Schlagwort: Rassismus

Beuge dein Haupt vor Imperator Musk – Wie Elon Musk gerade den ersten digitalen Putsch durchzieht und es (fast) keiner mitkriegt.

In den USA führt Elon Musk gerade den ersten digitalen Staatsstreich der Welt durch und wird digitaler Imperator der USA. Das wäre zumindest meine Lesart. Donald Trump und sein Team? Nur die clowneske Fassade für den eigentlichen Putsch, der im Hintergrund passiert.

Mit einer Gruppe willfähriger Minions, irgendwelchen Jungs, die wirklich gerade erst der Pubertät erwachsen sind – und ich erfinde das nicht – hat Elon Musk den digitalen Kern der Staatsverwaltung übernommen. Elon Musk und seine wilde Truppe haben keinen offiziellen Regierungsjob, keine Sicherheitsfreigabe, keine Sicherheitsprüfung und sind jetzt Herren über das Zahlungssystem der USA, mit dem Billionen von Dollar Jahr für Jahr verteilt werden.

Da haben sie jetzt wohl Laptops angeschlossen, haben die Adressdaten von Millionen Regierungsmitarbeitern, die Social Security Nummern, können einsehen welche Firmen welche Regierungsaufträge bekommen oder nicht und lassen da im Stil von Twitter erstmal eine KI drüber laufen. Um es – haha – „effizienter“ zu gestalten.

Jeder, der sich auf dem Weg widersetzte wurde einfach direkt gefeuert. Trump hat da wohl eine Blankovollmacht unterschrieben, konnte aber auf Nachfrage nicht erläutern, was Elon Musk da eigentlich macht. Das ist wohl über seiner Sicherheitsfreigabe.

Elon Musk ist groß geworden durch Staatssubventionen und Regierungsaufträge. Jetzt kann dieser Elon Musk gezielt Konkurrenten „flaggen“ und damit von Ausschreibungen ausschließen. Er kann Freunde und eigene Firmen bevorzugen. Er kann mit einem KLICK! einfach die Auszahlungen von Medicaid stoppen.

Elon Musk hat gesagt, dass er 1 bis 2 Billionen sparen will. Das geht nicht durch Effiziengewinne. Absolut unmöglich. Das geht nur in dem man Programme wie Medicaid einfach illegal abschaltet und Menschen sterben lässt. Entsprechendes Geraune, dass es erstmal zu sehr, sehr harten Einschnitten kommt, bevor die USA ein goldenes Zeitalter betreten hat Elon Musk – natürlich selber auf X – kommentiert und geteilt.

Normalerweise braucht man erst das richtige Umwelt für einen Putsch. Heißt: Du brauchst Chaos und Verzweiflung, damit dein Angebot von brutaler Ordnung ohne Autonomie des Einzelnen angenommen wird.

Nun hat Joe Biden die Wirtschaft der USA leider in absolut hervorragender Verfassung übergeben. Deswegen induzieren Elon und Donald nun einfach mit Strafzöllen und co. selber Chaos. Das hält die Massen atemlos beschäftigt, während Elon Musk den Staat digital übernimmt. Erste Theorien sind, dass in Zukunft alle staatlichen Zahlungen über X laufen werden und Musk so an jeder Zahlung verdient.

Als wäre so etwas das zentrale Ziel von Musk. Musk denkt nicht in der Kategorie „virtueller Wert“ oder „Buchwert“ – sein bisheriges Vorgehen und all seine Firmen zeigen, dass ihm das völlig wurst ist. Musk giert nach echter Macht, echtem Besitz. Und die echte Macht ist heute Macht über Daten. Macht über Daten gibt Macht über Menschen.

Warum sich von jedem Brötchen ein Stück abschneiden, wenn man genauso gut die komplette Bäckerei kontrollieren kann?

Weil Musk Buchwerte egal sind und Menschen sowieso wird er die USA und die Wirtschaft erstmal abstürzen lassen, um zusammen mit seinen Buddys und Minions in diesem Absturz den Laden komplett zu übernehmen. Der wird gerade unangreifbar. Ein James-Bond-Bösewicht sitzt in der gottverdammten Zentralbank und kann wenn er attackiert wird einfach alles verschlüsseln, oder verschwinden lassen.

Na? Stand das auf euren Bingo-Cards für 2025.

Klingt alles nach einer völlig durchgeknallten Verschwörung? Ja. Weil es eine ist. Es hat nie einen „Deep State“ von links gegeben. Es hat nie eine „Klimaverschwörung“ gegeben. Was für eine lächerlicher Bullshit.

Aber der digitale Imperator Elon, der da gerade wie ein komplett durchgeknallter Filmbösewicht einen Start-up mäßigen Neustart der USA durchzieht an dessen Ende er alle Fäden in der Hand hält – der ist verdammt real.

Trump und seine lustige Familie und irren rechten Influencer, die sind nur Unterhaltungsprogramm. Sonst nix. Es ist auch kein Zufall, dass in den USA gerade die Römerzeit gehyped wird. Egal ob Zuckerberg oder Musk, sie alle werden mit Sprüchen oder Verkleidungen aus der Zeit gesichtet.

Und selbstverständlich sieht sich keinen von denen als Senator. Aber alle als Cäsar. Und der eine zieht das gerade durch.

