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Tatort Energiewende – wie ideologische Menschen diskutieren

Tatort Energiewende: EIGENTLICH ist die deutsche Energiewende ein richtiger Erfolg.

EIGENTLICH biegen wir gerade auf die Zielgerade ein. Wir wissen wie es geht, der Windkraftausbau braucht noch etwas Schwung aber der Ausbau des Solarstroms geht in Riesenschritten voran und wir schaffen jährlich Rekorde bei den absoluten und relativen Anteilen der erneuerbaren Stromerzeugung.

2023 haben Erneuerbare fast exakt 60 % der Nettostromerzeugung erreicht. Die Erzeugung aus Braunkohle (-27 Prozent) und Steinkohle (-35 Prozent) ist dagegen stark gesunken.

Der Strom ist dabei trotz des Atomausstiegs auch durch einen Solarstrom-Rekordzubau von 14 GW NICHT dreckiger geworden.

Sogar an der letzten Front der Energiewende geht es voran: Die installierte Batteriespeicherleistung hat sich von 4,4 GW in 2022 auf 7,6 GW in 2023 fast verdoppelt. Damit werden Batteriespeicher neben den 6 GW Pumpspeicher zunehmend zur zweiten Säule der Absicherung schwankender Erzeugung.

Dabei wissen wir doch alle DASS MAN STROM NICHT SPEICHERN KANN! Zwinkersmiley.

EIGENTLICH wäre jetzt ein guter Moment ein Glas Sekt aufzumachen und sich für das Erreichte auf die Schulter zu klopfen.

Aber praktisch war die Energiewende wohl selten härter unter Beschuss als in den letzten 2-3 Jahren und fühlt sich dank all der schlechten Presse für viele als schlimmer Misserfolg an, vor dem uns nur Atomkraft retten kann.

Und das während in Deutschland die Verbraucher-Strompreise den Börsenpreisen endlich verzögert nachfolgen und stetig sinken – während sie in Frankreich in 12 Monaten um 39 % gestiegen sind und weiter steigen werden. Denn der Preis der alternden Kernkraftwerke soll bis 2026 um 67 % steigen. Auf dann 7 cent pro kWh. Für wohlgemerkt ALTE, komplett abgeschriebene Kernkraftwerke! (Neue AKWs liegen bei dem Doppelten – PV fängt im Neubau bei 3-4 Cent auf der Freifläche an und geht selbst in Batterien zwischengespeichert bei circa 6-7 cent los)

Aber wie ist das möglich, dass so eine Erfolgegeschichte – mit unnötigen Dellen durch CDU-FDP und auch Russengas-Gabriel (SPD) – durch BILD, Welt, Jens Spahn und co., FDP-Atomis und all die anderen üblichen Verdächtigen zum Misserfolg geframed wird während sie sich gerade anschickt unsere Stromversorgung zu sichern?

Der Trick heißt: Ideologisches Diskutieren a.k.a. zielgerichtetes Diskutieren. A.k.a. die öffentliche Meinung so lange mit unwahren oder halbwaren Behauptungen und Unterstellungen bewerfen und immer in der Argumentation ausweichen, bis alle denken „da muss was dran sein, denn das waren ja viele Argumente!“

War zwar keines davon richtig. Aber egal. Irgendwie hats auf dem Umweg doch zum Ziel geführt. Daher hab ich für euch diese praktische Grafik gemacht, damit ihr beim nächsten Mal merkt wenn jemand gar nicht offen diskutiert sondern nur den Argumentationsraum vergiften will.

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Ungefährer Ablauf:

Erst hieß es am Anfang der Energiekrise „Guck mal jetzt fährt der #Gruene Doppelmoralist die Kohle wieder hoch!“

Als Habeck wie angekündigt die Kohle und besonders Braunkohle wieder runterfahren ließ, war plötzlich von Blackoutgefahr die Rede, weil die Erneuerbaren, das kann ja nicht klappen!

Das war plötzlich auch vergessen, aber dann war der europäische Strombinnenmarkt böse.

Jetzt hieß es in BILD, Welt und co. plötzlich wegen der Erneuerbaren wären wir zum STROMBETTLER geworden – dabei waren einfach nur andere Kraftwerke in Europa günstiger als Kohlekraftwerke in DE hochzufahren, was aus Klima- UND Strompreissicht eigentlich eine gute Sache ist

Als sich das mit dem Importen am Jahresende relativierte, war das auf einmal auch nicht mehr Thema. Jetzt kam die klassische Argumentation zurück: Irgendwas mit zu teuer!

Wobei es ja in der Gasmangellage durch den Ukrainekrieg zuerst hieß der Strompreis wäre zu hoch wegen der Erneuerbaren.

Das war damals natürlich erkennbar Blödsinn. Der Strompreis war in ganz Europa zu 90 % wegen des hohen Gaspreises explodiert. Dazu kamen unzuverlässige französische Atomkraftwerke und Wassermangel durch Dürre. Wind & Sonne dagegen wirkten preisdämpfend.

Jetzt sind die Strompreise wegen niedrigerer Gaspreise, Stromimporten und Energiewende in Teilen UNTER Vorkriegsniveau also muss ein neues Narrativ her. Da kommt natürlich „irgendwas mit teuer“ nur gelegen. Also werden jetzt die höheren Kosten für die Vergütung durch alle Gazetten getrieben.

Die basieren allerdings zum weitaus größten Teil auf Entscheidungen lange vor #Habeck. Die Vergütungen sind ja auf 20 Jahre garantiert und am Anfang gab es hohe Vergütungssätze, die jetzt noch nachwirken.

Neu gebaute Anlagen (Wind & Sonne) sind längst einen Bruchteil so teuer. Es wäre insofern gerade deswegen komplett absurd jetzt mit dem Zubau aufzuhören, wo er endlich viel günstiger ist und den Preis senkt.

Die alten Kraftwerke werden nach- und nach aus der Vergütung fallen und der jährliche Preis von alleine sinken.

ABER der Witz ist ja: Es geht eben bei all diesen Argumentationsketten nie darum ergebnisoffen zu überlegen was der beste Pfad für Deutschland ist. Es geht ausschließlich darum die #Energiewende zu verteufeln.

Es geht um Ideologie. Nicht um Realität.

Deshalb bleibt in der Realität und macht euch heute Abend mal einen Sekt auf, denn die Energiewende läuft gerade ziemlich erfolgreich.

Euer Captain F.

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Falls ihr übrigens denkt: „Das sieht nach Arbeit aus!“ – Ja. Ihr macht euch keine Vorstellung. Und wenn ihr euch mehr davon wünscht könnt ihr mich hier mit sehr kleinen Beiträgen unterstützen: https://www.patreon.com/user?u=32965554&l=de

Und ansonsten hab ich da ein schönes Buch mit mehr als 100 häufig sogar lustigen Grafiken. Perfekt für Lacher & Wissen aufm Klo. Muss ja nicht immer das Handy sein! 😉

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Quellen:

https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/oeffentliche-stromerzeugung-2023-erneuerbare-energien-decken-erstmals-grossteil-des-stromverbrauchs.html

https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-strompreis-gaspreis-erneuerbare-energien-ausbau

https://www.klimareporter.de/strom/strompreis-schock-in-frankreich

https://www.fr.de/wirtschaft/verteuert-atomstrom-ende-billigstrom-frankreich-paris-92726554.html

https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/studie-stromgestehungskosten-erneuerbare-energien.html

https://www.iwr.de/news/strompreis-schockwelle-in-frankreich-dritte-grosse-preiserhoehung-fuer-verbraucher-in-einem-jahr-news38580

Bauernproteste: Warum die Grünen schuld sind

Was ich übrigens nie verstehen werde ist die ominöse Front Bauern vs Grüne.

CDU und Bauernverband haben über Jahrzehnte mit der Förderung industrieller Großbetriebe bäuerliche Familienbetriebe zerstört.

Grüne haben mit dem EEG riesige Einnahmequelle für Landwirte geschaffen.

Ich hab 10 Jahre lang bei einer Solarfirma gearbeitet und Landwirte – und zwar JEDER Größenordnung – waren damals mit unsere wichtigsten Kunden.

Fast alles Höfe haben riesige Dachflächen, mit dem EEG entstand so für alle, die ein bisschen offen waren, eine hervorragende Einnahmequelle, die kaum Arbeit verursacht. Wer einmal die Küste lang gefahren ist, weiß was ich mein. Da reiht sich PV-Anlage an PV-Anlage, häufig wurden sogar extra Hallen für die PV gebaut. Die Einnahmen sind über 20 Jahre sicher und werden in vielen Fällen jede Agrardieselvergünstigung übertreffen.

Grüne setzen sich zudem auf europäischer Ebene und in Deutschland für eine Veränderung der Subventionspolitik ein, die kleineren – häufig familiengeführten Betrieben – zugute kommt.

CDU und der von Großbauern geführte Bauernverband blockieren alle Versuche den Subventionen so endlich Lenkungswirkung zu geben.

Nicht zuletzt sitzen viele der führenden Bauernvertreter fröhlich in Aufsichtsräten der Ernährungsindustrie. Warum eigentlich?

Denn da kommen wir dem tatsächlichen Problem der Landwirte näher. Wir haben in Deutschland ein Oligopol der Ernährungsindustrie. Inzwischen wird der Markt von nur noch 4 Konzernen bestimmt. Und so aggressiv die Bauernvertreter gerade gegen die Ampel und vor allem gegen die Grünen auftreten, so merkwürdig handzahm waren sie häufig gegenüber der Ernährungsindustrie, woran sicher der ein oder andere Aufsichtsratsposten nicht ganz unschuldig war. Klingt so gar nicht nach Interessenkonflikt oder?

