Ich hatte hier vor einiger Zeit einen längeren Text in dem ich darstellte wie die Verschwörungsschwurbler uns allen die Chance nehmen Dinge auf gesunde Art kritisch zu sehen. Je näher die Impfungen rücken, umso schmerzhafter zeigt sich das. Denn die Desinformationskampagnen der „Verschwörer“ bleiben nicht folgenlos. Sie sind im Gegenteil höchst schädlich. Inzwischen wollen sich weniger als die Hälfte! der Deutschen überhaupt noch impfen lassen. Damit wäre eine Herdenimmunität unmöglich und Corona würde bleiben.

Dabei sind die Impfstoffe in der EU komplett normal zugelassen und umfangreich getestet worden. Alles spricht für eine hohe Wirksamkeit der Impfstoffe und bisher wurden nur normale Nebenwirkungen gefunden. Eine Impfung bringt das Immunsystem auf Touren, daher kann es logischerweise zu leichten Grippesymptomen kommen. Das ist letztlich sogar ein Zeichen für die Wirksamkeit und wer angeblich keine Angst vor Corona hat, sollte davor ja nun erst recht keine Angst haben.

Wir könnten im Angesicht dessen nun endlich die systematischen Probleme diskutieren: Warum war die Reaktion auf Corona so unkoordiniert? Ist es gesund, dass ein Mensch und seine Stiftung soviel Einfluss in der WHO hat? Warum hat überhaupt ein Mensch soviel Geld? Wer verdient jetzt die Milliarden an den Impfstoffen? Was wurde in den Milliardenverträgen zugesichert? Wieso sind die Superreichen um Jeff Bezos und co. in der Krise noch einmal sprunghaft reicher geworden? Was passiert eigentlich mit unseren sensiblen Daten? Wie schieben sich Politik und Pharmakonzerne gegenseitig Gelder und Personal zu?

All das sollten wir diskutieren. Aber werden wir nicht. Wir werden darüber diskutieren ob wir beim Impfen in den Cloud hochgeladen werden. Ob wir vom Impfen Autismus kriegen. (Nein, die angebliche Studie dazu war IMMER Blödsinn und die Daten frei erfunden) Ob Pharmakonzerne und Reiche, Kinder in Geheimlaboren zur Blutgewinnung missbrauchen.

Und damit sind die Verschwörungsschwurbler letztlich Steigbügehalter der tatsächlichen Seilschaften in Politik und Wirtschaft. Denn natürlich gibt es die, sie bleiben so aber schön im Verborgenen. Denn sie sind eben keine Verschwörung, sondern schlichter Lobbyismus und Vetternwirtschaft. A kennt B, B kennt C. A hat Pharmakonzern, B hat Geld, C hat Einfluss in der Politik. Das ist alles hochgeradig banal, weniger Tempelritter und mehr „Die Ritter der geschickten Verteilung von Staatsgeldern“. Aber es ist auf Dauer hochgeradig schädlich für freie Gesellschaften und muss daher dringend in das vielveschworene Licht der Öffentlichkeit. Nur sind wir halt viel zu beschäftigt damit über den kompletten Unsinn der Schwurbler zu diskutieren. Und der hört sich viel knalliger an als die Banalität der Realität.

Und wenn man so etwas kritisch anmerkt, läuft man permanent Gefahr von Schwurblern verfolgt, oder selber für einen Verschwörungstheoretiker gehalten zu werden. Dabei zeigt z.B. die Anstalt immer wieder eindrucksvoll wie die realen, ganz banalen Seilschafte eigentlich funktionieren.

Daher: Warum müssen wir eigentlich permanent Verschwörungen erfinden? Warum beschäftigen wir uns nicht mal mit den Seilschaften, die tatsächlich existieren?

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