Und dieser eine redet zu jeder Zeit von „Effizienz“, „maximaler Effizienz“, „effizienten Menschen“, „120 Wochenstunden Arbeit“, „wir arbeiten unsere Gegner kaputt“. Maximale Effizienz ist im Kern lebensfeindlich. Maximale Effizienz ist im Kern faschistisch, weil sie meint zu wissen WOFÜR diese maximale Effizienz aufgewendet werden sollte. Maximale Effizienz heißt ja nichts anderes als aus einer zeitlichen und aufwandstechnischen Mischkalkulation namens „Leben“ eine Kalkulation zu machen, die nur noch ein einziges Ziel hat. Nur einen Gott. Alles andere wegschneiden, was darin stört. Alle Menschen wegschneiden, die diese „maximale Effizienz“ stören.

Seine Leute arbeiten sich gerade parallel durch alle Agencys, Webseiten verschwinden, Hinweise für queere Menschen werden gelöscht, Memorials für den furchtbaren Umgang mit den Native Americans verschwinden digital, Lager für Japaner nach dem zweiten Weltkrieg gab es plötzlich nie – die Geschichte der USA wird gerade neu geschrieben. Mit maximaler Effizienz.

Und USAID, der weltweit größte Geber von Entwicklungshilfe, weltweiter Betreiber von Krankenhäusern und Notfallhilfe? Gibt es nicht mehr. Einfach abgeschaltet von Elon. Wie sagte er auf Twitter: „Time for it to die“.

„USAID war ein Schlangennest von linksradikalen Marxisten, die Amerika hassen.“

„USAID hat mit Steuergeldern Forschungen an biologischen Waffen, darunter Covid-19, die Millionen von Menschen getötet haben finanziert.“

Alles komplett irres, frei erfundenes Wortgulasch, aber in Elon Musks Welt real oder wir sollen glauben, dass es in seiner Welt real ist.

Die Leute werden gerade in tausenden Entlassen, USAID existiert nicht mehr, Ärzte betreiben auf eigenes Risiko in Entwicklungsländern Behandlungen gegen Weisung aus Washington weiter, weil sie Kinder nicht sterben lassen wollen.

Elon und Donald hätten sie einfach sterben lassen. Keine Zeit für Empathie, Mitgefühl oder Hilfe – Zeit für „maximale Effizienz“.

Das Einzige was die USA jetzt noch als freies Land retten könnte wäre ein riesiger Generalstreik. Aber es sind alle viel zu erschlagen und denken: „Ich bin doch aktiv auf Social Media!“

Nur dass dieses Social Media Elon Musk gehört. Und Mark Zuckerberg. Brot und Spiele und eine Plattform, die dir gehört auf der die Leute eine Fake-Revolution starten können.

Ganz vielleicht wird man in Zukunft mal sagen, dass die ach so lächerliche „German Angst“ oder „German Vorsicht“ bei digital und KI doch gar nicht so unberechtigt war.

Deutschland kann man nicht mal so eben digital übernehmen und ich finde das nicht mal ein Versagen.

Aber der digitale Putsch in den USA zeigt: Die großen sozialen Netzwerke sind eigentlich Propagandamaschinen feindlicher Mächte sind. Ähnlich Russia Today.

Eigentlich sollten wir sie in der EU noch heute abschalten oder unsere Demokratien bekommen auch bald ein…bitte schalten sie ihren Rechner nicht aus, ihre Demokratie startet sich von selber neu…………………………………………….

ZIPP

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AUTOKRATIE (TM) Ver. 1.0
Boot Sequence Initialized…
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[||||||||||||||||||||] 100%

Loading core components…
> Propaganda.sys……… OK
> Zensur.dll………… OK
> Überwachung.exe……. OK
> Kontrolle.sys……… OK

SYSTEM READY

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(C) 2025 Autokratie Industries
All rights strictly enforced
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2. Quellen für den Neustart:

https://www.thenerdreich.com/the-network-state-coup-is-happening-right-now/
https://thedemlabs.org/2025/02/01/musk-seizes-u-s-treasury-and-your-social-security-follow-the-robbery-with-this-crime-chart/

Die kürzesten Zeiteinheiten – Syrische Revolution und Asyldebatte in Deutschland

Es ist ja schön, dass wir uns in Deutschland darüber freuen, dass in Syrien endlich ein Schweinediktator weg ist.

Weniger schön ist, dass viele sich vor allem darüber freuen, dass sie jetzt endlich lautstark die Rückkehr der syrischen Flüchtlinge fordern können.

Noch weniger schön ist, dass die Anstandszeit, bis solche Forderungen gestellt waren, inzwischen sogar bei negativen Werten angekommen ist.

Denn bevor überhaupt irgendwas klar war, forderte Jens Spahn – noch vor der AfD – bei der Sendung Frühstart syrischen Flüchtlingen nen Tausi in die Hand zu drücken und dann ab mit der Chartermaschine ins Chaos.

Ich bin überzeugt: Jens Spahn würde den Flüchtlingen sogar noch persönlich nen Fallschirm anziehen, falls der Flughafen noch nicht wieder im Betrieb ist.

So hat Jens Spahn die Debatte schon vergiftet, bevor sie überhaupt begonnen hat und das passenderweise in der Sendung „Frühstart“. Denn ja, man hätte sich gewünscht, dass das jemand abpfeift und ihm dafür eine gelbe Karte zeigt.