Wir haben seit Jahrzehnten einen permanenten Wachstumsdruck weil der Anteil der Landwirte am verkauften Produkt stetig sinkt.

Von 1970 bis heute sank der Anteil der Landwirte bei Milch von 58 % auf 36 % bei Kartoffeln von 58 % auf nur noch 23 % und bei Eiern sogar von 88 % auf 38 %! Während in der gleichen Zeit die Eigner von Lidl/Kaufland und Aldi zu Deutschlands reichsten Milliardären wurden.

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/haetten-sies-gewusst/infografiken/welcher-anteil-der-verbraucherausgaben-fuer-nahrungsmittel-kommt-bei-den-landwirtinnen-und-landwirten-an

Und der Bauernverband stand immer voll hinter dem auch dadurch erzwungenen „Strukturwandel“ der nichts anderes heißt als: The winner takes it all. Anders gesagt: Größer frisst kleiner, weil größer stärker skalieren und investieren kann, also heißt es wachsen um jeden Preis und natürlich auf Kosten der Kleinen.

DAS HÖFESTERBEN WAR VON BAUERNVERBAND UND UNION IMMER GEWOLLT.

Der einzige Ausweg für Landwirte in so einem Umfeld mit einem faktischen Preisdeckel der Produkte ist neben dem aggressives Wachstum die geschickte Nutzung von Subventionen. Denn Subventionen machen je nach Art des Betriebs im Schnitt 50 % des Einkommens aus bei Nebenerwerbslandwirten sogar 90 %!
https://www.agrarheute.com/management/finanzen/waere-bauern-keine-agrar-subventionen-mehr-bekommen-574145

Leider haben aber auch die Subventionen, die so reichlich aus unser aller Steuergeld fließen, wenig Lenkungswirkung. CDU und Bauernverband bzw. Landwirtschaftslobby verhindern auf EU-Ebene seit Jahrzehnten eine stärker Berücksichtigung anderer Faktoren als der Flächengröße. Wobei man CDU & Bauernverband durchaus synonym verwenden kann weil die Mitgliedschaft in dem einem Verband meist die Mitgliedschaft in dem anderen bedingt.

Wahr ist nun wiederum, dass die Bürokratie auch durch und für Umwelt- und Naturschutzvorgaben immer weiter zugenommen hat. Und hier zeigt sich immerhin ein Problem, an dem die Grünen nicht komplett unschuldig sind. Denn egal ob groß oder klein, die Formulare und Abläufe sind die gleichen oder ähnlich. Das heißt: Kleine Familienbetriebe müssen mühsam nach Feierabend Förderung beantragen oder verzichten darauf weil der Aufwand zu groß ist – große Betriebe mit 100 Mitarbeitern stellen dafür einfach einen Profi ab.

Hier muss also ein Ziel sein Natur- und Umweltschutz so einfach und unbürokratisch wie möglich zu erreichen.

Da hätte die Union allerdings durchaus für kämpfen können. Sie hat von 2008 bis 2021 den Landwirtschaftsminister bzw. die Landwirtschaftsminiterin gestellt und war in der EU faktisch an der Regierung: Von systematischem Bürokratieabbau kann man aber komischerweise nicht berichten. Dabei hat die Union auch in den Ländern häufig das Landwirtschaftsministerium – da sollte man sich doch einigen können.

WOVON man aber gehört hat waren ständige Bemühungen von Union und FDP den Ausbau des Bioanbaus auszubremsen. Dabei war EXAKT der jahrzehntelang für viele kleinere Betriebe der letzte Rettungsanker. Die Konversion schaffen die Betriebe aber häufig nicht aus eigener Kraft, denn die ist teuer. 2-3 Jahre lang produziert man zu Biokosten – kann aber nur zu konventionellen verkaufen. Ohne Rücklagen oder staatliche Unterstützung ist man da verloren.

https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/umstellung/umstellungszeitplaene/

CDU-geführte Regierungen haben zudem 16 Jahre zugesehen wie bundeseigene Länderreien vor allem nach der Wende an den Meistbietenden und damit nicht selten an Großinvestoren und Investmentgesellschaften aus dem Ausland verscherbelt wurden, die dann die Pachtpreise für die Landwirte auf ein Mehrfaches hochzogen. Immer wieder wurde angemerkt, dass es klüger wäre wenn Bund und Länder die Flächen halten und preisdämpfend einsetzen. Aber…das große Geld aus der weiten Welt es lockte zu sehr.

Erst die Ampel hat diese Politik endlich beendet. https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/agrarflaechen-bund-will-privatisierung-in-ostdeutschland-weitgehend-stoppen-a-0dedec05-c7a0-4953-8df5-47f86476763e

Trotzdem läuft die Landübernahme auf den Gesamtflächen weiter. Über die praktische Gesetzeslücke der Share Deals können Beschränkungen ausgehebelt werden indem der Investor dem Landwirt einen Feigenblattanteil lässt.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/acker-flaeche-investoren-aldi-munich-re-100.html

Dagegen kämpft z.B. Thüringen mit Unterstützung der bäuerlichen Arbeitsgemeinschaft. Und wer ist dagegen? Na?

Genau. Der Bauernverband. Seid ihr auch so ÜBERRASCHT wie ich?

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/agrarstrukturgesetz-landwirtschaft-bauer-landgrabbing-100.html

Man kann also final sagen: Die Grünen sind schuld WEIL DIE GRÜNEN SCHULD SIND. Das reicht als Argument.

Denn diese merkwürdige Phalanx aus CDU / Bauernverband + vielen Landwirten ist nur eine wegen Stallgeruch. Weil man sich halt kennt und aus der gleichen Ecke kommt. Und in der Ecke findet man Grüne halt doof, weil man sie doof findet, weil sie der Vater bereits doof fand und der Opa sowieso – obwohl einen die eigenen Leute permanent hängen lassen und den Landhaien zum Fraße vorwerfen.

Und die Solaranlage baut man dann halt schon aufs Dach, weil es nunmal finanziell Sinn macht, und freut sich über die Pacht für die Windrakftanlagen – aber anrechnen tut man das den Grünen trotzdem nicht.

Feindbilder sind nun einmal einfach wirkmächtiger als Logik und Realität.

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Ich kämpfe auf meinen diversen Accounts und auf meinem Blog dafür Fakten und vor allem Zusammenhänge möglichst unvoreingenommen und verständlich unter die Menschen zu bringen. Das ist ein riesiger Aufwand. Weitestgehend unbezahlt. Wenn ihr das unterstützen mögt hab ich ein tolles Patreon: https://www.patreon.com/user?u=32965554&l=de

Jede Unterstützung bedeutet, dass ich mehr Zeit habe um den Finger in die Wunde zu legen. Danke!

Heizungsgesetz – eigentlich ganz einfach

Was wurde dem Heizungsgesetz bzw. dem Gebäudeenergiegesetz aus dem BMWK nicht alles angedichtet: Es wäre viel zu kompliziert, nicht technologieoffen und die Vorgaben nicht erfüllbar bzw. zu gigantischen Kosten führen.

Der Witz ist nur: Eigentlich ist es sehr einfach und logisch die Vorgaben des Gesetzes zu erfüllen. Wenn man ehrlich ist, ist es sogar ein ziemlicher Nobrainer.

Es gibt EXAKT einen Schritt, den man als Haus- oder Wohnungsbesitzer tun muss um RUHE ZU HABEN: Bei nächster Gelegenheit eine Heizung einbauen, die zu mindestens 65 % mit Erneuerbarer Heizenergie laufen kann. Und das wird dann bei Neubauten mit bis zu 35 % und bei Altbauten mit bis zu 70%! gefördert! Fanfaren, Tusch, Party, Nice, Erledigt! YIHA!

Wer nun aber sagt: ICH WILL MÖGLICHST LANGE FOSSILE HEIZEN! der hat es tatsächlich etwas komplizierter. Aber das nur weil das Gesetz tatsächlich nett sein möchte und eine ganze Reihe Ausnahmen und ausgedehnte Übergangszeiträume für Fossilien hat. Da muss man dann tatsächlich schauen ob Alt- oder Neubau, wie groß der Ort ist, ob es schon eine kommunale Wärmeplanung gibt und ab wann. Schaut gerne in die Grafik, da ist das Wichtigste drin, ihr könnt einfach den Pfeilen folgen. Aber Vorsicht: Wer sich zu lange Zeit lässt mit dem Umbau verpasst ziemlich viel Förderung…

Weil ich offensichtlich ein netter Mensch bin könnt ihr hier völlig gratis die Grafik zum Gebäudeenergiegesetz anschauen und runterladen. Ihr könnt sie so groß wie ihr wollt ausdrucken, gerne auch als Plakat an Wände hängen.

Falls ihr denkt: „Oh, das ja tatsächlich nett und sieht nach verflucht viel Arbeit aus!“ könnt ihr mich unterstützen auf meinem freundlichen Patreon. Denn klar, ich muss mir sowas auch zeitlich leisten können…

Ich hab auch noch ein vereinfachtes Plakat designed, das zusätzlich alle Heizungstechnologien enthält. Auch das könnt ihr natürlich herunterladen, verbreiten und ausdrucken. Nur mein Wasserzeichen das dürft ihr NICHT rausnehmen.

