecht sichtbar sind?

Merkt euch einfach: „Helm rettet – Helmpflicht nicht.“

Euer Captain Futura.

……

* P.S. Ja das ist etwas pöbelig, daher sei zur Sicherheit erwähnt: Es gibt ganz sicher auch viele Menschen die Helmpflicht und Warnwestenpflicht nur aus Unwissenheit fordern oder gut finden. Die sind aber regelmäßig auch nicht die lautesten Stimmen.

(ehemals) Sozialistische Staaten von Amerika und Deutschland

Der Feind in den USA und auch in Deutschland (mindestens im Westen und heute ziemlich in ganz Deutschland) ist im Zweifel immer der Sozialismus.

Das Faszinierende daran: Direkt nach dem Krieg und im Grunde noch Jahrzehnte danach waren die USA und auch Deutschland nach heutigem Maßstäben kurz vorm Sozialismus.

Deutschland hatte einen Spitzensteuersatz von 95 %, die USA von 90 %. Hört man Politiker von heute zu, müsste das ein furchtbares Desaster gewesen sein.

Deutschland hat dann 1952 auf 80 % abgesenkt und ist schließlich 1958 bei 53 % angekommen.

Da blieb es lange Zeit stabil, es ging dann nochmal 3 % hoch und wieder runter, es wurde populistisch eine neue „Reichensteuer“ eingeführt (Die aber kaum Einkommen trifft und im Jahr noch nicht mal eine Milliarde einbringt) und der Soli eingeführt, verlängert und schließlich für alle bis auf die höchsten Einkommen abgeschafft. Der Soli ist hier in der Grafik nicht drin, sein Beitrag verändert die Grafik nicht entscheidend.

Entscheidend ist: Heute liegt der Spitzensteuersatz bei etwas über 42 % und ist damit historisch niedrig.

In den USA zeigt sich ein ähnliches Bild aber das Faszinierende ist: Hier blieben die Spitzensteuersätze viel länger hoch!

Erst 1964 sank der Spitzensteuersatz auf 70 % und erst 1972 auf 50 % um schließlich 1988 auf ein Minimum von 28 % zu sinken.

Die Partei, die das zu verantworten hatte ist unschwer zu erraten (Republikaner) und der Präsident auch (Ronald Reagan). Die vorgeschobene Ideologie dahinter waren die Trickle-Down-Economics: Von mehr Vermögen der Reichen profitieren alle, weil deren Kapital durch Wirtschaftswachstum (warum auch immer das durch weniger Spitzensteuersatz erzeugt wird) nach unten durch die Gesellschaftsschichten durchtropft. Das hat bis zum heutigen Tag keinen einzigen Tag funktioniert.

Die eigentlich unausgesprochene Ideologie dahinter war denn auch eine ganz andere: Man wollte den Staat absichtlich austrocken, ausbluten, weil man ihn im Grund als Feind sah. „Schlanker Staat“ nennt man das heute euphemistisch aber im Grunde steht dahinter die Idee der Selbstorganisation, weitestgehend ohne staatliche Strukturen. Klingt gut, ist aber faktisch ein Oligarchenstaat.

Es ist unpopulär Sozialausgaben zu kürzen, also senkt man die Steuern (das finden alle dufte) sorgt so für Rekorddefizite und muss dann (leider alternativlos!) die Staatsausgaben aggressiv senken.

Genau das ist auch passiert: Rekorddefizit mit Ansage und danach haben zumeist demokratische Präsidenten den Spitzensteuersatz wieder moderat angehoben und republikanische ihn wieder abgesenkt.

………….

Wenn man sich jetzt fragt warum heute Vermögen in den USA aber AUCH in Deutschland so absurd ungerecht verteilt sind, dann könnte man beim Spitzensteuersatz anfangen.

In Deutschland besitzen 1 % der Bevölkerung 35 % des Vermögens und 50 % der Bevölkerung besitzen 1,4 % des Vermögens.

Frohe Meinachten – Nehmen ist seliger denn Geben.

Zu den USA gibt es eine wirklich eindrucksvolle Grafik zu dem Anteil der Top 1 % an den privaten Einkommen, die im Grunde DIE DIREKTE STATISTISCHE ANTWORT auf die Steuersenkungen ist. Schaut sie euch unbedingt an!