Jens Spahn hat offensichtlich in der Zeit vorgelebt, konnte dort klären, dass Syrien ab jetzt sicher und frei sein wird und dann ist er wieder zeitlich vor den Punkt zurückgereist ist, um uns seinen Vorschlag zu präsentieren. Ich bin auf die physikalische Erklärung für diese offensichtlich negative Zeiteinheit gespannt.

Es ist ja schon irgendwie eindrucksvoll, dass er seine moralische Verkommenheit illustrieren konnte, bevor ich überhaupt aufstehen und überlegen konnte, was Jens Spahn gleich moralisches Verkommenes von sich geben würde 🤯

Wer einen Jens hat, braucht keine AfD.

Dabei ist die ganze Debatte im Kern komplett absurd. WENN sich die Lage in Syrien erkennbar beruhigt, werden viele von ganz alleine nach Syrien zurückreisen, davon bin ich absolut überzeugt. Die haben da Familie, die haben da vielleicht Land und Besitztümer und wollen versuchen das zu retten, bevor es in den nun folgenden Wirren verloren geht. Es werden auch im Zweifel, die gehen, die sich mit unserer Sprache und der Integration schwer tun – während die gut Integrierten, die wir wirklich gut und dringend brauchen hier bei uns, hoffentlich eher bleiben werden.

Wenn aber nun in Syrien ein langwieriger Krieg zwischen den Gruppen ausbricht, Erdogan das Land von Norden mit Krieg gegen die Kurden und andere Minderheiten überzieht (Er hat damit schon begonnen und die von ihm finanzierten Islamisten blutig die ersten großen Orte erobert) oder doch ein islamistisches Regime entsteht, wäre es gegen jede Vereinbarung und die Menschlichkeit nun Hals über Kopf zurückzuschicken.

Und in jedem Fall vergiftet so ein Frühstart jegliche Debatte und die Beziehung zu den eigentlich gut integrierten Syrern.

Es ist wie damals bei den türkischen „Gastarbeitern“. CDU und CSU haben sie so häufig fühlen lassen, dass sie nicht willkommen sind, bis die dann in Teilen auch nicht mehr eingesehen haben, warum sie sich integrieren sollten, wenn sie eh nicht willkommen sind.

Es ist ein Trauerspiel und eine selbsterfüllende Prophezeiung. Jedes Mal wieder.

Der konservative Wahlkreis

Maximilian Krah lies jüngst verlauten: „An der SS war nicht alles böse“. Na gut, also exakt lies er verlauten, dass nicht alle SS-Offiziere Verbrecher waren.

Also die Leute, die buchstäblich die KZs betrieben haben.

Man muss es so sagen: Es gibt in der Geschichte der Menschheit kaum eine Steigerung für die dafür notwendige „Bösartigkeit“. Da oben ist die Luft schon echt dünn.

Auch für Krah seitdem. Immerhin. Er ist plötzlich in Europa nicht mehr gewünscht. Chinesischer Spion in den Reihen – na gut – mumaßlich russisches Geld beim Kollegen Bystron im Tresor – na gut – Parolen aus der Nazizeit geschickt einflechten – na gut – aber IMMERHIN bei der SS hört die Geschichtsvergessenheit dann doch auf bei Europas vereinigten Rechten.

Und selbst Schmutzportale wie Nius von einem rechtslibertären Milliardär entdecken so etwas wie ein Restrückgrat und distanzieren sich, wo sie sonst so gerne der AfD Applaus spenden.

Und jetzt werden sie von dem Geist, den sie mit aus der Flasche ließen, niedergepöbelt. Denn in den Kommentaren brennt es. Auch in den Umfragen mindestens in Thüringen und Sachsen sinkt die AfD kaum. Teile der Wähler sind befeuert von all dem Populismus gegen alles Linksverdächtige längst bei Krah angekommen.

Das ist 1:1 das Playbook aus den Trump-USA. Konservative und konservative Portale nutzen die Zorn und die Wut, heizen sie weiter mit Fake-News und Bullshit an, um die Welle ins libertäre Rechts zu reiten und sind dann überrascht wenn die Welle sie unter sich begräbt weil einmal losgetreten immer jemand NOCH RADIKALER ist.

Und man kann es den Wählern in Teilen kaum verdenken. Denn ihnen wird ja mit jeder Wahl Großes versprochen: Alles soll gleich bleiben aber für sie alles besser werden.

Nur wird von diesem Versprechen regelmäßig NICHTS gehalten.

Denn das Erste ist in einer Welt, die sich so schnell verändert, gar nicht möglich und das Zweite ist nicht gewollt.

Konservative oder konservativ-liberale Parteien in DE sind spätestens seit Merz final nicht mehr „konservativ“ im Sinne von „bewahrend“.

Planet, Klima und Umwelt sind ihnen herrlich egal. Handwerk, traditionelle Fähigkeiten, Kleinbetriebe, regionale Strukturen? Gehen ihnen am übergeworfenen Lodenmantel vorbei.

Das Einzige was sie tatsächlich konservieren wollen sind Machtstrukturen. Die einen etwas offener (Siehe Liberale, Trickle-Down-Bullshit und Hotelsteuer) die anderen in dem sie einfach NICHTS tun und den ungehemmten Raubtierkapitalismus ungestört den Rest erledigen lassen.