Und wenn ihr euch fragt: ABER WARUM DAS GANZE?! Ein Drittel der deutschen Klima-Emissionen stammen aus dem Wärmesektor. Effektiver Klimaschutz ohne den Wärmesektor ist also kaum möglich – nicht zuletzt ist der Wärmesektor im Grunde einfacher umzustellen als z.B. Teile des Transportsektors.

So. Damit sind wir eigentlich schon durch. Da hat das neue Jahr doch gut begonnen!

Euer Captain Futura.

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Zusatzinfos. Womit kann ich „erneuerbar“ Heizen:

Wobei „Erneuerbare Heizenergie“ zudem sehr weit gefasst ist. Denn erst einmal geht es nur um die MÖGLICHKEIT die Heizung mit Erneuerbaren laufen lassen zu KÖNNEN. Zudem fällt auch Biomasse – also auch Holz unter „Erneuerbare Heizenergie“.

Insofern gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten die Vorgaben zu erfüllen. Die einfachste und konsequenteste ist sicherlich eine Wärmepumpe. Die läuft mit Strom, der in Deutschland zunehmend aus Wind & Sonne kommt und ist damit perspektivisch fast emissionsfrei. Wärmpumpen haben mittlerweile eine Leistungskennzahl von 1:3 bis 1:4 – das mit 1 Einheit Strom werden 3-4 Einheiten Wärme von draußen in das Haus gepumpt. Ist es besonders kalt, verschlechtert sich (je nach Auslegung) diese Kennzahl. Schlimmstenfalls, irgendwo deutlich in den Minusgraden, muss die Wärmepumpe mit einem Heizstab zuheizen. Warm wird es also immer – nur eben manchmal etwas ineffizienter aber immer noch mit einer Effizienz ÜBER 100 %!

Diese Effizienz ÜBER 100 % kann eine Gas- oder Ölheizung gar nicht erreichen. Auch wenn sie dann demnächst als „H2-ready“ (also Wasserstoff-ready) angeboten, oder mit Biogas bzw. Efuel betrieben wird. Gerade die Herstellung von Efuels ist SEHR ineffizient (bis hin zum Faktor 1:10), Biogas ist erst einmal eine gute Alternative, aber auch hier sind die Preise der Zukunft reichtlich unklar UND die Flächeneffizienz von Biogas ist recht gering. Gegenüber Freiflächenphotovoltaik beträgt sie 1:50. Zudem: Wenn wir schon große Flächen für Biogas statt Nahrungsmittel zur Verfügung stellen, sollte das Biogas eigentlich ZWINGEND in Kraft-Wärme-Kopplung Strom erzeugen, also Strom UND Wärme und nicht nur Wärme.

Wasserstoff schließlich ist schon ziemlich toll und verbrennt emissionsfrei – wird in Zukunft aber sehr wahrscheinlich zuerst für die Industrie gebraucht, inwiefern das wirklich am Ende in das bestehende Gasnetz eingespiesen wird (da es zudem ein sehr flüchtiges Gas ist) darf durchaus bezweifelt werden. Das ist eine Wette mit unbekanntem Ausgang.

Eine Wette übrigens, die selbst die technologieoffene FDP-Spitze nicht gehen wollte und sich deshalb in ihre neuen Privathäuschen – ja genau: Wärmepumpen eingebaut hat.

Insofern: Ja Gasheizung in der Anschaffung erst einmal günstiger. Aber der CO2-Preis steigt zügig und die alternativen Treibstoffe tun sich schwer, daher Vorsicht vor der Kostenfalle.

Wer die Möglichkeit hat sich an ein (kommunales) Nah- oder Fernwärmenetz anzuschließen ist erst einmal fein raus. Denn er kann die Aufgabe der Umstellung auf Erneuerbare einfach outsourcen. Einfach anschließen und vergessen – kümmern muss sich die Kommune. Die muss dann in Zukunft die Wärme schrittweise auf erneuerbar umstellen. Was übrigens, wie riesige Wärmepumpen in Dänemark und Österreich zeigen, gar nicht so schwierig ist und selbstverständlich Effizienzvorteile hat. Zudem ergeben sich spannende Konzepte – unter anderem können mit der Abwärme aus der Kanalisation komplette Stadtviertel versorgt werden. Da wird einem perspektivisch vom Klogang gleich zweimal warm.

Zu Guter Letzt kann auch die Solarthermie als Zusatzheizung genutzt werden und natürlich ist es auch möglich mit Pellets bzw. Holz zu heizen. Genauer gesagt: Es ist MÖGLICH, aber aus zwei Gründen nicht zu empfehlen.

1. Aus Sicht des Klimas ist das Heizen mit Holz inzwischen hochproblematisch. THEORETISCH wachsen die gefällten Bäume nach, holen das CO2 wieder aus der Luft und alles ist ein Kreislauf. PRAKTISCH dauert das locker mal 30 Jahre (Was für uns aktuell sehr ungünstig ist) ZUDEM klappt es kaum mehr weil die Wälder weltweit unter Druck sind, verdörren, abbrennen und völlig überforstet sind. KLARTEXT: „Pellets aus Reststoffen“ sind in dieser Form LÄNGST nicht mehr verfügbar. JEDE zusätzliche Holzheizung kann mit Reststoffen nicht mehr bedient werden. Umfangreiche Recherchen haben aufgedeckt, dass da am Ende häufig rumänischer Urwald im Keller landet. Die Holzmafia ist weltweit eine der umsatzstärksten kriminellen Verbünde. Ergebnis: Pellets können am Ende klimatechnisch schlimmer als fossile Brennstoffe sein, weil sie Raubbau an der Umwelt bedeuten und in der Herstellung auch noch energieintensiv getrocknet werden müssen.

2. Heizen mit Holz ist ein ziemlich unsauberer Verbennungsprozess. Das absurde daran: Weil das so enorm beliebt ist (siehe Gemütlichkeit) zerschießen wir uns alle Fortschritte bei der Luftqualität durch immer sauberere Autos und co. In manchen (gerade betuchten) Vierteln ist die Luftqualität inzwischen in den Wintermonaten aufgrunde der „Wohlfühlkamine“ so desolat, dass man selbst mit gesunder Lunge am besten kaum mehr rausgehen sollte. Die Raumluft übrigens leidet natürlich mit.

Also Holz gehört in den Wald ODER in Holzhäusern, Brücken, hochwertigen Möbeln gebunden und NICHT in die Verbrennung.

Fazit: Wärmepumpe top und längst auch bei älteren Häusern möglich, Holz eine Option als Zusatzheizung für ganz kalte Tage (als Alleinheizung klima- und lufttechnisch problematisch), H2-ready Gasheizung riskante Wette, Biogas etwas weniger riskante Wette aber eigentlich besser für Kraft-Wärme-Kopplung, Nah- und Fernwärme praktisch und einfach.

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Zusatzinfos. Warum sind neue Holzheizungen NICHT erneuerbar:

Da ich schon geahnt haben, dass die Kritik kommt also HEIZEN MIT HOLZ. Wenn ihr vor Ort eine nachhaltige Reststoffquelle habt und eine BESTEHENDE Holzheizung: Luftschadstoffe bleiben ein Problem aber immerhin ist der Rest halbwegs okay. Wenn nicht sei folgendes gesagt: Es wurde stets behauptet, dass nur junge Wälder CO2 binden. Das war kompletter Bullshit. Gerade alte und dicke Bäume binden sehr hohe Mengen von CO2 auf engem Raum, also genau was wir brauchen. Und Bäume binden Jahr für Jahr zusätzliches CO2 bis ans Ende ihres Lebens.

Studie dazu: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2017/pm63.html

Zudem binden auch Totholz, Humus und Waldboden große Mengen von CO2, die beim Durchforsten mit schwerem Gerät freigesetzt werden. Infos z.B. hier https://totholz.wsl.ch/de/funktionen-von-totholz/kohlenstoffkreislauf/

Totholz ist zudem im Regelfall KEIN Brandherd. Vor allem nicht in Naturwäldern. Es liegt auf dem Boden, modert und hält Feuchtigkeit. Was soll da brennen?
https://sachsen.nabu.de/news/2023/33052.html

Es gibt nicht mehr genug Reststoffe für neue Holzheizungen. WIRKLICH NICHT. Das bedeutet zudem dass es in Zukunft zu DEUTLICHEN Preissprüngen kommen kann wenn die letzten Urwälder unwiderruflich abgeholzt sind. Denn dann kann auch die Holzmafia den Bedarf nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit bedienen.

Als Startpunkt: https://www.sueddeutsche.de/politik/holz-mafia-waelder-abholzung-recherche-1.5760966
Weiterführend warum auch viele Siegel NICHTS bringen: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/abholzung-tuev-zertifizierungsunternehmen-holzwirtschaft-nachhaltigkeitssiegel-e489005/?reduced=true

Sonne und Wind dagegen wird es IMMER im Überfluss geben! Füttert nicht die Holzmafia! Wir BRAUCHEN dei WÄLDER nicht die FORSTE!
https://www.deutschlandfunk.de/oekologe-ueber-waldbrandgefahr-reales-risiko-dass-waelder-100.html

Minireaktoren zu Maxipreisen

NuScale wollte Minireaktoren (SMR) bauen. Da das Baukonzept vergleichsweise konventionell ist, sind sie die ersten, die in den USA eine Zulassung haben. Nach einer Kostensteigerung um 75 % musste die Firma trotz Millardenförderung von Trump-Administration aufgeben.