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/293889/umfrage/anteil-der-top-1-prozent-am-einkommen-in-den-usa/

Wenn man sich jetzt also fragt: Wieso hat man das Gefühl, dass bei Erzählungen aus den 60er und 70ern eigentlich eher finanzieller Aufstieg, stabile Mittelschicht und wachsende Vermögen das Thema waren – dann liegt das an den sozialistisch anmutenden Steuersätzen nach dem Krieg.

Erst durch die aggressiven Steuersenkungen die dann folgten, konnten das obere 1 % seine Vermögen so enorm ausbauen. Konnten die Superreichen entstehen und ihre Macht ausbauen. Konnten sie mit Lobbymacht immer neue Steuerschlupflöcher schaffen bis heute z.B. ein Elon Musk eine Steurrate von 3,27 % hat.

Klingt wenig? Ist aber noch viel! Jeff Bezos hat 0,98 % und Waren schlägt am Buffet richtig rein mit 0,1 %. Steuersätze so klein, dass manche mehr Promille am Steuer haben. Im Schnitt zahlen die Milliardäre 3,4 % auf ihre jährlichen Vermögenszuwächse.

https://www.handelszeitung.ch/panorama/us-superreiche-wie-jeff-bezos-oder-elon-musk-zahlten-kaum-steuern

Die Folge war natürlich, dass der Sozialstaat entweder komplett ausgeweidet (USA) oder zunehmend über andere Steuern gedeckt werden musste. Z.B. über die immer weiter steigende Mehrwersteuer. Die trifft aber unverhältnismäßig Gering- und Mittelverdiener.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164066/umfrage/entwicklung-des-mehrwertsteuersatzes-in-deutschland-ab-1968/

Anders gesagt: Die Reichen haben sich aus der Solidargemeinschaft verabschiedet, indem der Staat klammheimlich bei der Steuerlast von der Einkommenssteuer weggewandert ist und zusätzlich tausende Schlupflöcher geschaffen hat. Es ist wohl kein Geheimnis: Auch in Deutschland zahlen nur die Dummen Spitzensteuersatz.

https://www.focus.de/finanzen/steuern/mehrwertsteuer-geringverdiener-profitieren-von-sinkenden-steuersaetzen_id_7425610.html

Die Folge ist: Die Mittelschicht blutet langsam aus (Deutschland) oder die Unterschicht hat null Absicherung (USA). EIn Teil des Ausblutens ist aber geschickt durch Inflation kaschiert.

Im Zuge der Coronakrise wurden z. B. gigantische Milliardensummen rausgehauen. Die sind aber in Deutschland zu relevanten Teilen bei reichen Aktionären gelandet. Die folgende Inflation vernichtet aber vor allem Sparguthaben und Kaufkraft bei der Mittel-und Unterschicht, während die Werte der Reichen bleiben oder Aktien steigen.

In den USA war Biden tatsächlich klüger, hier hat der Staat aggressiv pro Kopf Geld rausgehauen, was Mittel – und Unterschicht relativ deutlich mehr hilft und dazu Zukunftsbranchen und Infrastruktur mit Geld überschüttet, um anders herum einen Einnahmendruck beim Staat zu erzeugen. Bidenomics, an denen Bernie Sanders nicht unbeteiligt war.

In der Ampel dagegen sitzt die FDP. Naja. Wassollmanerwarten.

…….

Und jetzt lasst euch alles was ihr gelesen habt einfach nochmal von Bernie Sanders erklären. Denn Bernie Sanders ist Boss.

Wir müssen uns unsere Demokratie von dern Superreichen zurückholen. Sonst werden wir sie verlieren.

Captain TaxTheRich Futura out.

* Mic drop

FCK KINDERARMUT – Ohne Chancen für Kinder keiner Wohlstand

Ich wollte eigentlich ein anderen Thema, ABER wie jetzt plötzlich Hauptstadtpresse und SPD über Paus und die Grünen herfallen…

Die FDP hat inzwischen rund 30 Gesetzesprojekte der Grünen, die größtenteils IM KOALITIONSVERTRAG schon entschieden waren blockiert, aufgehalten, waidwund geschossen oder größtenteils entkernt.

Trotzdem haben es die grünen Minister und Ministerinnen geschafft ampelweit noch die beste Performance abzuliefern. Und ja, da ist viel Luft nach oben, aber wie man an Wissing und Lindner sieht auch verdammt viel Luft nach unten.