Merke: Nichts tun ist nicht konservativ, wenn die Macht so ungleich verteilt ist.

Für den Schein geht man ab und an zu nem Schammtisch Schützenfest oder irgendwas mit Trachten und isst da ne Wurst oder trinkt nen Bier. Da pöbelt man dann auf #Gruene als den wahren Feind (Zwischendurch bei einer Pressekonferenz weist man nochmal pflichtschuldig auf die Rechten hin, die „natürlich auch ein Problem sind“) und alles ist wieder so wie es sein sollte.

Währenddessen sieht man zu, dass man selber und die Buddies gut wegkommen, simuliert noch ein bisschen hemdsärmlig Fähnchen-im-Wind-Politikaktionismus (Nachschlagen unter Markus Söder) und geht zufrieden und etwas reicher ins Bett.

Den Großteil der eigenen Wähler, der so verleitet wird gegen die eigenen Interessen zu wählen, lässt man ungeschützt im Regen stehen.

Merke: Der Polo muss teurer werden damit der Porsche günstiger wird.

Die Schuld hat man rechtzeitig auf die bösen Linksgrünen gelenkt und inzwischen zunehmend libertär angefixt auf „DEN STAAT“ an sich. Denn sind Steuern nicht irgendwie doch ein bisschen Raub? Zumindest die, die die Reichen treffen? Oder hat schon mal jemand was vom entschiedenen Kampf der CDU gegen die Mehrwertsteuer gehört?

Nein? Komisch eigentlich, oder?

„DER STAAT“ als Feindbild ist doppelt lustig, weil niemand in Deutschland länger den Staat verkörpert hat als die Konservativen.

Mit Schuldenbremse sorgt man final dafür, dass ein grüner Wirtschaftsminister nicht zeigen kann, dass es auch anders geht. Sie verhindert, dass der Staat auch aktiv investieren kann statt die Wirtschaft in der Krise abzuwürgen, und dann bei sinkendem Steueraufkommen von den laufenden Kosten (Fast alle von den Konservativen verursacht) erschlagen zu werden.

Und wer ist schuld? DIE GRÜNEN!

Man weiß inzwischen von diversen Studien, dass Staat-absichtlicht-kleinsparen radikale Parteien begünstigt. Lindner glaubt da aber nicht dran. Merz fliegt drüber weg.

Und dann suchen die Wähler, die also beinahe jahrzehntelang im konservativen Wahlkreis enttäuscht oder verarscht wurden irgendwann nach radikalen Lösungen.

Der Witz ist, dass sie damit vom Regen in die Traufe kommen. Wenn FDP und CDU in Wirtschaftsfragen inzwischen irgendwo zwischen liberal und libertär angesiedelt sind, ist die AfD offen libertär. Ihre eigenen Wähler würden von ihrer Politik komplett alleine gelassen werden. Kommunen würden endgültig ausbluten, kleine Betriebe zugrunde gehen, bäuerliche Landwirtschaft wäre beendet und an Investoren verscherbelt.

Also alles ein bisschen wie jetzt – nur auf Steroiden.

Mark my Words: Nach all den kollektiven Verirrungen in und nach dem zweiten Weltkrieg wird der rechtslibertäre ergo rechtsanarchistische Ansatz die nächste große totalitäre Gefahr für Weltfrieden und Demokratie.

Das rechtslibertäre Weltbild ist eigentlich ganz einfach:

> Staat böse, weil linksgrüner Nanny-Staat, der uns alles nimmt, also ohne Einschränkungen des Staates alles besser

> Dir gehts ohne Staat nicht besser? Dann sind die Ausländer schuld!

Die AfD macht Politik für die reichsten 3 % aber um 30 % zu holen nutzt sie Angst und gemeinsame Feindbilder. Und wenn man die lange genug wiederholt dann verteidigt man irgendwann die SS. Weil, war ja nicht alles schlecht.

Das alles ist möglich, weil es in Deutschland im Grunde keine klassisch konservative Partei mehr gibt, die Menschen, die wenig Veränderung mögen* da abholt, wo sie sind, beschützt und behutsam mitnimmt.

Es gibt einzelne Politiker, die durchaus mit Rückgrat diesen Ansatz vertreten und sogar beliebt sind.

Merz und Lindner gehören leider nicht dazu.

…..

* bzw. wie WIR ALLE mal Angst vor Veränderung haben

Wie die AfD-PR Opferrolle funktioniert

Egal ob „mausgerutscht“, „Remigration“ oder Bernd Höcke, der mit „Everything for Germany“ (Ihr übersetzt euch das) gezielt einen SA-Slogan droppt: Das Prinzip ist IMMER DAS GLEICHE.

Man überschreitet gezielt eine Grenze aber stets mit einem klitzekleinen Rest Unschärfe. Sobald die erwartbare Reaktion angesichts der Grenzüberschreitung erfolgt präsentiert man eine fadenscheinige Ausrede und macht die Opferrolle.

Perfekte Rechtspopulisten-PR. Erfolgreich seit 1933, denn ja, das war damals tatsächlich auch fast EXAKT die Masche der Original-Nazis.

