Tag: Grafik der Woche (page 2 of 10)

Radwege-Neubau in Berlin unter Schwarz-Rot

CDU und SPD sind in Berlin angetreten um endlich mit dem Chaos aufzuräumen. Und den „Kampf“ zwischen den Verkehrsträgern – vor allem Rad und Auto – zugunsten eines „friedlichen Miteinanders“ zu beenden.

Das erste ist ein bisschen lustig, weil mindestens die SPD das chaotische Berlin in den letzten naja bald schon Generationen maßgeblich verursacht hat.

Das zweite lässt aufhorchen und man fragt sich wie das gemeint ist. Vor allem wenn Kai Wegner sagt: „Ich will keine Radwege, mit denen man Autos mutwillig ausbremst“ und das der Raum doch „fair verteilt werden müsste“.

60 % der Verkehrsfläche gehören in Deutschland maßgeblich den Autos. Für die Radfahrer sind ganze 3 % reserviert. Also zumindest wenn da nicht gerade ein Kurzzeitparker mit Warnblinkern steht.

„Fair verteilen“ müsste dann ja eigentlich bedeuten, dass in Berlin unter Schwarz-Rot wie wild neue Radwege gebaut werden müssten. Auch die neue Verkehrssenatorin versprühte anfangs bei der Präsentation der Regierungsvorhaben konziliante Energie.

Und dann? Dann beganne die Rollbackfestspiele.

……………..

Akt 1. Die CDU öffnet die Friedrichsstraße sofort wieder für Autos und schickt eine Anordnung an alle Bezirke ALLE Radwegplanungen auf Eis zu legen bei denen auch nur ein Parkplatz in Gefahr ist oder Autospuren wegfallen. Es ist dabei unklar, ob das nur Radwege in der Planung, in welchem Planungsstadium, oder sogar im Bau betrifft.

Akt 2. Es gibt einen Aufschrei, plötzlich ist nicht mehr von einem Parkplatz die Rede, sondern von einer definierten Anzahl von Parkplätzen auf einer bestimmt Länge des Radwegs. Weiterhin ist unklar welche Radwege betroffen sind, aber angeblich wohl nur Radwege in Planung. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 3. Jetzt heißt es plötzlich Radwege, die hauptsächlich der Sicherheit von Schulkindern dienen, sollen weitergeplant werden. Niemand weiß, welche das sind. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 4. Offensichtlich werden auch Radwege im Bau und sogar komplett fertige Radwege gestoppt. Ein Radweg in Reinickendorf mit einer CDU-Verkehrsstadträtin wird – gerade für 280.000 € fertig gestellt – wieder abgeschafft und überklebt. Er ist zu 3/4 durch Fördergelder vom Bund bezahlt und die müssten zurückgezahlt werden. Die CDU geht auf Nachfrage auf Tauchstation. Die Bezirke sind verwirrt.

Akt 5. Es kommt raus, dass mit dem Einfrieren der teilweise schon Jahre laufenden Radwegplanungen Millionen von Fördergeldern in Gefahr sind, entweder neu beantragt oder zurückgezahlt werden müssten. Ziemlich viel Schaden um nach CDU-Aussage „die Planungsprozesse zu überprüfen“. Es gibt eine Anhörung, die CDU wirkt verwirrt.

Akt 6. Das Mobilitätsgesetz hat Schwarz-Rot zwar gestoppt, aber trotzdem könnte das Vorgehen der CDU den Gesetzen widersprechen. Jetzt sind alle verwirrt – Berlin im kompletten CDU-Verkehrschaos.

to be continued.

……………….

Ich möchte an dieser Stelle anmerken: Eingebrockt hat Berlin dieses Desaster – neben offensichtlich ideologisch getriebenen und überforderte CDU-Politikerinnen und Politikern – die Giffey-SPD.

Wer mitbekommen hat, wie Giffey klammheimlich die A100 weitergetrieben hat und mit großen Teilen ihrer SPD permanent bei Radwegausbau und co. auf der Bremse stand, hätte ahnen können was kommt.