Die ganze Zeit über stand die SPD wie ein Haufen neutrale Politikmasse schweigend im Hintergrund und hat die FDP mal machen lassen. So nach dem Motto „Bad Cop FDP, schweigender Cop SPD“. Die FDP frühstückt die Grünen ab und sorgt für neoliberale Politik und die SPD ist fein raus, weil sie einerseits ihre „Genosse der Bosse“ Schröder -Agenda klammheimlich weiter durchsetzen kann, aber andererseits nicht im Raum gesehen wird, wenn jeder soziale Ansatz von der FDP gemessert wird.

Nebenbei kürzt ein SPD-Ministerium mitten im AfD Hoch nochmal die Mittel der Bundeszentrale für politische Bildung und niemand fragt nach. Was schade ist, denn DIE BEGRÜNDUNG hätte ich wirklich gerne gelesen. Das FDP-Digitalministerium kürzt bei der Digitalisierung und das FDP-Forschungsministerium kürzt unter dem Motto „Forschung und Chancen für alle“ bei Bafög und wichtigen Forschungsvorhaben.

Weil man angeblich kein Geld hat. Schuldenbremse. Ihr wisst.

Am Ende schüttet man aber dann beim Gebäudeenergiegesetz alles mit Geld zu, wobei hier die Fördermittelverteilung immerhin sozial halbwegs sinnvoll verteilt wird (Eigentlich merkwürdig, dass das die SOZIALdemokraten nicht auch noch verhindert haben) und fördert auch so „tolle“ Sachen wie neue Pelletheizungen aus rumänischen Urwäldern.

Und wenn man dann WIEDER darauf hingewiesen hat, dass kein Geld da ist (Schuldenbremse, ihr wisst Bescheid!“) dann blockiert und kürzt man die Kindergrundsicherung von Paus in Grund und Boden. Obwohl die – Überraschung! – auch im Koalitonsvertrag verzeichnet war. Als eines der ZENTRALEN Projekte. Weil man offensichtlich in der Magie des Beginns eigentlich nachvollziehbar gedacht hat: „Kindern gute Chancen bieten ist der einzige soziale Nenner, auf den sich alle in dieser Koalition einigen können!“

Dann ist der FDP aufgefallen, dass in diesem Satz „sozial“ steht. Und die SPD hat wieder den „neutrale Politikmasse“ Amnesiejoker von Olli Scholz gezogen.

„Wir, auch so wir REGIEREN? Okay, ähm, ach und wir sind SOZIALdemokraten nicht LIBERALdemokraten, okay, ähm, boah, ich kann mich gerade nicht erinnern, Flugzeuge in meinem Bauch!“

Und die Grünen waren die ganze Zeit pflegeleicht bis zur Selbstaufgabe. Wo man ehrlich sein muss: Dafür wählt man die Grünen nicht. Politik ist schon die Kunst, die eigenen Ziel durchzusetzen, nicht möglichst konstruktiv mit 1 1/2 entschieden unkonstruktiven Partnern zu regieren.

…..

Und dann hat Lisa Paus die Schnauze voll gehabt. Denn plötzlich waren 6 Milliarden da. 6,5 Milliarden um genau zu sein. Für einerseits sinnvolle Investitionsförderung in Klimaschutzprojekte der Wirtschaft. Für aber andererseits stumpfe Steuersenkung, verkauft als „bessere Verrechnung von Gewinnen und Verlusten“. Also Steuersenkung. Punkt.

6,5 Milliarden und für die Kindergrundsicherung 2 Milliarden.

Und da kann man sich schon mal Fragen stellen. Die 6,5 Milliarden werden die Wirtschaft nicht von der leichten Rezession in das Wachstum befördern. In keiner bestehenden Welt. Die landen einfach nur bei den oberen 1 % auf dem Festgeldkonto. Aber die nur 2 Milliarden werden viele Kinder in eine persönliche Rezession befördern und damit auch die Zukunft unser Wirtschaft.

Also hat Paus die FDP gemacht und einfach mal NICHT zugestimmt.

Und die SPD ist ja neutrale Politikmasse, also…

Ach so. Nein. Plötzlich ist die SPD da. Beschwert sich über schlechten Stil. Blockadepolitik. Wiesiehtsdasdennaus! Wir wollten doch jetzt konstruktiv!

Ach guck mal, doch nicht so neutral after all! Überraschung!

Und die Hauptstadtpresse zerreist sich das Maul. Über die Blockadegrünen. Hach, endlich alle da wo sie laut Stereotyp hingehören, da kann man schon mal durchatmen und den Champagner aus der FDP-Zentrale endlich köpfen.

