Tag: Grafik (page 2 of 13)

Warum die Energiewende laut der CDU gescheitert ist

Die CDU mit ihrem „Energieexperten“ Jens Spahn bleibt sich treu und beschwört „Schrödingers gescheiterte Energiewende“ heißt: Egal was passiert, die Energiewende IST gescheitert, man weiß nur noch nicht wegen was.

Damit das nicht auffällt, werden die Begründungen von Springer, BILD und Merz so häufig gewechselt, dass man kaum mehr sinnvoll drauf reagieren kann.

Nach Winterblackout und viel zu hohen Strompreisen (Das eine ist nie eingetreten und das andere lag nicht an zu viel, sondern zu wenig Erneuerbaren und zu teurem Gas) ist jetzt unser Problem plötzlich, dass wir [dunkle Trommeln aus dem Off] STROM IMPORTIEREN. 😱☠️

In einem [nochmal dunkle Trommeln] europäischen Binnenmarkt ein absolut UNERHÖRTER Prozess.

Daraus lernen wir Erstens: Die Union hat keine Ahnung von Marktwirtschaft. Was irgendwie schade ist für die selbsternannten Hardcore-Fans der Markwirtschaft.*

Zweitens lernen wir: Logisch denken kann in der CDU-Spitze offensichtlich auch niemand.

Ich versuchs mal kurz: Laut Springer und CDU haben wir in den letzten Monaten total viel Strom importiert, weil wir uns nicht mehr selber versorgen können. Und das ist voll teuer und wir werden alle sterben. Dann kamen mehrere Tage mit absoluten Rekordbeiträgen der Erneuerbaren und das passte da nicht rein also haben wir die dann exportiert, also verschenkt und das ist voll teuer und wir werden alle sterben! Soweit das Narrativ.

Was die CDU nicht sagt: Wir haben in Deutschland insgesamt eine installierte Stromerzeugungskapazität von 230 GW und circa eine Spitzenlast um maximal 80 GW.

Daraus können kluge Menschen ohne schwarzes Parteibuch erkennen: Deutschland ist europaweit eines der Länder mit der relativ höchsten Stromerzeugungskapazität. Wenn nötig können wir uns zweimal versorgen. Einmal erneuerbar (wenn Sonne & Wind gerade liefern) und einmal fossil + erneuerbar für Notfälle. Denn wir haben mehr als 80 GW GESICHERTE Kapazität. Da die Erneuerbaren aber eigentlich immer was bringen + Notfallkraftwerke bereit stehen, haben wir faktisch eher um die 90 – 100 GW gesichert. Deswegen haben wir auch im Winter problemlos Frankreich mitversorgen können, bei denen die AKWs nicht so richtig laufen wollten.

Wenn wir nun aber soviel installierte Kapazität haben. Warum nutzen wir die dann nicht und importieren Strom?

Na?

Naaa?

Genau. Weil es billiger ist, meine Jünger und Jüngerinnen der Marktwirtschaft. Es lohnt derzeit nicht die Kohlekraftwerke hochzufahren. Deutschland braucht gerade wenig Strom, in ganz Europa ist Erneuerbarer Strom im Überfluss vorhanden, also bleiben die Kraftwerke kalt und die Kohle im Boden, was eigentlich EXAKT das ist, was Energiewende und europäischer Binnenmarkt erreichen wollten.

Wir kaufen also preisdämpfend Strom ein. Aber laut CDU auch preisexplodierend. Faszinierend.

Nun hatten wir tatsächlich in den letzten Tagen am Sonntag (Sonntag brauchen Industrie und co. weniger Strom als unter der Woche) tatsächlich ZUVIEL Strom. Deshalb hatten wir kurzzeitig negative Strompreise. Strom war also superbillig. Sogar mehr als billig. Denn der Strom musste weg. Da haben wir als Endverbraucher leider (noch) nicht von profitiert.

Trotzdem liefen übrigens noch Kohlekraftwerke. Weil die sich nicht dynamisch genug fahren lassen und weil Netzengpässe dafür sorgen, dass lokal die Situation abweicht (Hallo Bayern!).

Eigentlich ein super erfolgreichenr Tag für die Energiewende. Kein erfolgreicher Tag allerdings für die maßgeblich von der CDU vergurkte Energie-Gesetzgebung.

Hätte die CDU nicht 16 Jahre gepennt, hätten wir alle variable Strompreise. Wir hätten dann alle unsere Elektroautos geladen, Industriebetriebe hätten quasi kostenlos produziert, Wärmepumpen hätten Wärmespeicher gefüllt, Wasserstoff wäre produziert worden.

Aber die CDU hats halt vorgezogen 16 Jahren jegliche Anpassung des Gesetzes zu verpennen und statt dessen jeden Erfolg der Energiewende als Desaster der Grünen zu labeln. Ist ja auch viel bequemer.

Und Jens Spahn ist CDU-Energieexperte. Also der Dreckspopulist, der bei egal welchem Thema mit kompletter Ahnungslosigkeit und völlig unberechtigtem Mitteilungsdrang durchweg Bullshit raushaut.

Eigentlich muss man nicht mehr wissen.

Jens. Spahn.

Jens Spahn Energieexperte.

ist so.

Hoffen wir, dass diese Partei nie wieder irgendwas mit Energie in ihren Händen hat.

Euer Captain Futura oder nicht Futura – das ist hier die Frage.

…………………

Übrigens wird überall gesagt: JA ABER BEI DEN NEGATIVEN STROMPREISEN ZAHLEN WIR UNS TROTZDEM DUMM UND DUSSELIG WEGEN EEG. Nein. Es gibt längst die 4-Stunden-Regel. Nach 4 Stunden ist das Schluss.

https://www.next-kraftwerke.de/wissen/6-stunden-regel-4-stunden-regel

Absolut großartiger Thread zum Thema Importe:
https://twitter.com/Kl_Stone/status/1676008200091435008
https://threadreaderapp.com/thread/1676008200091435008.html

Bericht der offiziellen Stellen:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/V/versorgungssicherheitsbericht-strom.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Dynamische Stromtarife kommen (und spätestens dann freuen wir uns über jeden Sturm und rufen alle Freunde zum Kochfest an):
https://www.chip.de/news/Negativer-Strompreis-drueckt-Rechnung-Wie-Sie-davon-jetzt-schon-profitieren-koennen_184859263.html

* Aber gut, vielleicht ist es wie beim HSV, da ist es manchmal auch einfacher Fan zu sein wenn man nicht zuviel von Fußball versteht. (Sorry Hamburg, ich mag dich!)

Radwege-Neubau in Berlin unter Schwarz-Rot

CDU und SPD sind in Berlin angetreten um endlich mit dem Chaos aufzuräumen. Und den „Kampf“ zwischen den Verkehrsträgern – vor allem Rad und Auto – zugunsten eines „friedlichen Miteinanders“ zu beenden.

Das erste ist ein bisschen lustig, weil mindestens die SPD das chaotische Berlin in den letzten naja bald schon Generationen maßgeblich verursacht hat.

Das zweite lässt aufhorchen und man fragt sich wie das gemeint ist. Vor allem wenn Kai Wegner sagt: „Ich will keine Radwege, mit denen man Autos mutwillig ausbremst“ und das der Raum doch „fair verteilt werden müsste“.

60 % der Verkehrsfläche gehören in Deutschland maßgeblich den Autos. Für die Radfahrer sind ganze 3 % reserviert. Also zumindest wenn da nicht gerade ein Kurzzeitparker mit Warnblinkern steht.

„Fair verteilen“ müsste dann ja eigentlich bedeuten, dass in Berlin unter Schwarz-Rot wie wild neue Radwege gebaut werden müssten. Auch die neue Verkehrssenatorin versprühte anfangs bei der Präsentation der Regierungsvorhaben konziliante Energie.

Und dann? Dann beganne die Rollbackfestspiele.

……………..

Akt 1. Die CDU öffnet die Friedrichsstraße sofort wieder für Autos und schickt eine Anordnung an alle Bezirke ALLE Radwegplanungen auf Eis zu legen bei denen auch nur ein Parkplatz in Gefahr ist oder Autospuren wegfallen. Es ist dabei unklar, ob das nur Radwege in der Planung, in welchem Planungsstadium, oder sogar im Bau betrifft.