Der Projektpartner schreibt in einer Pressemitteilung: „In Zukunft werde sich das Unternehmen auf den Ausbau von Windenergie, Solarkraftwerken und Batterien konzentrieren.“

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EIGENTLICH sollte das Projekt aus mehreren Minireaktoren 5,3 Milliarden kosten. Dann wurden daraus 9,3 Milliarden. Und wir wissen alle: Im Bau hätts sich nochmal locker verdoppelt und fertig geworden wäre es ganz, ganz, gaaanz sicher wie geplant – wie eigentlich ALLE Atomkraft-Projekte …

Ursprünglich sollte der Strom aus dem Minireaktor (INKLUSIVE FÖRDERUNG!) 55 Dollar pro MWh kosten. Was schon nicht so richtig günstig ist. Aber für „grundlastfähigen“ CO2-armen Strom noch halbwegs okay. Dann wurden daraus – durch kräftige Kostensteigerung bei den Rohstoffen – mindestens 89 Dollar pro MWh und der Projektpartner bzw. Investor verlor spontan und völlig überraschend den Bock zu investieren.

Solarstrom kann man inzwischen OHNE FÖRDERUNG locker für knapp über 30 Dollar pro MWh produzieren. In den sonnigen USA sowieso, selbst bei uns fangen Freiflächenanlagen bei 3 Cent pro kWh an, was grob vergleichbar mit 30 Dollar pro MWh ist.

Zusammen mit Batteriespeicher entstehen Gesamtkosten um die 45 Dollar. Mit Batteriespeicher ist man aber nicht nur „grundlastfähig“ – man kann extrem flexibel Spitzenlast produzieren und da Sonne grob ganz gut zu typischen Lastkurven des Verbrauchs passt, muss nur ein Teil des Sonnenstroms zwischengespeichert werden.

Da kann ein Vorschüler ausrechnen, dass sich Minireaktoren zu Maxipreisen nicht lohnt.

Die Minireaktor-Szene versuchte natürlich sofort zu beruhigen, „Dass das jetzt nur ein Projekt wäre und gar keine Aussage über die Idee an sich träfe“.

Der Witz ist nur: Da das Konzept von NuScale recht klassisch ist und auf preistreibende Innovationen verzichtet, ist es derzeit eigentlich das Günstigste am Markt. Andere Reaktortypen arbeiten mit Flüssigsalzen etc. und werde als noch teurer prognostiziert.

Dafür wird dann gesagt, dass Minireaktoren sicherer sind und weniger Atommüll produzieren.

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So. Ihr seid ja alle klug hier. Denkt mal ganz kurz selber nach.

Wir haben eine extrem hochskalierte, zentrale Technologie, die im Regelbetrieb sehr zuverlässig auf kleinem Raum Strom produziert. Die aber leider Atommüll produziert, alles im Inneren verstrahlt (Das erzeugt auch Atommüll), ein erhebliches Restrisiko hat und jederzeit beschützt werden muss weil sie gute Ziele für Terroristen und andere kranke Subjekte ist.

Jetzt bauen wir statt einem zentralen, hocheffizienten Reaktor 10. Oder 100. Na? Was denkt ihr?

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Genau. Man skaliert nicht. Man de-skaliert eine zentrale und komplexe Hochrisikotechnologie. Ich muss jetzt nicht EINEN Reaktor steuern und warten, sondern 100. Wie genau soll das günstiger werden?

Ich hab jetzt nicht EINEN Reaktor mit all den Risiken, Sicherheitszäunen, Überwachung, Personal, Brennstofflieferungen mit Polizei ich hab 100. Ich bring das Risiko in die Fläche. Wie genau soll das SICHERER werden? Das ist doch der feuchte Traum jedes Terroristen und ein Albtraum in Kriegszeiten.

Ich hab jetzt nicht EINEN zentralen hocheffizienten Reaktor, der 30 Jahre läuft und die Materialien im Inneren verstrahlt. Ich hab 100, die alle Materialien im Innenraum unwiderbringlich verstrahlen. Wie genau soll das WENIGER Atommüll bringen? *

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Ich hätte jetzt einen ganz einfachen Tipp. Wie sollten statt auf diesen nächsten gigantischen HOAX namens „Minireaktoren“ reinzufallen, einfach machen, was der Projektpartner von NuScale macht: „Auf den Ausbau von Windenergie, Solarkraftwerken und Batterien konzentrieren!“

Also EXAKT das, was die Regierung und vor allem Habeck gerade sehr erfolgreich macht. Und ja, Solarenergie scheint nicht immer und vor allem saisonal unterschiedlich ** ABER das gleicht sich sehr gut mit Windenenergie aus *** so dass Sonne + Wind + Biomasse + Batterie in den meisten Fällen völlig ausreicht und für längere Mangellagen brauchen wir eine Gasreserve, die durch Wasserstoff aus Überschusszeiten ersetzt werden kann.

Atomkraft dagegen? Schlicht zu teuer.

Euer Captain F.

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* Tipp: Man rechnet inzwischen mit dem 2-3 fachen an verstrahltem Müll.

** Zumindest in DE, ich bin gerade in Sizilien und ich kann euch sagen, hier holt man sich selbst im November nen Sonnenbrand.

*** Gerade wird die Sonne in DE kaum überhaupt mal gesehen (Wie gesagt: ich bin gerade in Sizilien, mein Mitleid begleitet euch täglich) und trotzdem kommen 83 % des Stroms aus Erneuerbaren. Winterhalbjahr = Windhalbjahr.

Hervorragender Artikel in der Wirtschaftswoche:
https://www.wiwo.de/technologie/forschung/nuscale-gescheitert-tiefschlag-fuer-die-nuklearindustrie/29499704.html?utm_source=pocket-newtab-de-de

Studie vom Fraunhofer zu den Preisen:
https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/studie-stromgestehungskosten-erneuerbare-energien.html

Reuters berichtet:
https://www.reuters.com/business/energy/nuscale-ceo-defends-modular-nuclear-plants-after-project-cancellation-2023-11-14/

Science berichtet:
https://www.science.org/content/article/deal-build-pint-size-nuclear-reactors-canceled

Warum die Helmpflicht gefordert wird

Der Herbst steht an der Türschwelle und mit ihm Dunkelheit und rutschige Blätter und da sind auch die typischen Diskussionen nicht weit:

– Warnwestenpflicht für alle aufm Rad
– Fahrradhelmpflicht für alle aufm Rad

Merkwürdigerweise treffen all diese Diskussionen immer nur Menschen auf dem Rad. Nie Autofahrer oder Fußgänger. Sie werden auch komischerweise so gut wie nie von Menschen geführt, die selber viel und vor allem im Alltag Rad fahren.

Ganz im Gegenteil. Sie werden eigentlich grundsätzlich BESONDERS LAUTSTARK von Leuten geführt, die sich hauptsächlich mit dem Auto fortbewegen aber stets mit dem paternalistischen Unterton, dass man ja nur „Das Beste für die radelnden Mitmenschen“ möchte.

Denn ja, man fordert das ja ganz uneigennützig in vollendetem Alturismus, damit die armen Menschen nicht übersehen werden oder sich nicht verletzen. Während man sich bemühen muss nicht vor laufender Kamera loszukichern, weil es natürlich eigentlich darum geht diesen nervigen Radfahrern und Radfahrerinnen endlich mal die Zunge zu zeigen.*

Auf jeden getöteten Radfahrer kommen 1,5 Fußgänger und 4,5 Autofahrer mit tödlichen Kopfverletzungen. Man könnte also genauso gut die Helmpflicht im Auto fordern.

https://www.clevere-staedte.de/blog/artikel/helmpflicht-f%C3%BCr-fu%C3%9Fg%C3%A4nger-und-autofahrer

Macht man aber natürlich nicht, denn das Ziel ist ja nicht Radfahren sicherer zu machen, sondern Radfahren WENIGER zu machen. Wer Radfahrer schützen will, baut sichere und gute Infrastruktur. Wer den blöden Radfahrern die Zunge zeigen will und Radverkehr reduzieren, fordert eine Helmpflicht „zum Schutz der Radfahrer“. Die dann zügig den Radverkehr reduziert. Und weil weniger Rad fahren sind die Autofahrer Radfahrer dann nicht mehr gewöhnt und in der Folge nehmen die Unfälle mit Radfahrern zu. So in Australien passiert.

Da haben nach der Einführung der Helmpflicht die Kopfverletzungen bei Radfahrern nur um 13 % abgenommen. Dafür nahm das Radfahren bei jungen Menschen um 30 % ab.
Leider haben pro Streckenkilometer die Verletzungen in Folge dessen sogar zugenommen, das gilt auch für Teile von Kanada mit Helmpflicht, weshalb in Vancouver viele Radfahrer mit Shirts gesehen werden auf denen steht: „I wear a helmet so that you can drive like an idiot“ („Ich trage einen Helm, damit du wie ein Idiot fahren kannst“)

https://www.bmj.com/content/346/bmj.f2674
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8870773/
https://taz.de/Debatte-Helmpflicht-fuer-Radfahrer/!5063181/

Die Helmpflicht war also ein voller Erfolg.

Dabei den Radfahrern die Zunge zu zeigen und wer Herr im automobilen Hause ist.