Für meine Stimme darf Paus sehr, sehr gerne hart bleiben und die FDP ordentlich quälen. Und wenn die SPD mitleidet umso schöner und selbstverschuldet. Hätten sie einmal einen sozialen Arsch in der Hose gehabt wäre die Kindergrundsicherung längst beschlossen und finanziell ausgestattet.

Das ist EUER Versagen SPD. Als liberales Neutron kann man nicht regieren.

Wie Trickle-Down-Ökonomie WIRKLICH funktioniert.

Ich weiß nicht, wer das wissen muss, ABER: Superreichen sind die gemeinen Bürger VÖLLIG egal. Sie haben überhaupt keinen Bezug zu normalen Leben. Verstehen im Regelfall nicht einmal, was die Probleme und Herausforderungen sind, wenn man um den Lebensunterhalt kämpfen muss.

@moment_magazin

Wie sieht das Leben einer Millionärin aus? Marlene Engelhorn ist Millionärin und kann es dir erklären. Reiche kennen sich mit NIX aus. Müssen sie auch nicht, denn sie können alles kaufen. Der Beraterstab wird ja vererbt.   Sie müssen keine Steuern machen, sie brauchen sich um keine Fristen scheren. Alles, wirklich alles, was mit Geld zu tun hat, wird ihnen abgenommen. Obwohl Reiche nix selber machen müssen, dürfen Reiche zu allem was sagen. Man geht automatisch davon aus, dass sie etwas Sinnvolles beizutragen haben.   #engelhorn #privilegien #millionär #selfmade #reich #reichtum #richlifestyle #rich #marleneengelhorn #reichesleben #oldmoney #steuern #erbe  #finanzen #superrich

♬ Originalton – Moment Magazin

Wer wissen will, wie sie ticken und warum Arbeit längst nicht mehr reich macht, liest über die Millionenerbin Marlene Engelhorn, die eine lobenswerte Ausnahme ist. Hier ein Interview:
https://kontrast.at/engelhorn-interview/

Jetzt könnte man sich fragen, wie es dazu kommt, dass millionen- oder milliardenreiche ERBEN meinen, sie wären „Leistungsträger“ und Milliardäre denken, es wäre nur ihrer Leistung zu verdanken, dass sie so reich wurden.

Der Trick daran ist reverse Psychology. Weil wir uns halt alle gerne ein bisschen oder ein bisschen mehr geil finden, erklären wir in der Rückschau einfach wie wir dank Leistung und überlegenem Intellekt zu Reichtum kamen. Dein Lebensweg ist das, was du draus machst!

Das ist beim Erben für jeden ersichtlich komplett lächerlich – da bezieht man es dann einfach auf den Vater oder den Opa, der in der Nazizeit durch die Ausbeutung von Zwangsarbeitern reich wurde – aber auch Self-Made-Milliardären überschätzen komplett den eigenen Einfluss.

Studien zeigen längst, dass ZUFALL und gute Startbedingungen (manche würden es Privilegien nennen) bei Superreichtum die hauptsächlich treibenden Kräfte sind.

https://www.telepolis.de/features/Nicht-nur-Leistung-auch-Zufall-alleine-schafft-Reichtum-3390620.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/erfolg-durch-zufall-der-leistungsmythos-14333152.html

Aber wer will schon zugeben, dass er oder sie durch Zufall reich geworden ist? Also erklärt man sich eben selbst zum erleuchteten Leistungsträger und die Armen zu leistungsfernen, arbeitsscheuen Selbstschuldgesindel.

Im Grunde ist der arme Sozialschmarotzer geradezu zentral für das Narrativ der eigenen Überlegenheit und des verdienten Reichtums, nicht umsonst wird diese Geschichte immer wieder begeistert von Bild und co. bedient. Ohne verdiente Armut kein verdienter Reichtum.

Ihr habt jetzt also zwei Enttäuschungen zu verarbeiten: Reiche sind häufig gar keine Leistungsträger UND es gibt keine geheime Formel um reich zu werden. Wirklich nicht. Sorry. Außer ihr baut eine Zeitmaschine und zwingt den Zufall auf eurer Seite.

Ich will damit nicht sagen, dass viele heute Superreiche nicht viel geleistet haben. Ich hab auch überhaupt nichts dagegen, dass Leistung auch monetär belohnt wird.