Akt 2. Es gibt einen Aufschrei, plötzlich ist nicht mehr von einem Parkplatz die Rede, sondern von einer definierten Anzahl von Parkplätzen auf einer bestimmt Länge des Radwegs. Weiterhin ist unklar welche Radwege betroffen sind, aber angeblich wohl nur Radwege in Planung. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 3. Jetzt heißt es plötzlich Radwege, die hauptsächlich der Sicherheit von Schulkindern dienen, sollen weitergeplant werden. Niemand weiß, welche das sind. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 4. Offensichtlich werden auch Radwege im Bau und sogar komplett fertige Radwege gestoppt. Ein Radweg in Reinickendorf mit einer CDU-Verkehrsstadträtin wird – gerade für 280.000 € fertig gestellt – wieder abgeschafft und überklebt. Er ist zu 3/4 durch Fördergelder vom Bund bezahlt und die müssten zurückgezahlt werden. Die CDU geht auf Nachfrage auf Tauchstation. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 5. Es kommt raus, dass mit dem Einfrieren der teilweise schon Jahre laufenden Radwegplanungen Millionen von Fördergeldern in Gefahr sind, entweder neu beantragt oder zurückgezahlt werden müssten. Ziemlich viel Schaden um nach CDU-Aussage „die Planungsprozesse zu überprüfen“. Es gibt eine Anhörung, die CDU wirkt verwirrt.

Akt 6. Das Mobilitätsgesetz hat Schwarz-Rot zwar gestoppt, aber trotzdem könnte das Vorgehen der CDU den Gesetzen widersprechen. Jetzt sind alle verwirrt – Berlin im kompletten CDU-Verkehrschaos.

to be continued.

……………….

Ich möchte an dieser Stelle anmerken: Eingebrockt hat Berlin dieses Desaster – neben offensichtlich ideologisch getriebenen und überforderte CDU-Politikerinnen und Politikern – die Giffey-SPD.

Wer mitbekommen hat, wie Giffey klammheimlich die A100 weitergetrieben hat und mit großen Teilen ihrer SPD permanent bei Radwegausbau und co. auf der Bremse stand, hätte ahnen können was kommt.

Trotzdem bin ich fast belustigt erstaunt WIE GNADENLOS DREIST die CDU gerade abgeht und die eigenen Aussagen zur Mäßigung Lügen straft.

Ich sag mal so: Eeit Jahren erzählen mir supersmarte und eigentlich linke Nasen gerne mal: „Wählen bringt doch eh nix! Und #Gruene 😒 vergiss es!“.

Tja nu. Wählen wirkt.

Wer die Berliner CDU wählt, hat es so gewollt. Und wer die Berliner SPD wählt?

Der ist selber schuld.
……..

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/mobilitaet-verkehr-berlin-manja-schreiner-senat-legt-radwegprojekte-auf-eis-immer-mehr-strassen-sind-betroffen-li.361591

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174155.verkehrspolitik-berlins-verkehrssenatorin-das-grosse-missverstaendnis.html

https://www.morgenpost.de/article238704963/radweg-ausbau-stopp-cdu-senat-schreiner-verkehr-senatorin-mobilitaetsgesetz.html

https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-stoppt-die-cdu-verkehrssenatorin-einen-fertigen-radweg-102.html

https://www.morgenpost.de/berlin/article238747277/manja-schreiner-radweg-projekte-kein-baustopp.html

CDU und SPD torpedieren das Mobilitätsgesetz

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-06/berlin-buergermeister-kai-wegner-cdu-radweg-projekt-stopp-begruenung-alexanderplatz

https://taz.de/Berlin-stoppt-Verkehrswende/!5938884/

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/auto-vs-fahrrad-3-prozent-der-strassenflaechen-entfallen-auf-radwege-2019-11/

Das Habeck-Graichen-Netzwerk entlarvt

Ich warte seit Tagen darauf, dass irgendwer in der Presse seinen Job macht. Passiert aber nicht. Also hab ich mich selber hingesetzt. Offensichtlich wird in der deutschen Medienlandschaft einfach immer nur dasselbe voneinander abgeschrieben, anstatt dass IRGENDWER mal wirklich nachdenkt.

Ich präsentiere das ABSOLUT KRASSE HABECK-GRAICHEN-FAMILIEN-KLAN-NETZWERK!

Fangen wir an.

HABECK ist nicht Teil des Netzwerks. Er hat keine besonderen familiären oder persönlichen Verbindungen mit dem Rest. Bleibt nur noch ein Vorwurf: „Er hat diverse Staatssekretärsposten ohne Ausschreibung besetzt!“ Schon, aber das ist nicht ungewöhnlich bei politischen Beamten und wird häufig so gehandhabt. Nicht zuletzt wenn man ein CDU-Ministerium übernimmt, in dem viele führende Köpfe GEGEN die Energiewende gearbeitet haben, ist nachvollziehbar, dass man Leute reinholt von deren Kompetenz und Loyalität man überzeugt ist. Es wird ja schwer genug.

GRAICHEN-FAMILIE: Es ist eine völlig krasse Aufdeckung, für die Investigativabteilungen von BILD bis Welt FAZ und co. vermutlich Wochen gebraucht haben: Alle Graichen-Geschwister arbeiten im Bereich Energiewende & Umweltschutz. WOAH! Nur arbeiten Jakob und Verena Graichen beim UNABHÄNGIGEN Öko-Institut e.V. und nicht beim Bund. Das Öko-Institut erhält Aufträge von EU, Privatwirtschaft, Ministerien und anderen Stellen vom Bund.
Das Institut erhält auch Aufträge vom BMWK – erhielt aber in den Graichen-Jahren 2021 und 2022 WENIGER Aufträge vom BMWK als noch 2019 unter Peter Altmaier von der CDU.

Ups. Ähm. „DA SIEHT MAN MAL, GRÜNE SIND SO INKOMPETENT, DIE KRIEGEN NICHT MAL KORRUPTION SO GUT HIN WIE WIR BEI DEN CHRISTD…ähm hust ich meine natürlich die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft!“

Verena Graichen ist auch die Ehefrau von Michael Kellner (auch Staatssekretär). Das ist aber immer noch nicht verwerflich, meines Wissens sind beide alt genug. Entscheidend ist: Am Vergabeverfahren an das Öko-Institut e.V. sind Michael Kellner und Patrick Graichen NICHT beteiligt. Denn diese persönlichen Verbindungen waren natürlich ALLEN im BMWK lange bekannt.

Die Graichens sind übrigens beim Öko-Institut nur Mitarbeiter und keine Geschäftsführer. Sie waren nicht mal federführend in Forschungs- und Beratungsaufträgen für das BMWK beteiligt. Merkt ihr wie es immer langweiliger wird und schlechter klickt?

DAS MUSS MAN NOCH IRGENDWIE AUFBAUSCHEN LEUTE, WIR BRAUCHEN KLICKS, KLICKS, KLICKS, SCREENTIME IST GOTT!!! EMOTIONEN, SKANDALE LEUTE, JETZT FINDET ENDLICH WAS!!!

Okay. Also: Staatssekretär Patrick Graichen war am Einstellungsverfahren des neuen Geschäftsführers der staatlichen Dena beteiligt. Der heißt Michael Schäfer und war Trauzeuge von Patrick Graichen.

Und das ist tatsächlich problematisch. Graichen war nur an der Vorauswahl beteiligt, die endgültige Wahl wurde unter anderem von einem FDP-Politiker getroffen (Und die FDP gönnt den Grünen bekanntermaßen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln) aber trotzdem: Das hätte er gleich sagen müssen und sich aus dem Verfahren raushalten.

Leider hat er das Habeck aber zu spät mitgeteilt und das ist tatsächlich eine Verfehlung die aufgeklärt gehört. So wird dann auch folgerichtig das Einstellungsverfahren überprüft.

Das komplette tatsächlich problematische gigantische GRAICHENCLAN-FAMILIEN-NETZWERK besteht also aus – TROMMELWIRBEL – 2 Personen: Patrick Graichen und Michael Schäfer.

Ich weiß jetzt sitzen irgendwo CDU und CSU-Politiker in ihren mit Masken- oder Aserbaidschanmillionen bezahlten Villen am See und sind wirklich schlimm enttäuscht von mir und AfD-Politikerinnen rufen deshalb ärgerlich ihren im Abgeordnetenbüro angestellten Mann an, der da zuletzt 2020 gesehen wurde. Werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr CDU oder AfD-Ehrenmitglied. Schade, aber damit muss ich leben.