Es knallt nämlich doppelt. Man bekommt umsonst Medienzeit und Öffentlichkeit, sprich AUFMERKSAMKEIT, die Währung des Populismus. Für alle, die noch Angst haben sich als offen rechtsradikal zu outen präsentiert man eine fadenscheinige Ausflucht, die diese nur zu gerne glauben wollen. Da man nur einen Ausschnitt einer rechtsradikalen Aussage präsentiert hat, muss man sich den Rest denken. Und alle offene Rechtsradikalen denken sich genau diesen Rest (siehe Illustration), während dem Rest eh die historische Bildung (und das Interesse) fehlt es zu dechiffrieren.

Und als Demokrat ist man dabei stets in der Zwickmühle. Reagiert man tappt man in die Falle. Reagiert man nicht und lässt die Grenzüberschreitung zu, fahren die Rechtspopulisten einfach härtere Geschütze auf und die nächste noch schlimmere Grenzüberschreitung bis man doch reagieren muss.

Es ist wie bei der Fabel von Hase und Igel, wenn der Kampf gegen eine Grenzüberschreitung noch im Gange ist, hat woanders schon der nächste die Grenzen des Sagbaren attackiert.

Denn alle Gegenmittel wirken langsam. Bildung, gute Politik, Dialog und Diskussion – das alles braucht Zeit – Rechtspopulismus braucht nur ein paar Worte. Und ist längst international, bei seinem „Everything for Germany“ hat Höcke z.B. öffentlich Unterstützung von Elon Musk bekommen. Und nein, das erfinde ich nicht. Googelt es.

Insofern: Hiermit seid ihr auf den kommenden sicherlich noch einmal europaweit weiter enthemmten Europawahlkampf vorbereitet.

Es wird hässlich.

Tür 11: Futurakalender – Gut in Worten

Nach dem Rassismuseklat um das Champions-League Spiel zwischen Paris und Basaksehir von mir ein paar systematische Worte dazu. Der Streit tobt ja nun im Nachhinein darum, was der vierte Offizielle genau gesagt hat. Er verteidigt sich damit, dass er „Negru“ gesagt hätte, also das rumänische Wort für „schwarz“. Aber wäre das besser oder genau so eine Beleidigung und wie lässt sich das logisch einordnen?

Stellen wir uns eine abstrakte Gesellschaft vor, aus insgesamt 100 Menschen. 99 davon weiß, eine Person schwarz. Nun kommen hauptsächlich zwei Effekte zum Tragen: Unsere Differenzwahrnehmung und unsere Automatik bei der Bewertung von Gesichtern. Letztlich ist es kurz gesagt so, dass wir auf die Wahrnehmung von Unterschieden ausgelegt sind. Denn blöd gesagt: Unterschiede machen den Unterschied zwischen Leben und Tod. Dinge, die gleich bleiben sind erst einmal uninteressant, da hier ja wahrnehmbar nichts passiert. Sie können weder zum Vorteil genutzt werden, noch zum Nachteil sein. Aber wenn sich etwas verändert, oder etwas anders aussieht greift unsere Differenzwahrnehmung und sagt: „Schau hin, da ist was anders, das solltest du überprüfen“

Nun kann man in einem Meer aus 99 weißen Menschen unmöglich einen schwarzen NICHT wahrnehmen. Der äußerliche Unterschied ist zu auffällig. Es werden also Augen hängen bleiben und Köpfe drehen. Das ist zu großen Teilen ein instinktiver Prozess, der kaum abstellbar ist.

Da keiner der Weißen für die anderen eine Differenz darstellt, wird es auch keinem von diesen auffallen. Dem einen schwarzen Menschen, dagegen wird es bei 99 Weißen, die ihn als Differenz wahrnehmen STÄNDIG auffallen.

Jetzt kommt ein weiteres Problem zum Tragen: Wir finden erst einmal ohne Erfahrungswerte Menschen vertrauenswürdig, die uns ähnlich sehen. Das schleift sich mit der Zeit ab. Aber: Wir lernen (sofern wir halbwegs gesund aufwachsen) uns selbst zu trauen, trauen unser engen Familie und Freunden, bei Unvertrautem fremdeln wir dagegen auch als Erwachsene – zumindest bis eine Gewöhnung einsetzt. Das passiert aber auch in Jobgesprächen. Bei Wohnungsbesichtigungen. Bei Geschäften.

Folge wieder für 99 Weiße kaum wahrnehmbar, für den einen schwarzen Menschen dagegen STÄNDIG Teil seiner Erfahrung.

Er wird im Mittel schlechter verdienen, er bekommt schlechter eine Wohnung und ihm wird bei Geschäften nicht so sehr vertraut. Er kann sich aber natürlich über die Zeit eine persönliche Vertrauensbasis mit vielen Menschen aufbauen, bis er nicht mehr als different sondern vertraut wahrgenommen wird.

Trotzdem kann man sich vorstellen: Das kann sehr ätzend und sehr anstrengend sein.

Kommen wir damit zu den Worten. Wenn es um Mohr oder N**** geht ist die Lage eindeutig. Es sind Worte, die ursprünglich das „Fremde“ beschreiben sollten aber inzwischen durch Kolonialzeit und Nazizeit so belastet und vergiftet sind, dass ihr Verwendung nicht sinnvoll begründbar ist.