Nur muss es ECHTE Leistung sein und VERHÄLTNISMÄßIG belohnt werden.

Eine Gesellschaft hat nichts von Superreichen, die sich weigern steuern zu zahlen und nach Gutsherrenart ab- und an mal ein bisschen Krumen vom Tisch fallen lassen.

Sie hat NICHTS von Superreichen, die komplett entrückt von Alltagsproblemen ihre Bunker in Neuseeland bauen, weil sie davon ausgehen, dass die Gesellschaft irgendwann eh zusammenbricht – die sich aber offensichtlich trotz all des Geldes nichts als TEIL der Gesellschaft und Zuständige dafür DARAN WAS ZU ÄNDERN, begreifen.

Ich sage es mal ganz einfach: In einer fairen und langfristig funktionierenden Gesellschaft gibt es keine Milliardäre.

Warum die Energiewende laut der CDU gescheitert ist

Die CDU mit ihrem „Energieexperten“ Jens Spahn bleibt sich treu und beschwört „Schrödingers gescheiterte Energiewende“ heißt: Egal was passiert, die Energiewende IST gescheitert, man weiß nur noch nicht wegen was.

Damit das nicht auffällt, werden die Begründungen von Springer, BILD und Merz so häufig gewechselt, dass man kaum mehr sinnvoll drauf reagieren kann.

Nach Winterblackout und viel zu hohen Strompreisen (Das eine ist nie eingetreten und das andere lag nicht an zu viel, sondern zu wenig Erneuerbaren und zu teurem Gas) ist jetzt unser Problem plötzlich, dass wir [dunkle Trommeln aus dem Off] STROM IMPORTIEREN. 😱☠️

In einem [nochmal dunkle Trommeln] europäischen Binnenmarkt ein absolut UNERHÖRTER Prozess.

Daraus lernen wir Erstens: Die Union hat keine Ahnung von Marktwirtschaft. Was irgendwie schade ist für die selbsternannten Hardcore-Fans der Markwirtschaft.*

Zweitens lernen wir: Logisch denken kann in der CDU-Spitze offensichtlich auch niemand.

Ich versuchs mal kurz: Laut Springer und CDU haben wir in den letzten Monaten total viel Strom importiert, weil wir uns nicht mehr selber versorgen können. Und das ist voll teuer und wir werden alle sterben. Dann kamen mehrere Tage mit absoluten Rekordbeiträgen der Erneuerbaren und das passte da nicht rein also haben wir die dann exportiert, also verschenkt und das ist voll teuer und wir werden alle sterben! Soweit das Narrativ.

Was die CDU nicht sagt: Wir haben in Deutschland insgesamt eine installierte Stromerzeugungskapazität von 230 GW und circa eine Spitzenlast um maximal 80 GW.

Daraus können kluge Menschen ohne schwarzes Parteibuch erkennen: Deutschland ist europaweit eines der Länder mit der relativ höchsten Stromerzeugungskapazität. Wenn nötig können wir uns zweimal versorgen. Einmal erneuerbar (wenn Sonne & Wind gerade liefern) und einmal fossil + erneuerbar für Notfälle. Denn wir haben mehr als 80 GW GESICHERTE Kapazität. Da die Erneuerbaren aber eigentlich immer was bringen + Notfallkraftwerke bereit stehen, haben wir faktisch eher um die 90 – 100 GW gesichert. Deswegen haben wir auch im Winter problemlos Frankreich mitversorgen können, bei denen die AKWs nicht so richtig laufen wollten.

Wenn wir nun aber soviel installierte Kapazität haben. Warum nutzen wir die dann nicht und importieren Strom?

Na?

Naaa?

Genau. Weil es billiger ist, meine Jünger und Jüngerinnen der Marktwirtschaft. Es lohnt derzeit nicht die Kohlekraftwerke hochzufahren. Deutschland braucht gerade wenig Strom, in ganz Europa ist Erneuerbarer Strom im Überfluss vorhanden, also bleiben die Kraftwerke kalt und die Kohle im Boden, was eigentlich EXAKT das ist, was Energiewende und europäischer Binnenmarkt erreichen wollten.

Wir kaufen also preisdämpfend Strom ein. Aber laut CDU auch preisexplodierend. Faszinierend.