Weitere angebliche „Probleme mit Filz“ sind übrigens noch weiter an den Haaren herbeigezogen und werden nur genannt damit in Überforderung der Leser irgendwas an Habeck kleben bleibt. Rainer Baake arbeitet schon ewig unter CDU und co. im Bereich Energie, Verena Graichen wurde VOR Habeck in Wasserstoffforum berufen.

So. Und beim nächsten Mal lernen wir warum nie ein „Heizungsverbot“ geplant war und warum die Blackoutpanik genau wie das angebliche HABECK-GRAICHEN-FAMILIENCLAN-NETZWERK einfach nur eine gezielt lanciert Medienkampagne gegen eine grüne Energiewende ist. Ich sags mal so: Irgendwo müssen die Rekordgewinne der Energiekonzerne und von Big Oil ja hin. Zwinkerzwonker.

Und trotzdem: Ich hoffe Graichen hat den Schuss gehört, denn sowas wie bei der Einstellung von Schäfer DARF nicht passieren. Punkt. Und ich wäre extrem enttäuscht wenn da nicht sauber aufgeklärt wird.

………….
Ganz kurz in persönlicher Sache: Die ganze Recherche zu Umwelt- und Energiethemen ist bei aller Begeisterung sehr viel unbezahlte Arbeit und irritierenderweise wollten mich weder CDU noch AfD auf Nachfrage finanziell unterstützen 🤨. Falls ihr diese Lücken füllen würdet hätte ich dafür ein Patreon mit schönen Exklusiv-Inhalten und würde mich riesig freuen:

https://www.patreon.com/user?u=32965554&l=de
………….

Zuwendungen und Auftraggeber vom Öko-Institut e.V. z.B. hier: https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Jahresbericht_Oeko-Institut_2022_DE.pdf

Organigramm Öko-Institut e.V.
https://www.oeko.de/fileadmin/institut/Organigramm_DE.pdf

Artikel zum Thema:
https://www.tagesspiegel.de/politik/familiare-und-finanzielle-verbindungen-kritik-am-habeck-haus-wegen-nahe-zum-oko-institut-9712010.html

https://www.merkur.de/politik/habecks-personalpolitik-sorgt-fuer-irritation-bei-opposition-zr-92238065.html

https://www.agora-energiewende.de/ueber-uns/agora-energiewende/

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/habeck-ministerium-personal-100.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/patrick-graichen-was-steckt-hinter-den-vorwuerfen-gegen-robert-habecks-ministerium-a-1c10b3a2-b3e6-42c1-ba52-d26a244514be

https://taz.de/Wirtschafts–und-Klimaministerium/!5822657/

Photovoltaik vs. Photosynthese. Kantersieg für die Technik.

Fossiltrollfabriken haben entschieden jetzt Lügen über Solarparks zu verbreiten. Nachdem jahrelang vor allem die Windkraft mit „Vogelschredder“, „Waldvernichtung“ oder erfundenem „Infraschall“ im Fokus stand – versucht man jetzt die Freiflächen-Solaranlagen zu diskreditieren.

Da läuft ein Trollsturm durchs Netz, von, Rechtsaußen, Welt, BILD bis „Bauer Willi“ immer unter der Überschrift: DIE ARME NATUR, DA WAR VORHER NUR NATÜRLICHER ACKERBAU UND JETZT IST DA ALLES TOT, UND VERHUNGERN WERDEN WIR AUCH FÜR EIN LÄCHERLICHES BISSCHEN STROM!“

Die Sache ist nur: Ich habs nachgerechnet. Das genaue Gegenteil ist wahr.

Wenn ihr einen Freiflächensolarpark seht, seht ihr drei Dinge:

– eine extensive und artenreiche Schafsweide
– Boden, der sich 25-30 Jahre erholen und Humus aufbauen kann
– eine gegenüber allen Energiepflanzen extrem effiziente Flächennutzung zur Energieerzeugung

Denn in kurz: Eine Freiflächen-Solaranlage erzeugt 50mal soviel Energie pro Hektar wie eine Mais-Monokultur, hat 100mal soviel Leben, wird von Schafen beweidet und schützt Böden und #Klima.

Die Stahlträger sind in einfach in den Boden gerammt. Die Anlage kann nach 30 Jahren problemlos zurückgebaut und recycelt werden. Wer genau hinschaut sieht, dass viel Platz neben und unter den Modulen ist. Es schützt vor Dürren. Und meist steht es eh auf ehemaligen Tagebauen, auf Konversionsflächen und auf Böden, die für Landwirtschaft kaum geeignet sind. Darunter wachsen Gräser oder Wildkräuter in artenreicher Gesellschaft, die in regelmäßigen Abständen von Schafen beweidet werden: Eine Schafweise mit Sonnenschutz für die heißen Tage. Kann man als Schaf schon mal machen.

Und es sollte die Grundregel geben: Wer rumheult „dass da dann ja kein Getreide angebaut wird und dadurch der Welthunger entsteht“ sollte erstmal seinen Fleischkonsum hinterfragen. Denn für den geht mehr Getreide drauf als auf allen Solarflächen jemals angebaut werden könnte. Auch für Biodiesel werden riesige Flächen genutzt, die 100mal effizienter Solarstrom für #Elektroautos produzieren könnten. Denn Solar und Elektroauto sind best friends, weil Elektroautos Akkus zum Zwischenspeichern haben. Da wäre dann auch das angebliche Speicherproblem, WEIL DIE SONNE JA NACHTS NICHT SCHEINT! nicht gegeben. So einfach könnte die Lösung sein. Ärgerlich für die Fossilfans.

Aber warum ist Photovoltaik so viel flächeneffizienter, wo Photosynthese doch so effizient ist? Ich hatte den Gedanken auch aber Sorry: Natur ist verschwenderisch. Über das Jahr hat Photosynthese auf die Sonneneinstrahlung eine enttäuschende Effizienz von 1 %. Und dann wird nur ein Bruchteil der erzeugten Biomasse Strom. PV schafft locker 20 %, was dann im Ergebnis, um und bei 50mal so effizient ist.

Eine von Menschen erfundene Technologie die 50mal so effizient wie die Natur und dabei fast völlig nebenwirkungsfrei ist: Wie kann das (rechts)konservativen und liberalen Technikfans keine Begeisterungsstürme entlocken?

Aber: Niemand hustet, kein strahlender Müll, da fehlt den Fossiltrollen einfach was.

Und Mais ist dabei schon ganz weit oben in der Energieeffizienz. Andere Energiepflanzen sind noch bedeutend schlechter. Was auch erklärt warum um Biogasanlagen die riesigen Maisflächen wuchern.

7,5 % der Fläche Deutschlands werden für Energiepflanzen genutzt. Auf 16 % werden Futtermittel für die Tierhaltung angebaut.

Fleisch isst unser Gemüse

Würden wir statt der Energiepflanzen Solaranlagen anbauen, wären das insgesamt 2.413.719 Megawatt (MW). Das sind 2.413 Gigawatt (GW). In Deutschland gibt es derzeit 63 Gigawatt Solarleistung und 223 GW Gesamtleistung zur Stromerzeugung. Die 2.413 GW wären also die zehnfache installierte Leistung. Die rein rechnerisch reichen würde um Deutschland gemütlich viermal mit Strom zu versorgen.

Und jetzt wirds noch krasser: Man könnte auf den Flächen sogar gleichzeitig noch Landwirtschaft betreiben. Denn mit Agri-Photovoltaik werden die Systeme quasi höher gelegt, darunter kann beackert werden und die Systeme sorgen in Zeiten von Dürren und Klimawandel für willkommene Verschattung oder schützen empfindliche Kulturen wie Himbeeren vor Starkregen. Und ICH LIEBE HIMBEEREN, JEDER LIEBT HIMBEEREN, WIE KANN MAN DA NICHT FÜR SEIN!?

Oder noch ne andere Rechnung: Braunkohletagebaue haben in Deutschland mal eben 1773 Quadratkilometer zerstört. Einfach so. Hat sich von Welt bis Bauer Willi keiner drüber beschwert. Komisch. Alleine diese Flächen würden 159.570 MW bzw. 159 GWp Photovoltaik bedeuten.

So. Genug der Zahlen. Ich bin NICHT dafür jetzt die Biogaserzeugung aufzugeben. Wir brauchen sie in ökologisch vertretbarem Maße für die Spitzenlast. Ich bin nicht dafür ganz Deutschland mit Solarparks zuzubauen.