Trotzdem bin ich fast belustigt erstaunt WIE GNADENLOS DREIST die CDU gerade abgeht und die eigenen Aussagen zur Mäßigung Lügen straft.

Ich sag mal so: Eeit Jahren erzählen mir supersmarte und eigentlich linke Nasen gerne mal: „Wählen bringt doch eh nix! Und #Gruene 😒 vergiss es!“.

Tja nu. Wählen wirkt.

Wer die Berliner CDU wählt, hat es so gewollt. Und wer die Berliner SPD wählt?

Der ist selber schuld.
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https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/mobilitaet-verkehr-berlin-manja-schreiner-senat-legt-radwegprojekte-auf-eis-immer-mehr-strassen-sind-betroffen-li.361591

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174155.verkehrspolitik-berlins-verkehrssenatorin-das-grosse-missverstaendnis.html

https://www.morgenpost.de/article238704963/radweg-ausbau-stopp-cdu-senat-schreiner-verkehr-senatorin-mobilitaetsgesetz.html

https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-stoppt-die-cdu-verkehrssenatorin-einen-fertigen-radweg-102.html

https://www.morgenpost.de/berlin/article238747277/manja-schreiner-radweg-projekte-kein-baustopp.html

CDU und SPD torpedieren das Mobilitätsgesetz

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-06/berlin-buergermeister-kai-wegner-cdu-radweg-projekt-stopp-begruenung-alexanderplatz

https://taz.de/Berlin-stoppt-Verkehrswende/!5938884/

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/auto-vs-fahrrad-3-prozent-der-strassenflaechen-entfallen-auf-radwege-2019-11/

Das Habeck-Graichen-Netzwerk entlarvt

Ich warte seit Tagen darauf, dass irgendwer in der Presse seinen Job macht. Passiert aber nicht. Also hab ich mich selber hingesetzt. Offensichtlich wird in der deutschen Medienlandschaft einfach immer nur dasselbe voneinander abgeschrieben, anstatt dass IRGENDWER mal wirklich nachdenkt.

Ich präsentiere das ABSOLUT KRASSE HABECK-GRAICHEN-FAMILIEN-KLAN-NETZWERK!

Fangen wir an.

HABECK ist nicht Teil des Netzwerks. Er hat keine besonderen familiären oder persönlichen Verbindungen mit dem Rest. Bleibt nur noch ein Vorwurf: „Er hat diverse Staatssekretärsposten ohne Ausschreibung besetzt!“ Schon, aber das ist nicht ungewöhnlich bei politischen Beamten und wird häufig so gehandhabt. Nicht zuletzt wenn man ein CDU-Ministerium übernimmt, in dem viele führende Köpfe GEGEN die Energiewende gearbeitet haben, ist nachvollziehbar, dass man Leute reinholt von deren Kompetenz und Loyalität man überzeugt ist. Es wird ja schwer genug.

GRAICHEN-FAMILIE: Es ist eine völlig krasse Aufdeckung, für die Investigativabteilungen von BILD bis Welt FAZ und co. vermutlich Wochen gebraucht haben: Alle Graichen-Geschwister arbeiten im Bereich Energiewende & Umweltschutz. WOAH! Nur arbeiten Jakob und Verena Graichen beim UNABHÄNGIGEN Öko-Institut e.V. und nicht beim Bund. Das Öko-Institut erhält Aufträge von EU, Privatwirtschaft, Ministerien und anderen Stellen vom Bund.
Das Institut erhält auch Aufträge vom BMWK – erhielt aber in den Graichen-Jahren 2021 und 2022 WENIGER Aufträge vom BMWK als noch 2019 unter Peter Altmaier von der CDU.

Ups. Ähm. „DA SIEHT MAN MAL, GRÜNE SIND SO INKOMPETENT, DIE KRIEGEN NICHT MAL KORRUPTION SO GUT HIN WIE WIR BEI DEN CHRISTD…ähm hust ich meine natürlich die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft!“

Verena Graichen ist auch die Ehefrau von Michael Kellner (auch Staatssekretär). Das ist aber immer noch nicht verwerflich, meines Wissens sind beide alt genug. Entscheidend ist: Am Vergabeverfahren an das Öko-Institut e.V. sind Michael Kellner und Patrick Graichen NICHT beteiligt. Denn diese persönlichen Verbindungen waren natürlich ALLEN im BMWK lange bekannt.

