Wenns um die Ukraine geht hab ich ja inwischen Schleudertrauma vom Kopfschütteln. Dieselben Leute, die gerade eben noch für Milliardensumme Waffen zur Unterstützung schicken wollten, rasten aus wenn Baerbock gegenüber Putin klar formuliert, dass Deutschland im Kriegsfall wirtschaftliche solidarisch zur Ukraine stehen wird.
Und dann schreien sie plötzlich: „WIR, warum sollen WIR solidarisch sein? Doch nur mit WORTEN, aber nicht mit unserem GELD!“
Das ist alles so absurd. Was haben die gedacht, wer die Waffen bezahlt? Der Gott des Krieges? Die Amerikaner? Irgendein ominöser Staatshaushalt aus alten schwarzen Kassen der Union? Würden also die Waffen dann nicht von unseren Steuern bezahlt werden?
Und was haben die gedacht, wie genau Diplomatie gegenüber einem eiskalten Machtpolitiker wie Putin funktionieren soll, wenn sie keine weiteren, schmerzhaften Eskalationsstufen in der Hinterhand hat?
Schlimm genug, dass die Schröder-Schwesig-Gazprom-Connection unter der absurden Mafia-ähnlichen Tarnkonstruktion Klimastiftung MV fröhlich weiter an Nordstream II arbeitet, während Umwelt und Demokratie in die Röhre gucken.
Aber gerade dann ist es wichtig, dass mal irgendwer ne klare Linie hat.
Und ich finds übrigens auch mal einen erfrischenden Ansatz nicht den kurzfristigen Joker „Waffenlieferung“ zu ziehen. Denn mindestens Angriffswaffen neigen dazu früher oder später verrückterweise genau für ihren Zweck gebraucht zu werden. Häufig zeitlich und ortsmäßig entkoppelt brechen sie dann viel größere Probleme vom Zaun, als die, die man mit ihnen zu lösen glaubte.
Daher muss man sagen: Es ist gut, dass die Regierung nicht von den Kommentatoren allerorten geführt wird, die offensichtlich außer „Ich muss alles kacke finde, was Baerbock macht!“ halt auch keine Inhalte, geschweige denn eine logisch erklärbare Linie am Start haben.
Und das sage ich übrigens als jemand, der Baerbock hier für ihren Lebenslauf-Hindernisparkour deutlich kritisiert hat.
P.S. Und ein kleiner Tipp: Wenn wir zu 55 % von russischem Gas abhängig sind, ist Rußland im Gegenzug nicht unerheblich von deutschem Geld abhängig.