Aber faktisch sind Solarparks selbst auf ehemaligen Ackerflächen ein Gewinn. Ein Gewinn für die Natur. Ein Gewinn für effiziente Stromerzeugung. Ein Gewinn selbst für die Landwirtschaft: Denn über die 25-30 Jahre solare Nutzung können sich die Böden erholen.

Und ja. Noch ein wenig mehr wünschenswert wäre ein möglichst schneller Ausbau der PV auf Dächern und versiegelten Flächen. Aber dieser Ausbau ist tatsächlich deutlich teurer und ich weiß nicht ob ihrs mitbekommen habt: Wir habens mit der Klimakatastrophe etwas eilig. Also so nen Hauch. Gaaaanz klein bisschen.

Und warum dann nicht etwas in Maßen machen, was nur gute Nebenwirkungen hat. Also außer natürlich, dass es Bauer Willi die Optik stört. Ich bin aber ziemlich sicher, dass sehr viele echte Bauern bedeutend klüger als „Bauer“ Willi sind.

Und wenn ihr ganz einfach zuhause Teil der solaren Wende sein wollt: Balkonsolar. Supereinfach. Könnte aber noch viel einfacher sein. Gibt es eine wichtige Petition zu:

Petition Vereinfachung und Bürokratieabbau für Stecker-Solar-Geräte

Euer Captain Solar

* Der übrigens in der Zuckerindustrie gearbeitet hat und dessen „Hof“ von einem anderen betrieben wird.

…….
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf

https://www.bne-online.de/fileadmin/bne/Dokumente/20191119_bne_Studie_Solarparks_Gewinne_fuer_die_Biodiversitaet_online.pdf

https://www.pv-magazine.de/2019/11/20/studie-solarparks-foerdern-biodiversitaet/

https://biogas.fnr.de/daten-und-fakten/faustzahlen

https://www.presseportal.de/pm/24901/500755
https://www.umweltbundesamt.de/bild/kraftwerksleistung-in-deutschland

https://www.wochenblatt.com/landwirtschaft/erneuerbare-energien/pv-freiflaechenanlagen-freund-oder-feind-12689676.html

https://www.ews-sonnenfeld.com/agri-photovoltaik

https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-stall/energie/strom-dach-feld-564632

E-Erdöl – Peak Dummheit bei der FDP

Die FDP hat es ja in dieser Regierung optimiert ihren Partnern auf populistisch möglichste Art- und Weise in den Rücken zu fallen. Dabei nimmt sie es weder mit Stil noch mit Logik so genau.

Aber diesmal ist hoffentlich der Peak Dummheit erreicht. Denn ganz ehrlich: Mehr ertrage ich nicht.

Die Grünen bzw. genauer das Wirtschaftsministerium von Habeck wollen Öl- und Gasheizungen ausfaden. Natürlich wird daraus marktschreierisch in den Medien ein „TOTALES VERBOT“. Das ist schlicht Blödsinn, es soll nur ab 2024 der NEUE Einbau von Öl- und Gasheizungen ohne signifikanten erneuerbaren Anteil verboten werden. Bestehende bleiben natürlich im Haus.

Spätestens 2045 müssen wir eh klimaneutral sein (oder dauerhaft schwimmen lernen) – Investitionen in Heizungen sind für 20-30 Jahre. Jetzt noch Leute Heizungen einbauen zu lassen, die später teuer ersetzt werden müssen, heißt sie ins offene Messer laufen zu lassen, nichts anderes.

Die FDP will die Bürger offensichtlich nicht nur einfach ins Messer laufen, sie stellt zur Sicherheit auch noch eine Bärenfalle scharf, legt Rechen und Lego für die nackten Füße aus und teilt absurde Memes auf Instagram.

Kommen wir zum Peak Dummheit: Über Biomethan lässt sich noch trefflich streiten. Grundsätzlich ist Biomethan erst einmal halbwegs klimaneutral. So lange es halt nicht aus Leitungen entweicht, denn dann ist es ein sehr schlimmes Klimagas. Zudem ist Biomethan natürlich viel zu wertvoll, um es sinnfrei in Heizungen zu verballern. Eigentlich wird es in einer erneuerbaren Zukunft dringend gebraucht, um Strom in Spitzenlastzeiten bereit zu stellen.

Wasserstoff wiederum ist gerade einfach nur so ein beliebtes Dropword. Ist aber natürlich auch latent irre. Wasserstoff brennt immerhin sauber ab, wird aber verlustreich (und sehr teuer) produziert UND ist als EXTREM flüchtiges Gas absolut ungeeignet für all die kleinen Hausleitungen und Gasthermen – also außer man möchte, dass die Hälfte entweicht sich irgendwo sammelt und ab- und zu vielleicht auch mal fröhlich BUMM macht. In jedem Fall muss die Heizung auch noch teuer umgebaut werden.

Bioheizöl ist ähnlich wie Biosprit bei zunehmend problematischer Ernährungssicherung weltweit eine weitere recht unkluge Idee.

E-Heizöl schließlich ist das tatsächlich DÜMMSTE, was ich in der Energiepolitik je gelesen habe.

Wenn ich erneuerbaren Strom aus Sonne oder Wind in die Wärmepumpe schicke werden dabei aus EINER Einheit Strom VIER Einheiten Wärme und alle Schritte sind KOMPLETT emissionsfrei. Und der Großteil der Wertschöpfung bleibt in Deutschland.

Wenn ich dagegen aus erneuerbarem Strom erst teuer und extrem verlustreich E-Heizöl synthetisiere und das dann in der Ölheizung verbrenne, werden aus EINER Einheit Strom 0,4 Einheiten Wärme.

Das heißt: FDP-„EFFIZIENZ“ IST EIN ZEHNTEL SO EFFIZIENT WIE GRÜNE „IDEOLOGIE“!

Aber dafür entstehen durch FDP-Effizienz auch noch ein Vielfaches an Luftschadstoffen, die komplett vermeidbar wäre.

Und ein Großteil der Wertschöpfung passiert in Chile oder in Wüstenregionen, weil angesichts des absurd teuren weil verlustreichen Prozesses der erneuerbare Strom ansonsten unbezahlbar wäre.

Kurz: E-Fuels sind noch halbwegs erklärbar für Flugverkehr und für Oldtimer – also da wo man hohe Energiedichte unbedingt braucht oder nur sehr schwer ersetzen kann – aber sie stationär in HEIZUNGEN zu verfeuern ist geradezu absurd dämlich.

Es ist tatsächlich klüger einfach Infrarotheizungen aufzuhängen. Supergünstig in der Anschaffung, machen eine bessere Wärme als Ölheizung und sind immer noch MEHR ALS DOPPELT so effizient wie die FDP-Effizienz.

Alter, es ist alles so entsetzlich DÄMLICH. 🤦‍♂️

Das Fahrrad-Super-Nationalpark-Städte-Netz (FSNSN)

Im neuen Bundesverkehrswegeplan sind 30 Milliarden eingeplant für den Bau und Ausbau von Autobahnen.

Im Jahr 2023, in dem wir wissen, dass jede neue Autobahn und jede neue Autobahnspur alle Klimaschutzbemühungen auf Jahrzehnte torpediert.

Deutschland ist weltweit eines der Länder mit der höchsten Straßendichte. Es ist absurd zu glauben, dass weitere Straßen insbesondere Autobahnen noch einen großen wirtschaftlichen Effekt haben. Es wird schlicht der Transit von Waren durch Deutschland vereinfacht – an dem Deutschland hauptsächlich Kosten und wenig Gewinn hat und es wird Gewerbe innerhalb Deutschlands verlagert.

Jede Studie zeigt zudem, dass neue Autobahnen oder Spuren nur kurz einen positiven Effekt auf Staudichte haben. Straßen schaffen ihren eigenen Verkehr, gerade weil durch die neue Autobahn Ziele zeitlich näher rücken, steigen noch mehr ins Auto und nach kurzer Zeit gibt es genausoviele Staus wie vorher.

Wir geben also 30 Milliarden aus um NICHTs zu verbessern, aber Deutschland weiter mit klimazerstörenden Asphaltbahnen zu zerschneiden.