Denn wer WIRKLICH Radfahrer schützen will kümmert sich um sichere Infrastruktur und sorgt so auch für VIELE Radfahrer. Denn es gilt: Radfahren wird sicher durch viele Radfahrer und Radfahrerinnen. Wie bei einem Fischschwarm entsteht ein Mengenschutz, weil Autofahrer die Radfahrer nicht mehr übersehen können und sich daran gewöhnen vorsichtig zu sein.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2015-03/radfahren-sicherheit-unfall

In den USA tragen 38 Prozent der Radler einen Helm, in den Niederlanden 0,1 Prozent. Trotzdem werden in den USA auf der gleichen Distanz VIER bis FÜNFMAL so viele getötet wie in den Niederlanden.

Was Radfahrern wirklich rettet ist also: Sichere Infrastruktur. Tempo 30 innerstädtisch. Zügig von Eis, Schnee und Blättern geräumte Wege.

Was nicht hilft ist Helmpflicht.

Klar ist: Als Erwachsener einen Helm zu tragen ist INDIVIDUELL die Entscheidung sich stärker gegen Kopfverletzungen abzusichern. Aber diese Entscheidung kann jeder für sich selbst treffen.

Ansonsten gilt: Das Ziel sollte nicht sein, dass VERUNFALLEN sicherer zu machen sondern das RADFAHREN.

Deshalb: Helmpflicht wird nicht gefordert, um Radfahrer zu schützen – sie wird gefordert um Radverkehr zu reduzieren. Das gleiche gilt für Warnwesten und ähnlichen Blödsinn. Und ein reduzierter Radverkehr sorgt übrigens auch umgehend für einen Anstieg von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – denn Radfahren ist gesund, ein Effekt der die möglichen Verletzungen mehr als aufwiegt!

Anderherum gilt: Wer Warnwesten und Helme für Radfahrer fordert – muss auch Helme für Autofahrer fordern und Autos in dunkeln Farben verbieten. Warum gibts da eigentlich nicht täglich Studien zu? Wie all die Autos in den deprimierenden Nichtfarben die Unfallrate erhöhen, weil sie so schlecht sichtbar sind?

Merkt euch einfach: „Helm rettet – Helmpflicht nicht.“

Euer Captain Futura.

……

* P.S. Ja das ist etwas pöbelig, daher sei zur Sicherheit erwähnt: Es gibt ganz sicher auch viele Menschen die Helmpflicht und Warnwestenpflicht nur aus Unwissenheit fordern oder gut finden. Die sind aber regelmäßig auch nicht die lautesten Stimmen.

Warum die Energiewende laut der CDU gescheitert ist

Die CDU mit ihrem „Energieexperten“ Jens Spahn bleibt sich treu und beschwört „Schrödingers gescheiterte Energiewende“ heißt: Egal was passiert, die Energiewende IST gescheitert, man weiß nur noch nicht wegen was.

Damit das nicht auffällt, werden die Begründungen von Springer, BILD und Merz so häufig gewechselt, dass man kaum mehr sinnvoll drauf reagieren kann.

Nach Winterblackout und viel zu hohen Strompreisen (Das eine ist nie eingetreten und das andere lag nicht an zu viel, sondern zu wenig Erneuerbaren und zu teurem Gas) ist jetzt unser Problem plötzlich, dass wir [dunkle Trommeln aus dem Off] STROM IMPORTIEREN. 😱☠️

In einem [nochmal dunkle Trommeln] europäischen Binnenmarkt ein absolut UNERHÖRTER Prozess.

Daraus lernen wir Erstens: Die Union hat keine Ahnung von Marktwirtschaft. Was irgendwie schade ist für die selbsternannten Hardcore-Fans der Markwirtschaft.*

Zweitens lernen wir: Logisch denken kann in der CDU-Spitze offensichtlich auch niemand.

Ich versuchs mal kurz: Laut Springer und CDU haben wir in den letzten Monaten total viel Strom importiert, weil wir uns nicht mehr selber versorgen können. Und das ist voll teuer und wir werden alle sterben. Dann kamen mehrere Tage mit absoluten Rekordbeiträgen der Erneuerbaren und das passte da nicht rein also haben wir die dann exportiert, also verschenkt und das ist voll teuer und wir werden alle sterben! Soweit das Narrativ.

Was die CDU nicht sagt: Wir haben in Deutschland insgesamt eine installierte Stromerzeugungskapazität von 230 GW und circa eine Spitzenlast um maximal 80 GW.

Daraus können kluge Menschen ohne schwarzes Parteibuch erkennen: Deutschland ist europaweit eines der Länder mit der relativ höchsten Stromerzeugungskapazität. Wenn nötig können wir uns zweimal versorgen. Einmal erneuerbar (wenn Sonne & Wind gerade liefern) und einmal fossil + erneuerbar für Notfälle. Denn wir haben mehr als 80 GW GESICHERTE Kapazität. Da die Erneuerbaren aber eigentlich immer was bringen + Notfallkraftwerke bereit stehen, haben wir faktisch eher um die 90 – 100 GW gesichert. Deswegen haben wir auch im Winter problemlos Frankreich mitversorgen können, bei denen die AKWs nicht so richtig laufen wollten.

Wenn wir nun aber soviel installierte Kapazität haben. Warum nutzen wir die dann nicht und importieren Strom?

Na?

Naaa?

Genau. Weil es billiger ist, meine Jünger und Jüngerinnen der Marktwirtschaft. Es lohnt derzeit nicht die Kohlekraftwerke hochzufahren. Deutschland braucht gerade wenig Strom, in ganz Europa ist Erneuerbarer Strom im Überfluss vorhanden, also bleiben die Kraftwerke kalt und die Kohle im Boden, was eigentlich EXAKT das ist, was Energiewende und europäischer Binnenmarkt erreichen wollten.

Wir kaufen also preisdämpfend Strom ein. Aber laut CDU auch preisexplodierend. Faszinierend.

Nun hatten wir tatsächlich in den letzten Tagen am Sonntag (Sonntag brauchen Industrie und co. weniger Strom als unter der Woche) tatsächlich ZUVIEL Strom. Deshalb hatten wir kurzzeitig negative Strompreise. Strom war also superbillig. Sogar mehr als billig. Denn der Strom musste weg. Da haben wir als Endverbraucher leider (noch) nicht von profitiert.

Trotzdem liefen übrigens noch Kohlekraftwerke. Weil die sich nicht dynamisch genug fahren lassen und weil Netzengpässe dafür sorgen, dass lokal die Situation abweicht (Hallo Bayern!).

Eigentlich ein super erfolgreichenr Tag für die Energiewende. Kein erfolgreicher Tag allerdings für die maßgeblich von der CDU vergurkte Energie-Gesetzgebung.

Hätte die CDU nicht 16 Jahre gepennt, hätten wir alle variable Strompreise. Wir hätten dann alle unsere Elektroautos geladen, Industriebetriebe hätten quasi kostenlos produziert, Wärmepumpen hätten Wärmespeicher gefüllt, Wasserstoff wäre produziert worden.

Aber die CDU hats halt vorgezogen 16 Jahren jegliche Anpassung des Gesetzes zu verpennen und statt dessen jeden Erfolg der Energiewende als Desaster der Grünen zu labeln. Ist ja auch viel bequemer.

Und Jens Spahn ist CDU-Energieexperte. Also der Dreckspopulist, der bei egal welchem Thema mit kompletter Ahnungslosigkeit und völlig unberechtigtem Mitteilungsdrang durchweg Bullshit raushaut.

Eigentlich muss man nicht mehr wissen.

Jens. Spahn.

Jens Spahn Energieexperte.

ist so.

Hoffen wir, dass diese Partei nie wieder irgendwas mit Energie in ihren Händen hat.

Euer Captain Futura oder nicht Futura – das ist hier die Frage.

…………………

Übrigens wird überall gesagt: JA ABER BEI DEN NEGATIVEN STROMPREISEN ZAHLEN WIR UNS TROTZDEM DUMM UND DUSSELIG WEGEN EEG. Nein. Es gibt längst die 4-Stunden-Regel. Nach 4 Stunden ist das Schluss.

https://www.next-kraftwerke.de/wissen/6-stunden-regel-4-stunden-regel

Absolut großartiger Thread zum Thema Importe:
https://twitter.com/Kl_Stone/status/1676008200091435008
https://threadreaderapp.com/thread/1676008200091435008.html

Bericht der offiziellen Stellen:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/V/versorgungssicherheitsbericht-strom.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Dynamische Stromtarife kommen (und spätestens dann freuen wir uns über jeden Sturm und rufen alle Freunde zum Kochfest an):
https://www.chip.de/news/Negativer-Strompreis-drueckt-Rechnung-Wie-Sie-davon-jetzt-schon-profitieren-koennen_184859263.html

* Aber gut, vielleicht ist es wie beim HSV, da ist es manchmal auch einfacher Fan zu sein wenn man nicht zuviel von Fußball versteht. (Sorry Hamburg, ich mag dich!)

Energiewende Update

Energiewendeupdate: 1) MiT KLOAKE HEIZEN, VERSORGT DIE BILD-ZEITUNG BALD BERLIN?

Wusstet ihr dass wir mit der Wärme aus dem Abwasser Millionen Haushalte heizen könnten? 😲

https://www.derstandard.de/story/2000143180017/europas-groesste-waermepumpe-holt-energie-aus-wiens-abwasser

Größte Abwasser-Wärmepumpe Berlins geht in Betrieb

https://www.urbane-waermewende.de/publikationen/infografiken

Wärme aus Kloake, da brauch ja rund ums Bildzeitungsgebäude in Berlin oder Hamburg nie wieder jemand ne Gasheizung anschmeißen 🤯

Aber abgesehen von buchstäblichen Scheißwitzen: Geile Technik und ein wichtiger Baustein bei der Wärmewende! Sie erinnert daran: Es muss nicht alles einzeln in jedem Keller gelöst werden, gerade die kommunale Fernwärme hat riesiges Potential. Hier kann halt auch viel einfacher zentral der Schalter umgelegt werden von Gas auf Ökostrom.