Was ist nun mit „farbig“ oder „schwarz“. Zu „farbig“ möchte ich einwenden, dass die Blue-Man-Group bei ihren Auftritten durchaus „farbig“ ist, aber normale Menschen nicht blau oder lila angemalt sondern in Schattierungen von hell bis dunkel kommen. Und wenn schon farbig, sind fast eher „weiße“ rosa bis rot (Je nach Grad des Sonnenbrandes) – mithin eigentlich farbiger. „Schwarz“ wiederum ist auch irgendwie als Sammelbegriff für alles jenseits von weiß eher unglücklich. Beide Begriffe sind aber immerhin wie analog „weiß“ – was ja letztlich genauso unexakt ist – immerhin sehr nüchtern beschreibend.

Warum können trotzdem beide Begriffe ein Problem sein?

Nun, kommen wir wieder zu unserem Beispiel. Wenn dir von einer Person am Tag gesagt wird, dass du „weiß“ bist ist das kein Problem. Wenn dir von 99 Personen am Tag mitgeteilt wird, dass du „schwarz“ bist – wird dir permanent gespiegelt, dass du „anders“ bist. Der Leidensdruck ist also ein ganz anderer. Zudem sind „schwarz“ und „weiß“ häufig Ausdruck von gedanklicher Trägheit. Es wird jemand unnötig als „schwarz“ bezeichnet, der in dieser Situation z.B. einem Bewerbungsgespräch viel klüger abzugrenzen wäre. Zum Beispiel mit: „Der Bewerber, der einen Doktor gemacht hat.“ Dies kann man sehr wahrscheinlich auch für das Champions-League-Spiel annehmen – wo der vierte Offizielle mit etwas Einfühlungsvermögen und einen Hauch Nachdenken sicher einen bessere und passendere Beschreibung der angesprochenen Person gefunden hätte. Oder vielleicht ganz drauf verzichtet. Er war also nicht aggressiv rassistisch aber quasi passiv unnötig rassistisch – indem er sich keine Gedanken über die Wirkung seiner Aussage auf den Angesprochenen gemacht hat.

Weil wir aber denkfaul sind und jederzeit klare Regeln haben wollen – die es in etwas so lebendigem und kontextabhängigem wie Sprache NIEMALS geben kann ist unsere derzeitige Lösung dieses Dilemmas die Flucht in das Wortdomino. Ein Wort nach dem anderen wird verpönt und soll aus dem Wortschatz gestrichen werden, wobei die Konstrukte irgendwie nicht glücklicher werden. Afroeuropäer z.B. stellt die Herkunft raus – und ich hatte ja immer die Hoffnung, dass wir uns in einer zukünftigen Welt endlich WENIGER über unsere Herkunft definieren. Denn Herkunft war immer eines der übelsten Einfallstore für Abgrenzung und Kriege. Zudem, woher soll ich nun wissen, ob ich wirklich eine afrikanische Herkunft annehmen kann, wo vielleicht eine indische vorliegt? Und es wird wieder einseitig bei dunkelhäutigen Personen eine fremde Herkunft angenommen obwohl wir ALLE letztlich Afroeuropäer sind (Der Mensch ist immer noch in Afrika entstanden) und z.B. ein Teil meiner entfernten Herkunft in Osteuropa liegt. Da müsste ich ja eigentlich Osteuropadeutscher heißen.

Also gehts weiter mit People of colour, was ja irgendwie auch nur „farbig“ auf englisch ist, was sich mir daher wenig erschließt und dann schließlich BPOC oder BIPoC. Also: Black-People-of-Colour bzw. Black-Indigenous-People-of-Colour. Und das heißt nun auch wieder nur Schwarz-(eingeboren)- Farbige. Aber auf englisch und abgekürzt. Das ist semantisch eigentlich auch wieder nur alter Wein in neuen Schläuchen und ich finds komisch wenn ich auf deutsch nur Dinge in einer anderen Sprache „unrassistisch“ ausdrücken kann. Da muss ich sagen verlierts mich. Das KANN nicht sein. Es muss möglich sein in meiner Sprache zu bleiben und trotzdem nicht als Rassist zu gelten. Zudem kann ein Rassist wiederum auch BiPOC als üble rassistische Beleidigung nutzen. Er muss den Kontext nur entsprechend setzen. Und wäre er dann oberflächlich „nicht rassistisch“ weil er ja das „richtige“ Wort gesagt hat. Aber bin ich rassistisch wenn ich sage, dass „schwarze“ mehr wirtschaftliche Teilhabe brauchen? Weil ich das falsche Wort nutze? Das Problem ist also nur scheinbar beseitigt.

Kommen wir daher wieder zum Ursprungsproblem. Das ist:

1. Die unnötige und undurchdachte Benutzung von Begriffen wie „schwarz“ oder „weiß“.

2. Die wirtschaftlichen Nachteile, daraus als „anders“ wahrgenommen zu werden.

Daher schließen sich für mich zwei Dinge:

1. Relevant ist der Kontext. Es gibt Kontexte in denen „schwarz“, „farbig“ oder „weiß“ Sinn macht, z.B. in Gefahrensituationen oder beim Arzt – in vielen sind sie aber ein Ausdruck gedanklicher Trägheit und mangelndem Einfühlungsvermögen. Dies können wir auch mit Begriffswechseln nicht ändern, wir machens nur komplizierter.