Umweltbundesamt:
„Im Jahr 2019 war der Verkehrssektor für rund 164 Mio. t Treibhausgase (berechnet als CO2-Äquivalente; kurz: CO2-Äq.) verantwortlich und trug damit 20 % zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei. Dieser relative Anteil ist gegenüber 1990 um sieben Prozentpunkte gestiegen. Damit ist der Verkehr der einzige Sektor, der in den vergangenen Jahrzehnten seine Treibhausgasemissionen nicht mindern konnte.“

Und die FDP im Verkehrsministerium will auch weiterhin keinen Klimaschutz betreiben. Sie weigert sich schlicht ihre vorgeschriebenen Sektorenziele einzuhalten.

Dabei hätte ich eine Idee!

Offensichtlich sind ja 30 Milliarden vorhanden um Infrastruktur zu bauen. Warum bauen wir dann nicht ein Das Fahrrad-Super-Nationalpark-Städte-Netz (FSNSN). 10.000 km Deluxe-Radwege durch Deutschland.

Circa 5.000 km entlang der Flüsse sind schon in Teilen vorhanden und müssen nur noch ausgebaut werden. Weitere 5.000 km müssten größtenteils neu gebaut werden, oder zumindest deutlich ausgebaut werden.

Man rechnet bei Radschnellwegen mit 1 bis 1,8 Millionen pro km. Ich bin bei den 5.000 neu anzulegenden Kilometern mal grob von 2 Millionen ausgegangen und bei den Flussradwegen von 1 Million pro km. Dann ist auch direkt Inflation und steigende Baukosten mit drin.

Ich hab die Strecken mal sehr grob auf der Karte eingezeichnet. Alle Nationalparks, sehr viele Naturparks und fast alle großen Städte und so gut wie alle Nachbarländer wären angebunden.

Schließt mal ganz kurz die Augen und stellt euch vor was für ein gigantischer touristischer Trumpf das innerhalb Deutschlands und weltweit wäre!

Wenn man jetzt noch ein paar Milliarden in die Hand nimmt, um auch kleiner Städte an die großen besser anzubinden.

Wenn man zwischen den wichtigsten Knotenpunkten einen einfachen Transit per Bahn mit Spezialzügen anbietet.

Wenn man an allen schönen und praktischen Punkten Herbergen, Zeltplätze mit Fahrrad-Sondertarifen und Radwerkstätten unterstützt und eine deutschlandweit einheitliche App zur Buchung.

Wenn man Stromtankstellen für die E-Bikes aufstellt und Wasser- und Luftspender für außerhalb der Öffnungszeiten.

Wenn man im Sommer auf dem Weg Kultur und Musik, Feste, Tage der offenen Tür anbietet.

Schließt man ganz kurz die Augen, was für ein unglaublich DERBES Projekt das wäre.

Und jetzt stellt euch mal kurz vor wie öfe, langweilig und nichtssagend dagegen der weiter Ausbau der Autobahnen ist.

Stellt euch vor wie unbezahlbar der Effekt für Tourismus und die Regionen wäre. Wie sehr das dem Land helfen würde nicht weiter auszubluten. Wie sehr auch und gerade Pendler davon profitieren würden.

Was für einen krassen Push das für den Radverkehr bedeuten würde und wie sehr das CO2-einsparen würde.

Und wir würden immer noch die Hälfte der Finanzen gegenüber einem weiteren sinnlosen Ausbau der Autobahnen einsparen.

Wirtschaft 🤝 Mensch 🤝 Klima 🤝 Regionen 🤝 Natur 🤝 Staatsfinanzen

Alle gewinnen.

…..

Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/klimaschutz-im-verkehr#ziele

Kosten von Rad(schnell)wegen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Radschnellweg
https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article233016601/Jeder-Kilometer-Radschnellweg-kostet-1-8-Millionen-Euro.html
https://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article234635079/radschnellweg-wird-65-millionen-euro-kosten.html

Wie die FDP sich schlicht weigert CO2 im Verkehrsbereich einzusparen:
https://www.rnd.de/wirtschaft/greenpeace-zum-klimaschutzbeitrag-des-verkehrsministers-besonders-dreist-H2HVVMQLH5EHBG34NLTTVMFSGU.html

Sogar die Wirtschaftswoche! und das Handelsblatt! wissen inzwischen: Neue Spuren induzieren neuen Verkehr und der Stau ist schnell zurück. Was dagegen gegen Stau hilft: Tempolimit. Ich weiß, wer das nicht hören will… 😆

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/stau-mythen-mehr-strassen-produzieren-auch-mehr-verkehr/25381156-2.html

https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/wissenswert/verkehrsoekonomen-warum-strassenbau-kein-mittel-gegen-staus-ist-seite-2/3279058-2.html

Wer ist schuld an Lützerath?

Lützerath wird gerade öffentlich zum „Hartz IV“ der Grünen hochstilisiert. Was wenn man mal ganz ehrlich an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist. Irgendwo in den SPD-und CDU Wahlzentralen können sie ihr Glück kaum fassen, krümmen sich gerade vor Lachen und notieren sich: „Okay, also auch beim nächsten Mal machen wir es wieder genau so! Alles energiepolitisch über Jahrzehnte in die Scheiße reiten aber wenn die Scheiße schließlich den Ventilator trifft, lassen wir es 4 Jahre lang die Grünen ausbaden, um danach wiedergewählt zu werden! 😇 😀 🤣 😂 Und stellen zwischenzeitlich Spahn als energiepolitischen Sprecher auf, faseln was von Energiekompetenz und furzen alle naselang „Atomkraft“ in den Raum!“

Denn das ja der Punkt: Wenn dann war Hartz IV das Hartz IV der Grünen. Da waren die bei der Entscheidung ja tatsächlich im Raum, es wurde allerdings lustigerweise nur der SPD angehängt. Bei Lützerath nun wiederum waren Lützerath und die Grünen, zumindest immer wenn man die Weichen hätte stellen können, nicht im selben Raum, oder haben wenn sie da waren das Problem immerhin verkleinert. Zumindest bis gaaanz kurz vor Schluss als CDU, SPD und FDP den Grünen eine fast unlösbare Aufgabe auf den Tisch gekotzt haben. In einem widerlich stinkenden Brei aus: Abhängigkeit von Russland, Blackoutangst, gescheitertem Netzausbau, unprofessionellem Atomausstieg, absichtlich und IDEOLOGISCH ausgebremstem Ausbau der Erneuerbaren.

Aber natürlich sollten die Grünen diese Hinterlassenschaft von 16 Jahre CDU-Stümperei, FDP-Ideologie und SPD-Kohlekumpelromantik dank der längst überfällige Reformen ewig verschleppt wurden, doch jetzt bitte in Rekordzeit in fruchtbaren Boden für eine sichere, klimafreundliche und heimische Energieversorgung verwandeln.

Da bleibt einem dann nicht viel als irgendwo an den Ansprüchen zu scheitern. Die Grünen hatten einfach nur die Wahl zwischen verschiedenen Zonks und haben sich dann im Zweifel für die Versorgungssicherheit entschieden. Das muss man nicht machen – man hätte auch noch mehr Fokus auf Klimaschutz legen können – andererseits weiß man: Käme es in Deutschland zu ECHTEN Problem und Blackouts (und nicht den von der Presse herbeigeschriebenen hochtheoretischen) wären die Grünen faktisch auf Jahre, vermutlich Jahrzehnte erledigt. (Die CDU dagegen hätte selbst ein deutschlandweiten Blackout einfach in der Regierung ausgesessen, passiert halt und hinterher käme raus das Hinterbänkler hervorragend an Kerzendeals verdient haben)

Dann kommt in das Bräu noch eine eindeutige Gerichtsenscheidung pro RWE, die man in einem Rechtsstaat halt auch nicht einfach wegwischen kann. Und da es ständig behauptet wird, nein RWE gehört NICHT den Kommunen. 23 % von RWE gehören institutionellen Anlegern aus Deutschland, 4,8 % z.B. Dortmund – aber das wars auch schon. Also ja: RWE ist lokal stark verankert, aber das heißt nicht, dass die deutsche Politik RWE „anweisen“ kann jetzt aber mal bitte Lütherath nicht mehr abzubaggern.

Die Grünen haben also, da die Scheiße dann den Ventilator getroffen hat, in den zuständigen Ministerien in höchster Eile mit RWE einen Kompromiss ausgehandelt. Der zieht den Kohleausstieg 8 Jahre vor von 2038 auf 2038 und rettet bis auf Lützerath alle bedrohten Dörfer.

Aber statt dass Medien die Hintergründe der Zwangslage aufbereiten, wird jetzt kleinteilig diskutiert ob der Abriss von Lützerath überhaupt nötig ist, ob die Kohlemenge nicht auch so ausreicht und immer im Fokus: Die Grünen.