Nun hatten wir tatsächlich in den letzten Tagen am Sonntag (Sonntag brauchen Industrie und co. weniger Strom als unter der Woche) tatsächlich ZUVIEL Strom. Deshalb hatten wir kurzzeitig negative Strompreise. Strom war also superbillig. Sogar mehr als billig. Denn der Strom musste weg. Da haben wir als Endverbraucher leider (noch) nicht von profitiert.

Trotzdem liefen übrigens noch Kohlekraftwerke. Weil die sich nicht dynamisch genug fahren lassen und weil Netzengpässe dafür sorgen, dass lokal die Situation abweicht (Hallo Bayern!).

Eigentlich ein super erfolgreichenr Tag für die Energiewende. Kein erfolgreicher Tag allerdings für die maßgeblich von der CDU vergurkte Energie-Gesetzgebung.

Hätte die CDU nicht 16 Jahre gepennt, hätten wir alle variable Strompreise. Wir hätten dann alle unsere Elektroautos geladen, Industriebetriebe hätten quasi kostenlos produziert, Wärmepumpen hätten Wärmespeicher gefüllt, Wasserstoff wäre produziert worden.

Aber die CDU hats halt vorgezogen 16 Jahren jegliche Anpassung des Gesetzes zu verpennen und statt dessen jeden Erfolg der Energiewende als Desaster der Grünen zu labeln. Ist ja auch viel bequemer.

Und Jens Spahn ist CDU-Energieexperte. Also der Dreckspopulist, der bei egal welchem Thema mit kompletter Ahnungslosigkeit und völlig unberechtigtem Mitteilungsdrang durchweg Bullshit raushaut.

Eigentlich muss man nicht mehr wissen.

Jens. Spahn.

Jens Spahn Energieexperte.

ist so.

Hoffen wir, dass diese Partei nie wieder irgendwas mit Energie in ihren Händen hat.

Euer Captain Futura oder nicht Futura – das ist hier die Frage.

…………………

Übrigens wird überall gesagt: JA ABER BEI DEN NEGATIVEN STROMPREISEN ZAHLEN WIR UNS TROTZDEM DUMM UND DUSSELIG WEGEN EEG. Nein. Es gibt längst die 4-Stunden-Regel. Nach 4 Stunden ist das Schluss.

https://www.next-kraftwerke.de/wissen/6-stunden-regel-4-stunden-regel

Absolut großartiger Thread zum Thema Importe:
https://twitter.com/Kl_Stone/status/1676008200091435008
https://threadreaderapp.com/thread/1676008200091435008.html

Bericht der offiziellen Stellen:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/V/versorgungssicherheitsbericht-strom.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Dynamische Stromtarife kommen (und spätestens dann freuen wir uns über jeden Sturm und rufen alle Freunde zum Kochfest an):
https://www.chip.de/news/Negativer-Strompreis-drueckt-Rechnung-Wie-Sie-davon-jetzt-schon-profitieren-koennen_184859263.html

* Aber gut, vielleicht ist es wie beim HSV, da ist es manchmal auch einfacher Fan zu sein wenn man nicht zuviel von Fußball versteht. (Sorry Hamburg, ich mag dich!)

Alternativer Stolzmonat

Ich bin STOLZ auf mein 🇩🇪 und deshalb bin ich für HEIMISCHE Energie aus Wind & Sonne statt fremde Energie aus Diktaturen im fernen Osten! Denn natürlich bin ich auch STOLZ auf ein buntes Deutschland, dass seine Geschichte immer im Blick hat und deswegen dafür kämpft ein Hort der Demokratie zu sein. Ich bin überzeugt, dass 🇩🇪 voller Menschen ist, die, egal wo sie herkommen, fitte tolle deutsche Körper haben mit denen sie mit eigener Muskelkraft oder leicht unterstützt durch Elektroantrieb den Großteil der Wege zurücklegen können.

HEIMATENEERGIE in allen Stromnetzen und auf allen Wegen! So siehts doch aus! Ich will ein 🇩🇪 das STOLZ auf seine weltweit vorbildliche Gewaltenteilung und sein immer noch modernes Grundgesetz ist! Ich bin STOLZ auf den fruchtbaren deutschen Boden, der gesundes deutsches Gemüse und gesundes deutsches Korn produziert wenn man ihn nicht überdüngt oder totspritzt! Denn unsere HEIMAT kann so viel mehr! Ich bin STOLZ auf ein Deutschland, dass sich problemlos mit Nahrungsmitteln selbst versorgen könnte wenn wir nur etwas weniger Fleisch essen und dabei unsere Körper noch fitter halten!