Wer ein bisschen was zur Technik wissen will, findet hier ein Beispiel:

https://www.uhrig-bau.eu/geschaeftsfeld/energie-aus-abwasser/produkt-therm-liner/

NEIN, es sind keine Kühlrippen, in denen sich dann das Klopapier staut, es sind einfach Platten über die das Wasser drüberläuft, es ist vor allem für Grauwasser gedacht (Das ohne Kloake) geht aber auch für den beschissenen Rest.

……………………………

🤌 HABECKS WÄRMEWENDE IST ZU DOGMATISCH! PELLETHEIZUNGEN SIND DOCH BESSER ALS WÄRMEPUMPEN MIT KOHLESTROM!

👉 1. Derzeit ist im deutschen Strommix so wenig Kohle wie fast noch nie. Einerseits weil Solar aber mal richtig hart abliefert andererseits weil wir Frankreich nicht mehr mitversorgen müssen. Wer das überprüfen will schaut hier:

https://app.electricitymaps.com/zone/DE

ABER BESSER, weil viel genauer, hier:
https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&interval=week&legendItems=1111111111&source=public

Electricity Maps liefert häufig komplett absurde Ergebnisse. Ich fuhr neulich an eskalierenden Windrädern durch die Elbmarsch und Electricity Maps war überzeugt, dass kein Wind ist…

2. #Waermepumpe macht aus 1 Strom 3-4 Wärme. Capito? Ich bin absolut dagegen, dass Neubauten auch in Zukunft fröhlich mit Pelletheizungen erbaut werden. Die Nummer mit den „Pellets aus Restholz“ ist durch okay? Wir haben überhaupt nicht genügend „Restholz“ für noch mehr Pelletheizungen. Da wird rumänischer Urwald verfeuert. Punkt. Und klimatechnisch sind Pelletheizungen wie alle Holzheizungen eine ziemlich unsichere Wette auf die Zukunft. Holz, das wunderbar rumstehen und CO2 binden könnte wird in der Hoffnung verfeuert dass da in 30 Jahren was nachwächst. Kann klappen muss nicht. Siehe Waldsterben. Kann auch sein, dass wir den Wald mit all den Anforderungen überlasten, zusehr auslichten bis er Hitze und Dürre ungeschützt ausgesetzt ist und ihm Schädlinge den Rest geben. Dann hat deine Pelletheizung CO2 in die Atmosphäre geblasen, die kein Wald jemals wieder reinholt. Und dann ist Pelletheizung im Grunde sogar schlechter als Braunkohle, weil in die Produktion der Pellets mehr Energie gesteckt wird als in die Förderung der Braunkohle.

Also ich will Pellet und co. NICHT grundsätzlich madig machen. Ich will auch niemanden anklagen, der sie sich vor 10-20 Jahren aus guten ökologischen Gründen eingebaut hat. ABER Neubauten? Bitte nicht!

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🤌 HABECKS WÄRMEWENDE IST IMMER NOCH ZU DOGMATISCH, WARUM NICHT LIEBER BESSER DÄMMEN!?

👉 Sorry to inform you aber: Dämmen won’t save us. Wir wollen und müssen mittelfristig CO2-NEUTRAL werden. Das geht nur wenn wir an die Quelle das CO2 verhindern. Das ist kein Dogmatimus, das ist fucking Logik. Und der effizienteste Weg (wo doch alle immer Effizienz lieben) ist nun mal: Ökostrom + Wärmepumpe. Das heißt nicht, dass z.B. Solarthermie, Biogas etc. keinen Beitrag leisten könnten und Dämmen überflüssig ist. Ganz im Gegenteil. Es muss alles ineinander greifen. ABER ohne den Abschied von fossilen Rohstoffen geht es nicht – weiter fröhlich Gasheizungen propagieren ist nicht TECHNOLOGIEoffen sondern ARSCHoffen.

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🤌 KLIMASCHUTZ WIRD UNS ALLE RUINIEREN! WILLST DU ZURÜCK IN DIE STEINZEIT?

👉 Nein. Gerade nicht. Deshalb ja konsequenter Klimaschutz. Ich mag die Annehmlichkeiten der Moderne, daher würde ich sie gerne behalten. Und CO2-Emissionen und Wirtschaftsleistung bzw. Durchschnittseinkommen haben sich längst entkoppelt. Schweden zeigt wie es wunderbar geht:

https://ourworldindata.org/grapher/co2-emissions-and-gdp?country=~SWE

und Deutschland hats auch längst getan und keiner hats gemerkt:

https://ourworldindata.org/grapher/co2-emissions-and-gdp?country=~DEU

Das ganze Problem ist und bleibt die FAIRE VERTEILUNG des absolut ausreichenden Reichtums. Daran scheitern wir als Gesellschaft, nicht an der CO2-reduzierten Produktion von Reichtum.

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🤌 ABER UNSER STROMNETZ WIRD ZUSAMMENBRECHEN WENN ALLE GLEICHZEITIG IHRE ELEKTROAUTOS TANKEN!

👉 Habt ihr von der Föhnokalypse gehört? Nein? Ich erklärs euch!

Ein Fön hat gut 2000 Watt. Das sind 2 kW. Wenn Morgen früh 70 % der Deutschen um 8 Uhr Morgens den Fön anschmeißen wären das 116 GW. Die durchschnittliche Spitze im Stromverbrauch liegt bei 60 GW. Morgen früh um 8 Uhr würde also sehr wahrscheinlich das Stromnetz zusammenbrechen. Great Reset einfach selbst gemacht, sagt das bloß nicht den Querdeppen!

Und wenn man sich fragt WARUM DAS NICHT PASSIERT?!?! – Dann kann man sich beantworten, warum selbst Millionen von Elektroautos das Stromnetz mit einigen Anpassungen nicht überlasten werden.

Übrigens sind die Rechnungen da draußen alle Banane. Bei der existierenden Fahrleistung in DE pro PKW muss ein Elektroauto im Schnitt EINMAL pro Woche VOLL geladen werden. NICHT täglich. Das ist schaffbar. Und noch schaffbarer wenn ein relevanter Teil der Wege durch ÖPNV & Fahrrad ersetzt wird. Nicht wahr?

Und noch eine interessante Rechnung: Wir haben 2023 ca. 1 GW Kapazität von #Waermepumpen. Dazu 1 Million reine #Elekroautos (+ 800.000 Plug-in Hybride) mit zusammen Minimum 20 GW Ladeleistung.

Verbraucht hat DE im ersten Q. 2023: 138 TWh – 2 TWh weniger als 2020. Stromverbrauch irgendwie nicht am „EXPLODIEREN!“ Der Effekt von Elektrowende bei Wärme und Verkehr bisher nicht nachweisbar. Das wird nicht so bleiben aber trotzdem: Man sollte die Blackoutkirche im Dorf lassen.

……………………………

🤌 DIE ATOMKRAFTWERKE IN DEUTSCHLAND SIND AUS UND ZACK IMPORTIEREN WIR MEHR STROM! ATOMSTROM AUS FRANKREICH!

👉 Ja und absolut nein. Ja, wir importieren gerade mehr als wir exportieren. Nein, das hat 0,0 mit dem Atomausstieg zu tun. Weil die Erneuerbaren gerade derbe abliefern ist Strom derzeit in Europa saubillig. Dafür fährt niemand Gaskraftwerke hoch. Was klug ist und EXAKT wie es gedacht war, weil: KLIMASCHUTZ. In Frankreich laufen zudem gerade endlich mal wieder die meisten AKWs. (Bis zur nächsten Dürre) Daher ist im euopäischen Markt mehr als genug blliger Strom verfügbar. Folge: Alles ist anders als die Atomis behaupten. Die sagen ja immer „Jaja, wir kaufen TEUER Atomstrom und unseren unzuverlässigen erneuerbaren Strom müssen wir VERSCHENKEN. Tja, gerade kaufen wir billig Atomstrom. Und das nennt man Binnenmarkt und nichts daran ist verwerflich. Die Strom-Futures dagegen für Frankreiche viel teurer als für Deutschland. Weil niemand den anfälligen französischen Reaktoren über den Weg traut. Komisch…

E-Erdöl – Peak Dummheit bei der FDP

Die FDP hat es ja in dieser Regierung optimiert ihren Partnern auf populistisch möglichste Art- und Weise in den Rücken zu fallen. Dabei nimmt sie es weder mit Stil noch mit Logik so genau.

Aber diesmal ist hoffentlich der Peak Dummheit erreicht. Denn ganz ehrlich: Mehr ertrage ich nicht.

Die Grünen bzw. genauer das Wirtschaftsministerium von Habeck wollen Öl- und Gasheizungen ausfaden. Natürlich wird daraus marktschreierisch in den Medien ein „TOTALES VERBOT“. Das ist schlicht Blödsinn, es soll nur ab 2024 der NEUE Einbau von Öl- und Gasheizungen ohne signifikanten erneuerbaren Anteil verboten werden. Bestehende bleiben natürlich im Haus.

