So. Es reicht. Wer ein kleines Kind hat, weiß was ich mein. Ich muss gerade den halben Tag das Conni-Hörbuch hören. Immer wieder die gleichen Folgen. Immer wieder die gleiche altkluge Conni. Und danach krieg ich sie von einem süßen kleinen 3jährigen Gauner mit dem Aussehen eines Engels aus der Romantik nochmal mit leuchtenden Augen nacherzählt.*
Und daher muss ich jetzt auch mal einen altklugen Kommentare raushauen: LASST EUCH NICHT VERASCHEN.
Es ist wie damals mit Youtube und der Gema. Erinnert ihr euch an das Symbol „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar!“
Was hat dieses Symbol GENERVT! Und wie waren wir SAUER auf die Gema. Was für ein DRECKSVEREIN einfach. Und natürlich ausgerechnet wieder in UNSEREM Land! Diesem doofen Deutschland. 🙄
Turns out, wir haben uns alle verarschen lassen. Von Youtube bzw. Google. Da hat einfach nur ein großer Digitalkonzern seine Plattform- und damit Medienmacht genutzt, um uns gegen die GEMA aufzustacheln.
Die GEMA, die in Deutschland fast Hunderttausend Künstler vertritt. Die GEMA, die immer mal wieder irgendwie gefühlt „nervt“ und sicher nicht perfekt organisiert ist, aber dafür sorgt dass diese hunderttausend Künstler etwas ruhiger schlafen können, während exakt dieses Google die Künstler nicht bezahlen wollte um NOCH MEHR MILLIARDEN zu scheffeln.
Larry Page und Sergey Brin besitzen beide um die 150 Milliarden. Da sollte man doch denken, dass man Künstler fair bezahlen könnte und nicht statt dessen ein: „Dieses Video ist in ihrem Land nicht verfügbar“ Symbol einblenden muss.
Aber es ist natürlich anders herum: WEIL man Künstler nicht fair bezahlt, hat man dann eben nach ein paar Jahren 300 Milliarden. 🥳
Die GEMA aber ist für uns, die Künstler und die deutsche Wirtschaft stark geblieben, trotzt des ganzen Hasses, der auf sie niedergeprasselt ist und hat nach Jahren der Sperrung eine Einigung mit Youtube erreicht.
So gehen die Musikkünstler in fast allen Ländern leer aus, aber bei uns gibt es einen Beitrag. Ja, einen zu kleinen, nicht zuletzt weil die Verhandlungsposition der GEMA durch all den öffentlichen Hate hart geschwächt war, aber immerhin. Ach, armes Deutschland, in dem sich ein Verein für Künstler gegen einen Billionenkonzern durchsetzt!
Und heute mit Carlsen? EXAKT das gleiche Spiel. Ein Billionenkonzern Open AI und andere Billionenkonzerne klauen kackendreist kleinen Verlagen und Künstlern ohne IRGENDEINE VERFLUCHTE ENTSCHÄDIGUNG ihre harte Arbeit von Jahrzehnten.
Und endlich, ach ENDLICH kann jede und jeder von euch Meme-Ersteller und Künstler sein. So schön. Und kreativ. Geil. Endlich kann man sich auch mal so kreativ fühlen indem man das 234.650te Meme von „Conni zündet die ganze Scheiße an“ teilt.
Und ehrlich: Die ersten hundert waren sogar lustig.
Und jetzt, jetzt will euch der BÖSE Carlsen Kinderbuch-Verlag das alles nehmen. Diese UNMENSCHEN! Dieser bösartige KONZERN! Warum nutzen die denn den Fame nicht, warum geben die nicht Bücher mit den Memes raus.
Ich kann euch sagen warum. Die sind ein verdammter Kinderbuch und Comic-Verlag!
Häufig politische Conni-Memes, viele von denen politisch auch noch problematisch, passen so gut zu Conni und ins Programm wie eine Comic-Neuauflage von Fifty-Shades-of-Grey. Nämlich nicht.
Und all die Memes verkaufen den Carlsen Verlag so gut wie keine KINDERbücher von Conni mehr. Glaubt mir: Internetfame übersetzt sich unfassbar schlecht in Real-Life-Verkäufe. Das kenne ich auch mit meinem Buch und das passt inhaltlich absolut korrekt zu meinen Inhalten hier. Mit VIEL Glück verkaufe ich für 100.000 Views ein Buch. Eigentlich eher für 1.000.000 denn es gilt schon seit Napster: Ist es im Internet, nimmt es fast jeder als geschenkt.
Und jetzt kommen wir noch zum großen Finale: Der Carlsen-Verlag im einsamen Kampf gegen die Internetgiganten ist sogar noch so nett, erstmal Warnungen zu veschicken UND vor allem gezielt politisch rechtslastige, rassistische und problematische Verwendung der Conni-Memes anzumahnen.
Ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen: Arschlöcher, die fett Kasse machen wollen, schicken euch direkt den Anwaltbrief über nen Tausi. Ist mir nämlich passiert.
Und ich hab da handgezählt jetzt schon 15 angeblich antifaschistische Seiten gesehen, die sich über den Carlsen-Verlag lustig machen. Einen Verlag, der eindeutig macht, wo er steht und rechtsaußen ist das schon mal ganz sicher nicht.
Sogar die taz ist intellektuell überfordert und macht mit in dem Chor. Aber natürlich nicht ohne noch den absurden Verweis: „Conni ist das Poster-Child des deutschen Mittelstands: weiß, privilegiert, hetero.“ in die Zeilen zu rüpeln. Und von SO JEMANDEM kann man ja wohl bedenkenlos klauen! Die ist ja nicht mal divers! (Ehrlich jetzt taz, was ist falsch mit euch?)
https://taz.de/Memes-im-Internet/!6097313/
Carlsen allerdings ist ein ziemlich sympatischer Verlag, dessen Zentrale direkt bei meinem Büro nebenan in Hamburg-Altona liegt, mit schönen Arbeitsplätzen für 240 Mitarbeiter, einem eigenen Chor und 110 Millionen Jahresumsatz, der in relevanten Teilen an Künstler und Illustratoren und Illustratorinnen rausgeht.
Der Carlsen Verlag wurde mehrfach ausgezeichnet und zählt regelmäßig zu den besten Arbeitgebern im Bereich Marketing & Medien in Deutschland. Bei den entsprechenden Plattformen erreichen die mit 4,5 von 5 Sternen Spitzenwerte, setzen sich für Diversität und Nachhaltigkeit ein und liegen deutlich vor den Big-Tech-Konzernen.
Und ihr helft denen einen reinzubraten und unterstützt Konzerne, die ihr Geld mit dem Raub kreativer Werke verdienen. Allein Open AI hat einen Jahresumsatz von 10 Milliarden, aber beschäftigt nur 1700 Mitarbeiter.
Also ca. 100-facher Umsatz, aber nur 7 mal so viele Mitarbeiter. Das bedeutet im Vergleich: OpenAI benötigt rund 20.000 Mitarbeiter weniger als der Carlsen Verlag für denselben Umsatz.
Weil Open AI und co. eine gigantische Maschine zur Vernichtung schöner Arbeitsplätze sind und ihr quasi ehrenhalber für die arbeitet. Und OpenAI ist im Vergleich noch einer von den netten. Google und z.B. X.Ai, mit dem antisemitischen Chatbot Grok, der klingt als hätte Elon Musk selber geantwortet, sind nochmal ein ganz anderes Kaliber.
Das Versprechen ist, dass KI die großen Menschheitsprobleme für uns löst. Aber gerade scheinen unsere größten Menschheitsprobleme zu sein, dass man für das Erstellen von Kinderbüchern, Musik und Filmen Menschen braucht. Und wer es schafft die rauszustreichen, kann den Gewinn für sich einstreichen und richtig, richtig reich werden.
Versteht mich nicht falsch: Ich bin kein Gegner von KI, aber ich bin ein Gegner von der Art wie wir gerade mit KI umgehen, wie wir das Urheberrecht schleifen und wie wir unsere Gesellschaften und Demokratien dadurch gefährden.
Daher bitte ich euch darum: Fallt nicht darauf rein und wenn ihr in einem Team sein wollt, dann seid im Team Carlsen Verlag und nicht im Team „Ich hab nicht nachgedacht und deshalb kämpf ich jetzt zusammen mit Grok, OpenAi und Google Gemini gegen kleine Verlage und Künstler in Deutschland!“
Und: Macht das Internet mal zu und lest mal wieder ein Buch. Das würde uns allen gut tun.
Euer Captain Futura.
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* und 5 Minuten später sieht man wie der kleine Engel im Hintergrund testet was ein Matchboxauto strukturell gerade noch abkann. Oder auch nicht…
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Und jetzt einfach mal kackendreist: Mein Buch findet ihr hier versandkostenfrei und ohne dass ihr große US-rechtslibertäre Konzerne unterstützt https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/
Und Carlsen Bücher findet ihr übrigens in jedem gut sortierten LOKALEM Buchhandel und in der Stadtbibiliothek und ich hab mit denen absolut keine Verbindung, ganz im Gegenteil Carlsen Kinderbuch hat sogar ein cooles Skript von mir abgelehnt. Ja, so sieht aus, mir gehts einfach ums Prinzip, nicht um Eigennutz.