Frisch, fröhlich, frei so erobern wir die schöne 🇩🇪 Heimat! Den wunderbaren deutschen Wald! Wir haben hier die tollsten Märchen, 🇩🇪 ist der Ursprung von manchen der bekanntesten Sagen der Welt! Und fast alle dieser Sagen spielen im deutschen Wald. Darauf bin ich STOLZ. Und ich bin überzeugt, dass wir Wege finden können den Wald wieder Wald werden zu lassen um unsere HEIMAT noch schöner zu machen! Denn Deutsche sind begeisterte Wanderer und wo kann man schöner wandern als im DEUTSCHEN Wald! Lasst uns unseren wunderschöne Mittelgebirge unser Alpenwälder unsere Küstenwälder und unsere ganze DEUTSCHE Natur wieder als das pflegen, was sie sind: Ein 🇩🇪 Juwel!

Denn mit DEUTSCHEM Erfindergeist und DEUTSCHEM Ingenieurswissen können wir die Erneuerbaren Energien nach vorne bringen und Wärmepumpen und so weniger Holz verfeuern, den Druck vom Wald nehmen und Kreisläufe schließen! Weltweit melden nur wenige Länder so viele Patente an wie erfinderische DEUTSCHE. Darauf bin ich STOLZ! WIR SIND DAS LAND DER ERFINDER! Wir müssen nur noch lernen diese Erfindungen auch bei UNS in 🇩🇪 groß werden zu lassen! In unser wunderbaren Nation der Dichter und Denker sollte Mut zur Zukunft überhaupt kein Problem sein!

Und mit unser großartigen 🇩🇪 Kultur- und Kleinkunstszene sind wir auch im Kulturbereich eine Macht! Unsere Vielfalt sucht weltweit seinesgleichen! Genau wie die Vielfalt im 🇩🇪 Wattenmeer, einem weltweit fast einzigartigen Lebensraum, der unglaublich produktiv ist! Genauso produktiv wie der deutsche Mittelstand, der viel zu häufig zu wenig Aufmerksamkeit bekommt im Vergleich zu den Konzernen!

Wir haben aufgrund der historischen Geschichte, ein 🇩🇪 Land der förderalen Kultur mit unzähligen phantastischen regionalen Spezialitäten und Künsten! Landgasthöfe, die Traditionen pflegen und doch in die Moderne gehen und Gäste aus der ganzen Welt freundlich aufnehmen und ihnen ein 🇩🇪 näher bringen, das selbst kulinarisch so viel mehr kann, als häufig behauptet wird. Wir haben Städte mit internationalem Flair auf die man trotz der bestehenden Probleme 🇩🇪 sein kann, in denen Menschen mit Herkünften aus der ganzen Welt im weltweiten Vergleich fast unglaublich friedlich zusammen leben.

Wir haben eine schwierige Geschichte, aber wir können bis heute STOLZ darauf sein, daraus gelernt zu haben! Lassen wir uns diesen STOLZ nicht nehmen! Machen wir die 🇩🇪 HEIMAT stark gegen Angriffe von Ewiggestrigen, die nicht erkennen wollen, wie toll dieses Land und diese Menschen sind und wieviel großartiger sie noch sein KÖNNTEN.

Danke, ein stolzer Captain Futura.

Radwege-Neubau in Berlin unter Schwarz-Rot

CDU und SPD sind in Berlin angetreten um endlich mit dem Chaos aufzuräumen. Und den „Kampf“ zwischen den Verkehrsträgern – vor allem Rad und Auto – zugunsten eines „friedlichen Miteinanders“ zu beenden.

Das erste ist ein bisschen lustig, weil mindestens die SPD das chaotische Berlin in den letzten naja bald schon Generationen maßgeblich verursacht hat.

Das zweite lässt aufhorchen und man fragt sich wie das gemeint ist. Vor allem wenn Kai Wegner sagt: „Ich will keine Radwege, mit denen man Autos mutwillig ausbremst“ und das der Raum doch „fair verteilt werden müsste“.

60 % der Verkehrsfläche gehören in Deutschland maßgeblich den Autos. Für die Radfahrer sind ganze 3 % reserviert. Also zumindest wenn da nicht gerade ein Kurzzeitparker mit Warnblinkern steht.

„Fair verteilen“ müsste dann ja eigentlich bedeuten, dass in Berlin unter Schwarz-Rot wie wild neue Radwege gebaut werden müssten. Auch die neue Verkehrssenatorin versprühte anfangs bei der Präsentation der Regierungsvorhaben konziliante Energie.