Spätestens 2045 müssen wir eh klimaneutral sein (oder dauerhaft schwimmen lernen) – Investitionen in Heizungen sind für 20-30 Jahre. Jetzt noch Leute Heizungen einbauen zu lassen, die später teuer ersetzt werden müssen, heißt sie ins offene Messer laufen zu lassen, nichts anderes.

Die FDP will die Bürger offensichtlich nicht nur einfach ins Messer laufen, sie stellt zur Sicherheit auch noch eine Bärenfalle scharf, legt Rechen und Lego für die nackten Füße aus und teilt absurde Memes auf Instagram.

Kommen wir zum Peak Dummheit: Über Biomethan lässt sich noch trefflich streiten. Grundsätzlich ist Biomethan erst einmal halbwegs klimaneutral. So lange es halt nicht aus Leitungen entweicht, denn dann ist es ein sehr schlimmes Klimagas. Zudem ist Biomethan natürlich viel zu wertvoll, um es sinnfrei in Heizungen zu verballern. Eigentlich wird es in einer erneuerbaren Zukunft dringend gebraucht, um Strom in Spitzenlastzeiten bereit zu stellen.

Wasserstoff wiederum ist gerade einfach nur so ein beliebtes Dropword. Ist aber natürlich auch latent irre. Wasserstoff brennt immerhin sauber ab, wird aber verlustreich (und sehr teuer) produziert UND ist als EXTREM flüchtiges Gas absolut ungeeignet für all die kleinen Hausleitungen und Gasthermen – also außer man möchte, dass die Hälfte entweicht sich irgendwo sammelt und ab- und zu vielleicht auch mal fröhlich BUMM macht. In jedem Fall muss die Heizung auch noch teuer umgebaut werden.

Bioheizöl ist ähnlich wie Biosprit bei zunehmend problematischer Ernährungssicherung weltweit eine weitere recht unkluge Idee.

E-Heizöl schließlich ist das tatsächlich DÜMMSTE, was ich in der Energiepolitik je gelesen habe.

Wenn ich erneuerbaren Strom aus Sonne oder Wind in die Wärmepumpe schicke werden dabei aus EINER Einheit Strom VIER Einheiten Wärme und alle Schritte sind KOMPLETT emissionsfrei. Und der Großteil der Wertschöpfung bleibt in Deutschland.

Wenn ich dagegen aus erneuerbarem Strom erst teuer und extrem verlustreich E-Heizöl synthetisiere und das dann in der Ölheizung verbrenne, werden aus EINER Einheit Strom 0,4 Einheiten Wärme.

Das heißt: FDP-„EFFIZIENZ“ IST EIN ZEHNTEL SO EFFIZIENT WIE GRÜNE „IDEOLOGIE“!

Aber dafür entstehen durch FDP-Effizienz auch noch ein Vielfaches an Luftschadstoffen, die komplett vermeidbar wäre.

Und ein Großteil der Wertschöpfung passiert in Chile oder in Wüstenregionen, weil angesichts des absurd teuren weil verlustreichen Prozesses der erneuerbare Strom ansonsten unbezahlbar wäre.

Kurz: E-Fuels sind noch halbwegs erklärbar für Flugverkehr und für Oldtimer – also da wo man hohe Energiedichte unbedingt braucht oder nur sehr schwer ersetzen kann – aber sie stationär in HEIZUNGEN zu verfeuern ist geradezu absurd dämlich.

Es ist tatsächlich klüger einfach Infrarotheizungen aufzuhängen. Supergünstig in der Anschaffung, machen eine bessere Wärme als Ölheizung und sind immer noch MEHR ALS DOPPELT so effizient wie die FDP-Effizienz.

Alter, es ist alles so entsetzlich DÄMLICH. 🤦‍♂️

Das Fahrrad-Super-Nationalpark-Städte-Netz (FSNSN)

Im neuen Bundesverkehrswegeplan sind 30 Milliarden eingeplant für den Bau und Ausbau von Autobahnen.

Im Jahr 2023, in dem wir wissen, dass jede neue Autobahn und jede neue Autobahnspur alle Klimaschutzbemühungen auf Jahrzehnte torpediert.

Deutschland ist weltweit eines der Länder mit der höchsten Straßendichte. Es ist absurd zu glauben, dass weitere Straßen insbesondere Autobahnen noch einen großen wirtschaftlichen Effekt haben. Es wird schlicht der Transit von Waren durch Deutschland vereinfacht – an dem Deutschland hauptsächlich Kosten und wenig Gewinn hat und es wird Gewerbe innerhalb Deutschlands verlagert.

Jede Studie zeigt zudem, dass neue Autobahnen oder Spuren nur kurz einen positiven Effekt auf Staudichte haben. Straßen schaffen ihren eigenen Verkehr, gerade weil durch die neue Autobahn Ziele zeitlich näher rücken, steigen noch mehr ins Auto und nach kurzer Zeit gibt es genausoviele Staus wie vorher.

Wir geben also 30 Milliarden aus um NICHTs zu verbessern, aber Deutschland weiter mit klimazerstörenden Asphaltbahnen zu zerschneiden.

Umweltbundesamt:
„Im Jahr 2019 war der Verkehrssektor für rund 164 Mio. t Treibhausgase (berechnet als CO2-Äquivalente; kurz: CO2-Äq.) verantwortlich und trug damit 20 % zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei. Dieser relative Anteil ist gegenüber 1990 um sieben Prozentpunkte gestiegen. Damit ist der Verkehr der einzige Sektor, der in den vergangenen Jahrzehnten seine Treibhausgasemissionen nicht mindern konnte.“

Und die FDP im Verkehrsministerium will auch weiterhin keinen Klimaschutz betreiben. Sie weigert sich schlicht ihre vorgeschriebenen Sektorenziele einzuhalten.

Dabei hätte ich eine Idee!

Offensichtlich sind ja 30 Milliarden vorhanden um Infrastruktur zu bauen. Warum bauen wir dann nicht ein Das Fahrrad-Super-Nationalpark-Städte-Netz (FSNSN). 10.000 km Deluxe-Radwege durch Deutschland.

Circa 5.000 km entlang der Flüsse sind schon in Teilen vorhanden und müssen nur noch ausgebaut werden. Weitere 5.000 km müssten größtenteils neu gebaut werden, oder zumindest deutlich ausgebaut werden.

Man rechnet bei Radschnellwegen mit 1 bis 1,8 Millionen pro km. Ich bin bei den 5.000 neu anzulegenden Kilometern mal grob von 2 Millionen ausgegangen und bei den Flussradwegen von 1 Million pro km. Dann ist auch direkt Inflation und steigende Baukosten mit drin.

Ich hab die Strecken mal sehr grob auf der Karte eingezeichnet. Alle Nationalparks, sehr viele Naturparks und fast alle großen Städte und so gut wie alle Nachbarländer wären angebunden.

Schließt mal ganz kurz die Augen und stellt euch vor was für ein gigantischer touristischer Trumpf das innerhalb Deutschlands und weltweit wäre!

Wenn man jetzt noch ein paar Milliarden in die Hand nimmt, um auch kleiner Städte an die großen besser anzubinden.

Wenn man zwischen den wichtigsten Knotenpunkten einen einfachen Transit per Bahn mit Spezialzügen anbietet.

Wenn man an allen schönen und praktischen Punkten Herbergen, Zeltplätze mit Fahrrad-Sondertarifen und Radwerkstätten unterstützt und eine deutschlandweit einheitliche App zur Buchung.

Wenn man Stromtankstellen für die E-Bikes aufstellt und Wasser- und Luftspender für außerhalb der Öffnungszeiten.

Wenn man im Sommer auf dem Weg Kultur und Musik, Feste, Tage der offenen Tür anbietet.

Schließt man ganz kurz die Augen, was für ein unglaublich DERBES Projekt das wäre.

Und jetzt stellt euch mal kurz vor wie öfe, langweilig und nichtssagend dagegen der weiter Ausbau der Autobahnen ist.

Stellt euch vor wie unbezahlbar der Effekt für Tourismus und die Regionen wäre. Wie sehr das dem Land helfen würde nicht weiter auszubluten. Wie sehr auch und gerade Pendler davon profitieren würden.

Was für einen krassen Push das für den Radverkehr bedeuten würde und wie sehr das CO2-einsparen würde.

Und wir würden immer noch die Hälfte der Finanzen gegenüber einem weiteren sinnlosen Ausbau der Autobahnen einsparen.

Wirtschaft 🤝 Mensch 🤝 Klima 🤝 Regionen 🤝 Natur 🤝 Staatsfinanzen

Alle gewinnen.

…..

Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/klimaschutz-im-verkehr#ziele

Kosten von Rad(schnell)wegen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Radschnellweg
https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article233016601/Jeder-Kilometer-Radschnellweg-kostet-1-8-Millionen-Euro.html
https://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article234635079/radschnellweg-wird-65-millionen-euro-kosten.html

Wie die FDP sich schlicht weigert CO2 im Verkehrsbereich einzusparen:
https://www.rnd.de/wirtschaft/greenpeace-zum-klimaschutzbeitrag-des-verkehrsministers-besonders-dreist-H2HVVMQLH5EHBG34NLTTVMFSGU.html

Sogar die Wirtschaftswoche! und das Handelsblatt! wissen inzwischen: Neue Spuren induzieren neuen Verkehr und der Stau ist schnell zurück. Was dagegen gegen Stau hilft: Tempolimit. Ich weiß, wer das nicht hören will… 😆

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/stau-mythen-mehr-strassen-produzieren-auch-mehr-verkehr/25381156-2.html

https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/wissenswert/verkehrsoekonomen-warum-strassenbau-kein-mittel-gegen-staus-ist-seite-2/3279058-2.html

Sind Bürgerräte Sozialismus?