Das ist verständlich, aber auch sehr bequem und so stark vereinfach, dass es die Realität kaum mehr abbildet.

Ich sehe z.B. die Grünen hier in Hamburg durchaus kritisch. Beim Kraftwerk Moorburg waren sie immer angeblich „zu spät“, was nach doch durchaus einigen Regierungsepisoden irritierend ist. Vor allem wenn dann am Ende Nabu und BUND den Todesstoß setzen indem sie erfolgreich die Wasserrechte wegklagen, obwohl die Grünen hier keinen Ansatzpunkt sahen – mithin also Minimum Mitschuld tragen. Und auch bei der Verkehrspolitik vertragen Grüne durchaus ab- und an etwas Feuer unterm Ar***

Man sollte daher schon immer sehr gerne hinschauen, wer versucht sich aus der Verantwortung zu reden!

So sehr aber Lützerath als Symbol schmerzt: Die Grünen haben gerade mit 2 hervorragenden Solarpaketen einen neuen Solarboom ausgelöst. Der erste wurde – als kleiner Erinnerung – auch von den Grünen ausgelöst und CDU/FDP/ in Teilen SPD beerdigt. Die Grünen haben sogar den Windkraftausbau wieder on Track bekommen und gehen Smart Meter etc. endlich an.

Es besteht also die berechtigte Hoffnung, dass sich RWE über Lützerath am Ende ziemlich leise freuen wird, weil die Braunkohle kaum mehr benötigt wird.

TROTZDEM finde ich es richtig und wichtig, dass demonstriert wird. Lützerath darf gerne sehr teuer kommen und der Druck der Straße ist unabdingbar. Ich habe zudem noch die stille Hoffnung dass der Abbau noch in Teilen zu verhindern ist. Auch die Rolle der Grünen darf hinterfragt werden, mindestens naiv und intransparent ist man an ein/zwei Punkten durchaus gewesen scheint mir. Aber der Druck der Straße sollte sich nicht den eigenen parlamentarischen Arm aus Wut über Kompromisse abschneiden.

Denn die Folge davon ist schlicht eine neue konservative Regierung. Gabs übrigens schon mal. Der Atomausstiegskompromiss der Grünen wurde damals auch ähnlich zerfleischt und die Grünen danach aus Protest nicht gewählt.

Die CDU hat den Atomausstieg dann rückgängig gemacht, um ihn später auf dillentantische Weise zu reaktivieren.

Daher: Vorsicht bei der Wahl der Feindbilder.

Reichweite Benzin- vs. E-Auto bei gleicher CO2-Emission

Da ich die Schnauze voll hatte von all den fruchtlosen Diskussionen hab ichs jetzt einfach mal selber nachgerechnet: E-Auto vs Benziner.

Verglichen habe ich den Golf 8 von VW und das Model 3 von Tesla. Größe, Nutzwert und Leistung sind ähnlich und beide Autos kommen auf hohe Stückzahlen. Die Leistungsangaben zu vergleichen ist gar nicht so einfach weil Eletroautos enorme Leistung bei Beschleunigung haben aber die Dauerleistung geringer ist. Daher differieren die Angaben. Ich hab beim Golf die mittel motorisierte Version genommen, denn der Tesla hat DEFINITIV mehr Wumms als die niedrigste Motorisierung vom Golf. Beim Tesla ist der Verbrauchsunterschied zwischen den Motorisierung in Realität eh marginal. Die Berechnung ist mit den offiziellen Angaben ABER ich hab sie ausführlich auf Spritmonitor überprüft. Der Golf liegt dort je nach Fahrweise problemlos einen Liter drüber (Das sind ca. 15 %) und der Tesla um die 3 kWh höher (Das sind um die 20 %, aber da wir ja auch 15,4 kWh statt 15 kWh zur Verfügung haben, gleicht sich das so gut wie aus).

Braunkohlestrom aus halbwegs modernen Kraftwerken liegt grob bei 1 kg CO2 pro kWh. Ein Liter Benzin stößt bei der Verbrennung 2,37 kg CO2 aus. Also sind 2,37 x 6,5 Liter = 15,4 kg CO2 und die sind wiederum 15,4 kWh aus Braunkohlekraftwerken. Damit kommt wiederum der Tesla 100 km weit. Das ist damit der absolut schlechteste Fall für Elektroautos. Berücksichtigt man den deutschen Strommix, der noch bei 0,4 kg pro kWh CO2 liegt – und derzeit durch den Ausbau der Erneuerbaren zügig sinkt – kommt der Tesla auf 250 km. Nicht berücksichtigt sind Vorketten wie Förderung und aufwendige Raffination beim Benzin sowie die Produktion von Auto und Batterie. Aber wenn ein E-Auto schon bei heutigem deutschem Strommix 2,5mal so weit kommt wie ein Benziner, muss man sagen: So schlimm kann die Batterie kaum sein.

Der deutsche Strommix wird von hier aus durch den derzeit zügigen Ausbau von Sonne & Wind nur CO2-ärmer werden, während Benzin das nicht wird. Insofern: Ja, das Elektroauto ist ziemlich sicher besser.

Ich habe mit gutem Grund keine Analyse von Batterien, Autoproduktion und Vorketten gemacht. Denn so eine Bilanzierung kann man mit geschickt gewählten Parametern jederzeit kaputtkriegen.

Sicher ist: Beim Elektroauto stecken durch die Batterien deutlich mehr POTENTIELLES CO2-Investment drin. Denn das hängt davon ab ob Lithiumgewinnung und Verarbeitung und weitere Fertigung mit Ökostrom versorgt wurden, oder mit dreckigem Kohlestrom.

Auf der anderen Seite muss es auch hier heißen: Den Benziner-Golf kann man zwar mit Ökostrom fertigen – aber in der Fahrt wird er immer CO2 emittieren.

Entscheidend wird also sein wie lange bzw. wie weit das Elektroauto fährt. Mit jedem gefahrenen Kilometer gewinnt es gegenüber dem Benziner.

Was auch wiederum bedeutet: Mit dem pervertieren Gedanken von „WACHSTUM, WIR BRAUCHEN WACHSTUM!“ kann man natürlich auch die gute Idee Elektroauto kaputtkriegen. Wenn sich dann am Ende alle jedes Jahr ein neues kaufen, geht die Bilanz nicht auf.

Aber ansonsten: Elektroautos emittieren weniger Lärm und Abgase und wären selbst rein mit Braunkohlestrom betrieben auf den Kilometer gerechnet nicht schlimmer als Benziner.

Dabei sollte man aber immer bedenken: Weniger Platz, noch viel weniger CO2 braucht am Ende IMMER der ÖPNV und das Fahrrad.

Dazu übrigens noch ein kleiner Spaß der Ökobilanzierung: Wenn man berechnet, dass der Radfahrer sich nur von Rindfleisch ernährt und davon ausgeht, dass er ansonsten unbeweglich und ohne zu denken im Bett liegen würde – dann kann man das mit viel Mühe so hinrechnen, dass Radfahren für das Klima schlimmer ist als Autofahren.

Ist natürlich kompletter Blödsinn, da wir ja wissen, dass Menschen sich eh bewegen und Sport treiben (Nur auf das Denken verzichten tatsächlich manche) und man sie problemlos von anderen Dingen als Rindfleisch ernähren kann. Manche würden sogar behaupten, dass das deutlich gesünder ist 😉

Insofern: Immer Vorsicht bei Ökobilanzen, ich empfehle am Ende immer auch die Logik zu berücksichtigen.

Dabei ist eine Logik die vielleicht wichtigste im Klimaschutz: Was ist weitestgehend CO2-frei realisierbar und was kann es aufgrund inhärenter Probleme NIEMALS sein?

Und dabei gilt: Mensch + pflanzliche Ernährung + Fahrrad = potentiell CO2-frei

Mensch + E-Auto + Ökostrom = potentiell sehr CO2-arm bis fast CO2-frei

Mensch + Benziner = Niemals auch nur annähernd CO2-arm

Euer Captain Futura
……

Quellen:

https://www.spritmonitor.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Model_3
https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_VIII
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38897/umfrage/co2-emissionsfaktor-fuer-den-strommix-in-deutschland-seit-1990/
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/bilanz-2019-co2-emissionen-pro-kilowattstunde-strom
https://de.automobiledimension.com/autovergleich.php
https://www.bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohle-und-umwelt/braunkohle-und-klima/
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energieversorgung/strom-waermeversorgung-in-zahlen#Strommix
https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2-spez/index.php

Interessant noch: Für Kohle allgemein (also Stein- und Braunkohle im Mix) berechnet die sehr spannende https://app.electricitymaps.com/zone/DE 0,82 kg pro kWh. Anders gesagt: Selbst mit Steinkohle ist es schon deutlich besser.