Und dann? Dann beganne die Rollbackfestspiele.

……………..

Akt 1. Die CDU öffnet die Friedrichsstraße sofort wieder für Autos und schickt eine Anordnung an alle Bezirke ALLE Radwegplanungen auf Eis zu legen bei denen auch nur ein Parkplatz in Gefahr ist oder Autospuren wegfallen. Es ist dabei unklar, ob das nur Radwege in der Planung, in welchem Planungsstadium, oder sogar im Bau betrifft.

Akt 2. Es gibt einen Aufschrei, plötzlich ist nicht mehr von einem Parkplatz die Rede, sondern von einer definierten Anzahl von Parkplätzen auf einer bestimmt Länge des Radwegs. Weiterhin ist unklar welche Radwege betroffen sind, aber angeblich wohl nur Radwege in Planung. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 3. Jetzt heißt es plötzlich Radwege, die hauptsächlich der Sicherheit von Schulkindern dienen, sollen weitergeplant werden. Niemand weiß, welche das sind. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 4. Offensichtlich werden auch Radwege im Bau und sogar komplett fertige Radwege gestoppt. Ein Radweg in Reinickendorf mit einer CDU-Verkehrsstadträtin wird – gerade für 280.000 € fertig gestellt – wieder abgeschafft und überklebt. Er ist zu 3/4 durch Fördergelder vom Bund bezahlt und die müssten zurückgezahlt werden. Die CDU geht auf Nachfrage auf Tauchstation. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 5. Es kommt raus, dass mit dem Einfrieren der teilweise schon Jahre laufenden Radwegplanungen Millionen von Fördergeldern in Gefahr sind, entweder neu beantragt oder zurückgezahlt werden müssten. Ziemlich viel Schaden um nach CDU-Aussage „die Planungsprozesse zu überprüfen“. Es gibt eine Anhörung, die CDU wirkt verwirrt.

Akt 6. Das Mobilitätsgesetz hat Schwarz-Rot zwar gestoppt, aber trotzdem könnte das Vorgehen der CDU den Gesetzen widersprechen. Jetzt sind alle verwirrt – Berlin im kompletten CDU-Verkehrschaos.

to be continued.

……………….

Ich möchte an dieser Stelle anmerken: Eingebrockt hat Berlin dieses Desaster – neben offensichtlich ideologisch getriebenen und überforderte CDU-Politikerinnen und Politikern – die Giffey-SPD.

Wer mitbekommen hat, wie Giffey klammheimlich die A100 weitergetrieben hat und mit großen Teilen ihrer SPD permanent bei Radwegausbau und co. auf der Bremse stand, hätte ahnen können was kommt.

Trotzdem bin ich fast belustigt erstaunt WIE GNADENLOS DREIST die CDU gerade abgeht und die eigenen Aussagen zur Mäßigung Lügen straft.

Ich sag mal so: Eeit Jahren erzählen mir supersmarte und eigentlich linke Nasen gerne mal: „Wählen bringt doch eh nix! Und #Gruene 😒 vergiss es!“.

Tja nu. Wählen wirkt.

Wer die Berliner CDU wählt, hat es so gewollt. Und wer die Berliner SPD wählt?

Der ist selber schuld.
……..

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/mobilitaet-verkehr-berlin-manja-schreiner-senat-legt-radwegprojekte-auf-eis-immer-mehr-strassen-sind-betroffen-li.361591

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174155.verkehrspolitik-berlins-verkehrssenatorin-das-grosse-missverstaendnis.html

https://www.morgenpost.de/article238704963/radweg-ausbau-stopp-cdu-senat-schreiner-verkehr-senatorin-mobilitaetsgesetz.html

https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-stoppt-die-cdu-verkehrssenatorin-einen-fertigen-radweg-102.html

https://www.morgenpost.de/berlin/article238747277/manja-schreiner-radweg-projekte-kein-baustopp.html

CDU und SPD torpedieren das Mobilitätsgesetz

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-06/berlin-buergermeister-kai-wegner-cdu-radweg-projekt-stopp-begruenung-alexanderplatz

https://taz.de/Berlin-stoppt-Verkehrswende/!5938884/

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/auto-vs-fahrrad-3-prozent-der-strassenflaechen-entfallen-auf-radwege-2019-11/

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