2. Wenn „schwarze“ / „farbige“ / BPOC endlich wirtschaftlich besser gestellt werden und in den Hierarchien aufsteigen können – dann kommen sie auch in die Position über andere mitzuentscheiden. Z.B. beim Einstellungsgespräch und dann erledigt sich das Grundproblem zunehmend. Es setzt Gewöhnung ein, die Hautfarbe wird immer unwichtiger und taugt offensichtlich nicht als Abgrenzung.

Daher ist für mich recht eindeutig: Wir müssen keine einzelnen beschreibenden! Worte verdammen – aber der unsinnige Gebrauch außerhalb eines sinnvollen Kontexts gehört durchaus verpönt.

Und wir brauchen endlich mehr anonyme Bewerbungsverfahren und ein strikteres Reglement bei Wohnungsvergaben etc. Wir brauchen also ganz praktische Verbesserungen. Schlicht: Mehr Geld. Mehr Einfluss. Gerade neuere Studien haben wieder gezeigt, dass der „andere“ Name und die „andere“ Hautfarbe bedeutet: Dass man weniger verdient, schlechter ein Wohnung bekommt und sehr viel häufiger im Job überqualifiziert ist.

Um zum Ausgangsbeispiel zu kommen: Deutschland ist und war immer und jederzeit ein Vielvölkerstaat. Wir sind ja längst ethnisch viel gemischter als häufig behauptet und in meinem abstrakten Beispiel. Dabei ist wirtschaftliche Teilhabe der verschiedenen Gruppen der Weg, um sich einen fairen Platz und Anteil SELBST zu erkämpfen. Und sich selbst als Spieler und nicht als Gespielter wahrnehmen zu können. Wir brauchen neue Normalitäten. Das ist harte Arbeit und braucht Sensibilität und Mut auf allen Seiten, ist aber für mich der einzig gangbare Weg.

Denn die ständige, erregte Diskussion um die „jetzt-aber-wirklich-korrekte“ Bezeichnung bei gleichzeitig wirtschaftlichen Kleinhalten wird die Lage nicht verbessern und wir werden uns bei den Diskussionen vermutlich ewig im Kreis drehen.

Daher: Black Chances Matter!

Außen schön braun – Horst Seehofer

Das ist ja das absurde an Horst: Man wird den Verdacht nicht los, dass all das populistische angebräunte Draufgehaue, die ganze AfD-Mimikri doch nur Taktiererei ist. Wie man überhaupt bei Horst diesem bayrischen Biergarten-Machiavelli keinen Verdacht so richtig los wird. Man fragt sich ja ob Horst Seehofer am Abend eines ereignisreichen Tages noch weiß ob er Horst Seehofer ist. Horst Seehofer ist wie eine Weißwurst, die sich auf den Grill legt, weil nun mal gerade außen leicht braun „in“ ist. Und dann platzt sie ständig weil sie so dunnhäutig ist. Das sollte einfach nur lächerlich sein. Dummerweise ist dieser Horst Seehofer aber Innenminister und wird mit seinem populistischem Möchtegern-braungetue zum Steigbügelhalter für Menschen, die die fanatisch-reaktionäre Scheiße tatsächlich glauben. Denn die schaffen es nie allein an die Macht.

Sie brauchen Idioten wie Horst, die im Herzen höchstens an sich selber glauben aber für genau dieses „ICH!“ bereit sind alles zu opfern. Die sich bräunen weil sie meinen es zu müssen. Menschlichkeit, Glaubwürdigkeit, Demokratie, alles wird in diesem Zuge eiskalt mitbeerdigt. Menschen wie Horst zerstören im Vorbeigehen das Vertrauen in Politik und Demokratie, behaupten aber steif und fest es zu retten und endlich aufzuräumen. Mit irgendwas. Hauptsache aufräumen und irgendwie harte Kante. Also heute da so harte Kante und morgen woanders. Mit glasklaren Positionen im Trüben fischen. Hintenrum dreckige Deals aber die Unschuld vom Lande im Nachinterview mimen. Menschen wie Horst können auch nur von Menschen abgelöst werden, die mindestens genauso falsch spielen wie sie.

So folgt folgerichtig Söder auf Seehofer. Ein Söder, der fast noch durchtriebener ist und sich bemüht seinen Ex-Chef noch rechts zu überholen. Auf dem Standstreifen vorbeizieht und Kreuze zu Islamaustreibung und Atheistenbestrafung aufhängen lässt während der Rest der Republik hilflos dem Schauspiel namens „Die Geißel Deutschlands – CSU“ zuschaut. Schön ist, dass jetzt viele Kommentatoren sagen, dass das doch gut wäre: Eine bundesweite CSU, die endlich wieder wirklich konservative Positionen besetzt, die angeblich von der CDU vorsätzlich geräumt wurden. Dumm ist nur, dass was der CSU-Männerbund unter „konservativ“ versteht, mit „reaktionär“ noch freundlich umschrieben ist. Merkel hat ehemals konservative Positionen ja nicht grundlos geräumt, sie hat nicht selten versucht sie gegen den Strom der Zeit noch so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.

Atomkraft beenden, Homo-Ehe einführen, Menschen-nicht-ersaufen-lassen war ja nicht progressiv sondern folgerichtig. Merkel hat sich bei all diesen Entscheidungen nicht als Gestalterin hervorgetan aber sie hat eben auch nicht den Horst gegeben und die Zeichen der Zeit zumindest nicht völlig ignoriert. Die CSU-Komödientruppe hat in derselben Zeit mit Mütterrente, Mautdesaster und diversen am Bundesverfassungsgericht gescheiterten Dilettantengesetzen sogar handwerklich armselige Showpolitik gemacht.