Warum wir eine Übergewinnsteuer brauchen.

So. Ich wage eine Prognose: Wenn es so weiter geht wird die Ampel die Legislaturperiode NICHT überstehen.

Warum? Nun, die Ampel spielt derzeit: „Good Cop, Good Cop“.

Sie ist durch die FDP und einen schwachen oder unwilligen Cum-Ex-Scholz auf der Einnahmenseite komplett blockiert.

Das heißt: Sie haut genau wie die große Koalition vorher fröhlich Milliarden-Unterstützung an Unternehmen raus, die unverdient? in eine Krisenlage gerutscht sind. Aber sie kann das Geld nicht bei den anderen Unternehmen wieder reinholen, die völlig unverdient absurde Milliardengewinne bzw. Windfall-Profits machen.

Um dann das aufbegehrende Volk zu beruhigen, haut sie auch hier wieder Milliardenunterstützung raus. Aber da auch hier wieder die FDP blockiert, Scholz unwillig ist und die Grünen offensichtlich unfähig sind mit höherem Einsatz zu spielen, passiert das im Prinzip Gießkanne statt sozial gezielt.

Die Folge davon: Alle profitieren, auch die, die es überhaupt nicht nötig haben.

Bestes Beispiel Gasumlage. Statt sich das nötige Geld, um Uniper und co. vor der Pleite zu retten, bei den Energie- und Mineralölkonzernen mit ihren absurden Übergewinnen zu holen, belastet man lieber die Gaskunden.

Dann sind die Leute zu recht aufgebracht. Daraufhin macht man es noch schlimmer und entlastet, indem man die MwSt. auf Gas von 19 % auf 7 % senkt. Und zwar für jede kWh. Das bedeutet aber bei 31 cent pro kWh Gas, dass nun mehr entlastet als belastet wird und insgesamt Reiche und Superreiche, die besonders viel verbrauchen, sogar überproportional profitieren.

Wenn man aber den Leuten mehr zurückgibt, als man ihnen nimmt, hätte man sich das ganze bürokratische Gewäsch auch sparen können und die Gasunternehmen direkt aus Steuermitteln retten können.

Man hat also aus dem Versuch immer nur „Good Cop“ zu spielen und nett zu sein, die beschissenste, ungerechteste und unnötig komplizierteste aller Kombinationen gewählt.

Das Schlimmste daran: Dieses Mittelschichtverarmungskarussel führt weiter, was die große Koalition in der Coronakrise begonnen hat, und blutet die Mittelschicht und insbesondere die untere Mittelschicht aus.

Auch in der Coronakrise hat man mit gigantischen Staatsmitteln Unternehmen gerettet, die aber gleichzeitig meist Boni und Dividenden weiter augezahlt haben. Diese Boni und Dividenden fließen aber größtenteils an Reiche und Superreiche. Während die Staatsmittel vor allem von der arbeitenden Mittelschicht kommen. Die Folge davon: Reiche und Superreiche sind in der Coronakrise gut und gerne 300 Milliarden reicher geworden und werden jetzt in der Energiekrise noch reicher werden.

Der Witz ist, dass man diese Verschiebung des Geldes nicht mitbekommt, weil sie zeitversetzt und über eine „Mittelsperson“ passiert. Diese „Mittelsperson“ ist die Inflation.

Denn der Staat kann, so lange er sich am Finanzmarkt refinanzieren kann, fast unbegrenzt Mittel raushauen. Daher haben erst einmal alle das Gefühl gewonnen zu haben. Dann aber steigt verzögert die Inflation. Denn das Geld ist mehr geworden, aber die Waren nicht. Was daneben auch daran liegt, dass immer mehr von uns Menschen verursachte Krisen wie die Klimakatastrophe den Warenhandel stören und den Wert der natürlichen Ressourcen in Flammen aufgehen lassen.

Diese Inflation frisst nun die Geldmittel auf, aber natürlich nicht das Sachvermögen. Und Sachvermögen? Das haben vor allem Reiche und Superreiche, während der Rest nun verzögert die Zeche für die Dividenden- und Bonirettung zahlt.

Die einzige Maßnahme der letzten Zeit, die tatsächlich sozial gerecht war, funtioniert hat und in die richtige Richtung ging war das 9 € Ticket. Aber exakt das wird recht wahrscheinlich NICHT weitergeführt, obwohl es in abgeänderter Form und preislich etwas teurer ein wirksames Instrument sein könnte.

Statt dessen wird mit der MwSt.-Senkung auf den Gaspreis der völlig verkorkste Tankrabatt auch noch WIEDERHOLT.

Das ist so UNFASSBAR bescheuert, dass mir da fast die Worte fehlen.

Ich hatte ja schon vor der Ampel über die FDP gedacht, dass die einfach nur eine Art Warlord-Haufen von egomanischen Lobby- und Reichenvertretern ist, die immerhin für Digitalisierung stehen. Aber ich muss nun einsehen: Meine Meinung war deutlich zu positiv. Das mit der Digitalisierung kriegen sie auch nicht geschissen.

Und ich muss ehrlich sagen: Ich würde gerne SPD und Grüne aus der Verantwortung entlassen. Das geht aber nicht. Die SPD und vor allem Scholz ist ein Totalausfall, die Grünen liefern eigentlich die richtigen Konzepte, haben aber nicht den Arsch in der Hose, die auch durchzusetzen.

Manchmal muss man halt auf den Tisch hauen und die Koalition riskieren, wenn man nicht das Land riskieren will.

Ich war offen gesagt lange nicht mehr so enttäuscht.

Euer Captain Futura

P.S. Wer sich fragt ob es auch besser geht? Ja. Spanien finanziert gerade mit einer Übergewinnsteuer Unterstüzung von unterer Mittelschicht und Armen.

https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/spanien-fuehrt-uebergewinnsteuer-ein-schauen-sie-mal-herr-lindner-was-da-fuer-entlastungen-drin-sind-li.257611

Und wer sich fragt: Aber warum macht die FDP das, wenn sie doch immer so seriös tut? Nun, die Ideologie der FDP ist ein schwacher Staat aber gleichzeitig weiß auch die FDP: Wer einfach so Sozialleistungen kürzt macht sich unbeliebt und wird nicht wiedergewählt. Also versucht sie systematisch die Einnahmenseite kaputt zu machen, verhindert Vermögenssteuer, Übergewinnsteuer und co. Folge: Irgendwann fehlt dem Staat das Geld und jetzt kann die FDP sagen: „Oh, Kürzungen der Sozialleistungen sind leider unvermeidlich ach alternativlos, schnüff, es tut uns sooo leid, wir wollten es wäre anders!!!“

Fleisch isst unser Gemüse

Zu Beginn des Ukraine-Krieges wollte die EU-Kommission plötzlich die ökologisch wichtigen Brachflächen opfern, „um die Welt zu ernähren“, und einige Bauernverbände wollten im Namen der Welternährung – natürlich – noch weiter: „Warum nicht die Brachflächen ganz abschaffen?“

Das kam mir sofort fischig vor. Also hab ich das mal nachgelesen und gerechnet.

Ergebnis: Mein Gefühl stimmte. Die Brachflächen sind für die Welternähung komplett unerheblich, nachgeradezu* lächerlich. In Deutschland machen Brachflächen ganze 1,5 % der Landesfläche aus. Meist handelt es sich um die schlechtmöglichsten, ausgelaugtesten und kaputtesten Böden. Welcher Bauer gibt schon seine besten Böden als Brache her?

Auf diesen Böden soll dann nicht etwa Weizen für Afrika angebaut werden. Nein, da sollen vor allem Futtermittel für die Tierhaltung angebaut werden. Denn siehe schlechte Böden. Was die Durchsichtigkeit des Manövers noch stützt.

Da hat einfach eine Lobby eine Möglichkeit gefunden, die Weltlage zu nuten, um noch ein paar Millionen auf Kosten der Zukunft für sich rauszuschlagen. Zum Glück wurde es in Deutschland größtenteils von Landwirtschaftsminister Özdemir gestoppt.