Dieses Herumgeweine gegen jeden NOCH SO HARMLOSEN Vorschlag die Klimakrise aufzuhalten hat inzwischen ein Niveau der kindischen Lächerlichkeit erreicht, das sprachlos macht.

Nein Sören-Christian-Ronny von FDPAFDCDU dir fällt nicht der Penis ab wenn du einmal die Woche auf nen Steak verzichtest, Inlandsflüge teurer werden und du nicht mehr mit dem SUV bis in die Kioskauslagen fahren kannst.

Das ist keine Ökodiktatur, das ist nur der Versuch nicht auszusterben!

Und wo wir jetzt in der richtigen Stimmung sind: SIND BÜRGERRÄTE SOZIALISMUS?!? Oder wenigstens UNDEMOKRATISCH?

Wie komme ich überhaupt auf das Thema? Nun, erstens hab ich es in meinem Konzept zum Inselkapitalismus aufgegriffen. Da gehts mir um den Neustart eines zukunftsfähigen Kapitalismus. Findet ihr hier: https://inselkapitalismus.captain-futura.de/

Zweitens hat auch die letzte Generation das Konzept aufgegriffen und fordert solche Bürgerräte bzw. einen Gesellschaftsrat für den Bereich Klimaschutz.

Und da kommen natürlich die überzeugten Klimaschützer aus Union und FDP, die immer und jederzeit ohne Wenn und Aber für Klimaschutz sind – aber sobald jemand einen konkreten Vorschlag macht, unter Wehklagen lauter „wenn“ und „aber“ finden, und ihn als Sozialismus / Kommunismus / Ökodiktatur brandmarken.

Und Rat, das klingt doch auch irgendwie nach Kommunisten und Weimarer Republik.

Ja. Ist aber völlig anders gedacht.

Die Bürgerräte sollen ein Abbild der deutschen Gesellschaft sein. Das heißt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden nach demographischen Faktoren gelost, um ein kleines Abbild der Gesellschaft zu bilden. Ein Minideutschland wenn man so will, dass sich dann trifft um ein Thema zu diskutieren.

Wichtig ist, dass wer gelost wird auch wirklich kommt. Daher muss geregelt sein, dass es einerseits schwierig ist aus der Verpflichtung rauszukommen, dass aber andererseits Verdienstausfall etc. auch fair bezahlt wird. Denn sonst hat man da am Ende eine (männliche) Beamtendiskussionsrunde und das ist viel aber nicht stellvertretend.

An dieser Stelle merken wir schon: Es handelt sich NICHT um selbsternannte Bürgerräte aus den brennendsten Kommunisten. Sondern um einen komplett zufällig zusammengelosten Querschnitt der Gesellschaft. Da werden auch CDU und FDP Anhänger dabei sein, sogar welche von der AfD. Und wenn das Sozialismus ist, sind die dann ja selber schuld, weil offensichtlich Sozialisten.

Dieser Bürgerrat wird sich dann zusammensetzen und sich in die Themen einarbeiten, zu denen er Vorschläge entwickeln soll. Dabei werden selbstverständlich auch Experten geladen.

Ab hier gibt es verschiedene Wege vorzugehen. Die letzte Generation will nach allem was ich lese, sehr öffentlich vorgehen. Ich halte es für klüger den Bürgerrat gerade vor zuviel Öffentlichkeit zu schützen und nur die Debatte / Ergebnisse selber transparent zu machen.

Niemand darf wissen, wer im Bürgerrat sitzt, denn sonst kann man sich direkt vorstellen wie viele Firmen und Lobbyverbände plötzlich Hausbesuche in Bremervörde oder Hintertuttling machen.

Auch wäre ich dafür, dass der Bürgerrat HÖCHSTSELBST entscheidet welche Experten er einlädt. Denn Input entscheidet über Output und wenn die Parteipolitik die Experten bestimmt, hat die sich doch wieder mit an den Tisch geschlichen.

Also insofern: Ein repräsentativer und damit hochdemokratischer Querschnitt der Gesellschaft, der mit viel Zeit, ohne Druck und zuviel Öffentlichkeit einen vorgegebenen Themenbereich diskutiert und für den Input selber Expertinnen aussucht und einlädt.

Außen vor bleiben Druck durch Lobbyverbände aber auch NGOs und Politik. Mindestens wenn es gut läuft.

Am Ende wird dieser Bürgerrat (bindende) VORSCHLÄGE an die Politik machen. Denn damit kommen wir zum nächsten verdammt unsozialistischen Punkt: Der Bürgerrat macht KEINE PRAKTISCHE Politik bzw. die UMSETZUNG bleibt bei Parlament und Regierung.

ABER damit das kein zahnloser Tiger wird (Was ja in Deutschland regelmäßig der Fall ist) würde ich klar sagen, dass die Vorschläge grob bindenden Charakter haben müssen. Heißt: Die Regierung muss sich auf den Weg machen, kann den Weg aber wie gesagt natürlich den sich stetig verändernden Erfordernissen der Realität anpassen. Klugerweise könnte der Bürgerrat auch nach einer bestimmten Frist nochmal zusammenkommen und checken ob die Umsetzung halbwegs ernsthaft war und wenn nicht entsprechende Rüge verteilen.

➡️ Warum sind Bürgerräte besser als Volksabstimmungen?

Volksabstimmungen sind regelmäßig einfach nur Schlachten des Populismus. Und das wird nicht besser werden. Durch neue Medien, Spaltung, (russische) Bots und bald dann auch noch KIs sind sie empfindlich für Einflussnahme von außen wie innen und sorgen selber häufig für Polarisierung. Bürgerräte dagegen nehmen sich Zeit, sind bestenfalls geschützt vor solchen gezielten Misinformationen und in ihnen kommen Menschen unterschiedlichster Herkunft und politischer Identität zusammen und sind gezwungen zusammenzuarbeiten. Das schafft eher Verständnis und befriedet Debatten statt sie anzuheizen.

➡️ Warum sind Bürgerräte eine gute ERGÄNZUNG zur parlamentarischen Demokratie?

Parlamentarische bzw. repräsentative Demokratie ist grundsätzlich ein gutes Staatsmodell und ein okayes Umsetzungsmodell für Politik. Sie scheitert aber nicht selten daran Themen und Debatten in aller Breite zu betrachten und existentielle Bedrohungen objektiv anzugehen. Die parteipolitische Brille und die Lobby sind überall präsent. Gerade Themen die stark ethisch sind, werden dadurch schnell in Mitleidenschaft gezogen und als Aufreger für parteitaktische Kämpfe missbraucht. Z.B. Abtreibungsrecht oder auch z.B. das neue „Selbstbestimmungsgesetz“. Aber eben auch beim Klimaschutz kann man hervorragend beobachten wie die repräsentative (Parteien-)Demokratie vor lauter kleinteiligen Blockadekämpfen das große Problem viel zu häufig aus den Augen verliert. Hier könnten Bürgerräte enorm helfen um einerseits einen breiten gesellschaftlichen Konsens hinzubekommen und andererseits Themen auf der Agenda zu halten, die sonst z.B. mit dem Regierungswechsel plötzlich im Off verschwinden obwohl sie existentiell sind.

➡️ Kann das funktionieren?

Ja. Kann es. Irland z.B. hat hervorragende Erfahrungen mit Bürgerräten. Hier wurde eine zuvor extrem hässliche Abtreibungsdebatte – Irland hat einen stark katholisch geprägten sehr konservativen Teil der auf einen ziemlich modernen jungen prallt – erfolgreich befriedet. In Irland hat dabei der Bürgerrat reine Vorschlagswirkung und der Vorschlag wird dann manchmal anschließend zur Volkabstimmung gestellt. Das hat den Vorteil, dass die Debatte erst in seriöse Bahnen gelenkt wird bevor das komplette Volk befragt wird. Bisher wurde der Vorschlag des Bürgerrates bis auf einmal dabei immer angenommen und zwar mit ziemlich ähnlichen Anteilen wie im Bürgerrat selber. Was dafür spricht, dass der ziemlich repräsentativ war. Trotzdem sagt man auch in Irland: Es gibt noch viel zu verbessern, wie z.B. fehlendes Ausfallgeld etc.

Ihr seht: Bürgerräte sind eine ERGÄNZUNG der parlamentatischen Demokratie. Und damit viel, aber ganz sicher kein Sozialismus. Zudem haben wir eh das Problem das WELTWEIT Parteien in Auflösung sind und immer instabiler werden, da könnten Bürgerräte ein neuer Weg sein repräsentative Beteiligung der Bürger möglichst niedrigschwellig hinzukriegen und das System zu stabilisieren.

Es kann aber eben sein, dass sich eine Mehrheit im Bürgerrat dann für ambitionierteren Klimaschutz ausspricht und davor haben viele CDU und FDP Politiker bekannterweise Panik, weil davor wiederum Lobbygruppen Panik haben. 🤷‍♂️

https://www.derstandard.de/story/2000132937249/bereichern-buergerraete-die-demokratie-oder-hebeln-sie-diese-aus

https://taz.de/Buergerraete-in-Irland/!5749939/

https://letztegeneration.de/gesellschaftsrat/

https://Inselkapitalismus.captain-futura.de/

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