Wenn das konservativ war, heißt konservativ dann unfähig, ungeeignet, unzurechnungsfähig? Dabei gäbe es viele konservative Positionen, die zu besetzen es lohnen würde: Strukturen auf dem Land erhalten, sinnlose Zersiedelung und Landschaftszerschandelung durch ständig neue Gewerbegebiete beenden, alte Handwerksberufe unterstützen, steuerflüchtige Großunternehmen und Großreiche wirksam an ihre Pflichten erinnern, tatsächlich mal den Mittelstand fördern (und nicht Großkonzerne, aber behaupten man würde den Mittelstand fördern).

Man könnte Förderprogramme für gute Landgasthöfe und Biergärten auf dem Land auflegen. Man könnte Strukturvielfalt in der Landwirtschaft fördern. Kleine lokale Brauereien unterstützen. Genossenschaften aus aufrechten bayerischen oder deutschen Bürgen staatlich unter die Arme greifen. Aber an all dem hat die CSU-Bundesspitze kein Interesse. Da zieht man sich lieber einmal im Jahr Lederhose an, faselt irgendwas von Brauchtum und Traditionen und macht im Rest des Jahres Politik auf Kosten des Bürgers und des Restes der Republik. Denn das ist ja das furchtbar nervige an der Situation. Eine ganze Bundesrepublik, in der viele Länder zeigen wie es anders geht, muss hilflos die Bayerischen Extrawürste ertragen weil die Union das irgendwann mal entschieden hat.

In Schleswig-Holstein führt ein konservativer Politiker eine fast geräuschlose schwarz-grün-gelbe Regierung, die nach Lösungen und nicht nach Problemen sucht, aber in den Medien inszeniert Horst seinen angeblichen Rücktritt und die AfD steigt in den Umfragen. In Hamburg arbeiten rot-grün sachlich und größtenteils konstruktiv zusammen aber in den Medien inszeniert Horst Seehofer seinen Rücktritt vom Rücktritt und die AfD steigt in den Umfragen. Aus Bremen ist schon länger kein Finanzdesaster mehr zu hören, überhaupt geht es Deutschland wirtschaftlich glänzend aber in den Medien inszeniert Horst Seehofer inzwischen gewohnt durchtrieben seinen Anti-Asyl-Plan (der so nicht mit der SPD abgestimmt ist) und die AfD steigt in den Umfragen. In Mecklenburg nimmt das Leben seinen Lauf, in Niedersachsen auch, in Berlin wird der BER von VW als Lagerplatz zwischengenutzt, die Kriminalitätsstatistiken sind deutschlandweit so niedrig wie lange nicht und Horst freut sich öffentlich dass an seinem 69ten Geburtstag 69 Afghanen abgeschoben wurden, nennt Victor Orban einen super Kumpel und ist mit Salvini und Kurz per Du. Und die AfD steigt in den Umfragen.

Horst Seehofer, ein Mann in seinen besten Trump-Jahren. Man müsste den Hit von Udo Jürgens umschreiben. Mit 69 Jahren fängt das Politikerleben an, mit 69 Jahren ist noch lang noch nicht Schluss. Da kann man noch locker zehn Jahre lang Demokratien zersetzen, Politikverdrossenheit fördern, hübsch entmenschlichte Wörter wie „Asyltouristen“ prägen und die Bürger immer schön mit der Nase in jeden Haufen Wohlfühlscheiße am Wegesrand stoßen. Damit er nicht auf die Idee kommt sich umzuschauen und zu sehen wie schön das so vor sich hinblüht. Wie reich wir sind. Wie viel wir zu verlieren haben. Was für dringendere Probleme wie z.B. den Klimawandel es gibt. Wir sollten uns langsam überlegen wie lange wir noch zuschauen wie der Club der Rentner unsere westlichen Demokratien zersetzte. Aber was sage ich „wir“. Wir haben Horst ja nie gewählt. Wir stehen da als hilflose Zaungäste und weinen Tränen der Wut über die bayerische CSU-Extrawurst.

Also: Hallo Bayern, ihr habt da demnächst Landtagswahl, wäre es euch vielleicht einmal möglich über Alternativen nachzudenken? Und damit meine ich nicht DIE Alternative. Die ist auch nicht anders als der CSU-Bundesvorstand nach 4 Mass auf dem Oktoberfest. Damit meine ich mal in Parteiprogramme reinschauen und selber nachdenken. Sich mal fragen ob man wirklich mit dem nächsten Horst das bayerische Wesen komplett lächerlich machen möchte. Ich verspreche auch keine Weißwürste mehr zu grillen. Oder nach 12 zu essen. Und vielleicht trink ich sogar mal eine gute Mass bayrisches Bier, obwohl mir ein herbes norddeutsches Pils normalerweise eher zusagt. Nur erspart uns in Zukunft Menschen vom Schlage Horsts. Und lieber Horst Seehofer, um wie du mit einem falschen jovialen Lächeln, aufgesetzter Ehrlichkeit und den Diktum eines ehemaligen Außenministers zu schließen: „Mit Verlaub, Herr Innenminister, Sie sind ein Arschloch!

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