Aber wenn die Rettung nicht auf den Brachflächen liegt, wo liegt sie denn dann? Nun, es ist ganz einfach, nur will das niemand hören.

Nur lächerliche 11,5 % unser Landesfläche verwenden wir für die effizienteste Form der Nahrungserzeugung, also für die Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln.

Wir verschwenden aber fast 30 % unser Fläche oder 60 % unserer landwirtschaftlichen Flächen für die Tierhaltung und 15 % (bzw. 7,5 % der Gesamtfläche) für Energiepflanzen.

Dabei sind die Gründlandflächen, wenn sie nicht totgegüllt werden, als unproblematisch zu sehen. Gründlandflächen können – zumindest wenn schonend und naturnah bewirtschaftet – ökologisch wertvoll sein und häufig sind die Böden nur unter hohem Aufwand als Ackerflächen geeignet.

Aber auch auf wertvollen Ackerflächen werden auf der Hälfte Futtermittel angebaut und dann zu tierischen Produkten „veredelt“, wie es so unpassend heißt. Denn „veredelt“ wird da nichts. Es werden nur schlicht Nahrungsmittel verschwendet, die deutlich effizienter direkt zur Welternährung beitragen könnten.

Denn während Kühe und Schafe auf Deich und (Dauer-)Grünland tatsächlich für uns nicht essbares Gras „veredeln“ treten sie auf den Ackerflächen im Grunde in direkte Nahrungskonkurrenz zu uns.

Modernste Turbohühner, die unter unwürdigen Bedingungen gehalten werden**, verarbeiten maßgenschneiderte pflanzliche Kalorien im Verhältnis 1:2 in tierische Kalorien – Schweine, Kühe und co. kommen auf deutlich schlechtere Verhältnis von 1:3, 1:7 bis hinauf zu 1:15. Man erhält eine sehr breite Streuung weil je nach Art, Haltung und Ernährung große Unterschiede bestehen.

Insgesamt wird es unmöglich besser als 1:3. Wir könnten also auf derselben Fläche mindestens DREIMAL so viele Menschen ernähren, wenn wir pfanzliche Nahrungsmittel statt Tierfutter anbauen.

Das würde bedeuten: Mit nur 40 % weniger Konsum tierischer Produkte (besonders entscheidend hierbei die Fleischproduktion) könnten wir die Ackerfläche für pflanzliche Nahrung verdoppeln und mindestens 50 % mehr Menschen ernähren.

Das ist übrigens sehr konservativ gerechnet. Wenn man Flächen stärker als Gärten mit Gemüse-Mischkulturen denkt und weniger als Monokulturen ist nach vielen Berechnungen noch ein Vielfaches drin. Nur erfordert das deutlich mehr menschliche Arbeitskraft.

Der Schlüssel zu einer entspannten Ernährungssituation ist also vor allem die Reduktion unseres Fleischkonsums. Und das übrigens nur auf ein Niveau, das bis tief in die 60er völlig normal war.

Und wer jetzt denkt: Ja, aber es ist ja nicht unser Job die Welt zu ernähren?!

Gerade VERHUNGERN wir die Welt. Denn weil wir so riesige Flächen für Tierfutter vorsehen müssen wir 12,5 Millionen Hektar im Ausland für unsere Ernährung nutzen. Das ist ein DRITTEL der deutschen Landesfläche oder 64 % der insgesamt benötigten Flächen für den Inlandsverbrauch von Ernährungsgütern. Nicht wenige dieser Flächen lagen mal im Urwald und produzieren jetzt Soja für die Mast in Deutschland.

Und eine deutliche Reduktion der Massentierhaltung würde parallel noch andere Probleme mitlösen. Weniger Klimagase, weniger Gülletourismus, Überdüngung, Phosphate und Nitrate im Trinkwasser, weniger Tierleid…die Liste lässt sich noch fortführen.

Und übrigens kann man es auch kritisch sehen, dass 7,5 % unser Landesfläche genutzt werden, um zumeist Mais-Monokulturen für Biogasanlagen anzubauen. Das war auch mal anders gedacht. EIGENTLICH war die Idee mit der Biogasproduktion Reststoffe zu veredeln. Und dann kamen CDU und Funktionäre…

Zum Abschluss noch eine wichtige Ergänzung. Viele Studien kommen zum Ergebnis, das wirkliche ökologische Kreislaufwirtschaft Tierhaltung (IN KLEINEM RAHMEN) unbedingt einschließt. Etwas, das zumindest viele Ökolandwirte auch so versuchen. Tierhaltung ist also nicht per se das Problem – das Problem ist wie so häufig die komplette Pervertierung durch den unendlichen Fleischhunger der Welt.

Und: Es geht mir dezidiert nicht um Bauernbashing. Ich habe sehr viel Respekt vor diesem wichtigen und harten Job ABER eine Gesellschaft muss die Rahmenbedingungen so setzen, dass Bauern ein gutes Auskommen haben UND wir die Ernährung dauerhaft sichern. Und das geht NUR MIT der Natur, nicht gegen sie. Und es geht leider manchmal nur gegen einige Funktionäre, die allzu häufig nur ihre eigenen Interessen und die von Monsanto und co. vertreten und nicht die von Bauern und/oder Natur.

Euer Captain Futura.

P.S. Viele hervorragend recherchierte Hintergründe zu pflanzliche Ernährung vs. tierische auch beim Der Graslutscher Kann ich nur ans Herz legen (Ich bring da ja nur ab und an was)

…….

Falls ihr jetzt denkt: „Uiii, das sieht nach Arbeit aus!“ – Ja, ihr macht euch keine Vorstellung. An dieser Grafik/Recherche hab ich unbezahlt einen kompletten Arbeitstag verbraucht. Wenn ihr mir etwas den Rücken freihalten wollt hab ich ein Patreon mit vielen exklusiven Grafiken:
https://www.patreon.com/user?u=32965554

Ach und nen Buch hab ich auch mit gleich 100 unterhaltsamen Grafiken nebst Erklärungen! Perfekt auch zum Verschenken!

Zum Reinlesen (Kaufen am besten im lokalen Buchhandel, man kann überall bestellen!)
https://www.amazon.de/Bauhaus-Taschenbuch-Architectur-After-Speculation/dp/3969050170

https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/

…….

* aus der Initiative alte Wörter retten!

** möglichst wenig Bewegung, denn Bewegung verbraucht Energie.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/01/PD18_027_85.html

https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/fleischkonsum-der-deutschen-schadet-klima-und-umwelt-im-ausland/#:~:text=Pro%20Kopf%20braucht%20es%20j%C3%A4hrlich,f%C3%BCr%20den%20Anbau%20von%20Futtermitteln.

Klicke, um auf recherche_05_kalorien_210225_baur.pdf zuzugreifen

https://www.blitzrechner.de/fleisch/

https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html

https://www.dvtiernahrung.de/aktuelles-detail/zu-viel-fuer-futteranbau-in-deutschland-agrarflaechen-und-ihre-nutzung#:~:text=Das%20macht%20einen%20Anteil%20von,Weizen%2C%20Gerste%2C%20Mais%20etc.

https://www.swissveg.ch/land?language=de

https://www.researchgate.net/publication/312576976_Umwandlungsverluste_in_der_Tierproduktion_und_globale_Ernahrungssicherheit

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/Daten-und-Fakten-Landwirtschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=7

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/heutiges-ackerland-koennte-vier-milliarden-menschen-mehr-ernaehren-a-914457.html

https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/flaechenverbrauch-deutschland-wichtigsten-fakten-542601#:~:text=Die%20Land%2D%20und%20Forstwirtschaft%20erh%C3%A4lt,81%20Prozent%20der%20Fl%C3%A4che%20Deutschlands.

https://www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/en/33208.html#:~:text=Ein%20F%C3%BCnftel%20des%20deutschen%20Ackerlandes%20dient%20Produktion%20von%20Biogas%20und%20Biosprit,-Mais%20f%C3%BCr%20Biogasanlagen&text=Auf%202%2C65%20Millionen%20Hektar,die%20industrielle%20Nutzung%20angebaut%20wurden.

https://www.dlg.org/de/landwirtschaft/themen/tierhaltung/gefluegel/dlg-merkblatt-406

https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/2022/03/ukraine-krieg-getreide-landwirtschaft-brandenburg.html

Older posts Newer posts

© 2024 Captain Futura

Theme by Anders NorenUp ↑