Die Graichens sind übrigens beim Öko-Institut nur Mitarbeiter und keine Geschäftsführer. Sie waren nicht mal federführend in Forschungs- und Beratungsaufträgen für das BMWK beteiligt. Merkt ihr wie es immer langweiliger wird und schlechter klickt?

DAS MUSS MAN NOCH IRGENDWIE AUFBAUSCHEN LEUTE, WIR BRAUCHEN KLICKS, KLICKS, KLICKS, SCREENTIME IST GOTT!!! EMOTIONEN, SKANDALE LEUTE, JETZT FINDET ENDLICH WAS!!!

Okay. Also: Staatssekretär Patrick Graichen war am Einstellungsverfahren des neuen Geschäftsführers der staatlichen Dena beteiligt. Der heißt Michael Schäfer und war Trauzeuge von Patrick Graichen.

Und das ist tatsächlich problematisch. Graichen war nur an der Vorauswahl beteiligt, die endgültige Wahl wurde unter anderem von einem FDP-Politiker getroffen (Und die FDP gönnt den Grünen bekanntermaßen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln) aber trotzdem: Das hätte er gleich sagen müssen und sich aus dem Verfahren raushalten.

Leider hat er das Habeck aber zu spät mitgeteilt und das ist tatsächlich eine Verfehlung die aufgeklärt gehört. So wird dann auch folgerichtig das Einstellungsverfahren überprüft.

Das komplette tatsächlich problematische gigantische GRAICHENCLAN-FAMILIEN-NETZWERK besteht also aus – TROMMELWIRBEL – 2 Personen: Patrick Graichen und Michael Schäfer.

Ich weiß jetzt sitzen irgendwo CDU und CSU-Politiker in ihren mit Masken- oder Aserbaidschanmillionen bezahlten Villen am See und sind wirklich schlimm enttäuscht von mir und AfD-Politikerinnen rufen deshalb ärgerlich ihren im Abgeordnetenbüro angestellten Mann an, der da zuletzt 2020 gesehen wurde. Werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr CDU oder AfD-Ehrenmitglied. Schade, aber damit muss ich leben.

Weitere angebliche „Probleme mit Filz“ sind übrigens noch weiter an den Haaren herbeigezogen und werden nur genannt damit in Überforderung der Leser irgendwas an Habeck kleben bleibt. Rainer Baake arbeitet schon ewig unter CDU und co. im Bereich Energie, Verena Graichen wurde VOR Habeck in Wasserstoffforum berufen.

So. Und beim nächsten Mal lernen wir warum nie ein „Heizungsverbot“ geplant war und warum die Blackoutpanik genau wie das angebliche HABECK-GRAICHEN-FAMILIENCLAN-NETZWERK einfach nur eine gezielt lanciert Medienkampagne gegen eine grüne Energiewende ist. Ich sags mal so: Irgendwo müssen die Rekordgewinne der Energiekonzerne und von Big Oil ja hin. Zwinkerzwonker.

Und trotzdem: Ich hoffe Graichen hat den Schuss gehört, denn sowas wie bei der Einstellung von Schäfer DARF nicht passieren. Punkt. Und ich wäre extrem enttäuscht wenn da nicht sauber aufgeklärt wird.

………….
Ganz kurz in persönlicher Sache: Die ganze Recherche zu Umwelt- und Energiethemen ist bei aller Begeisterung sehr viel unbezahlte Arbeit und irritierenderweise wollten mich weder CDU noch AfD auf Nachfrage finanziell unterstützen 🤨. Falls ihr diese Lücken füllen würdet hätte ich dafür ein Patreon mit schönen Exklusiv-Inhalten und würde mich riesig freuen:

https://www.patreon.com/user?u=32965554&l=de
………….

Zuwendungen und Auftraggeber vom Öko-Institut e.V. z.B. hier: https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Jahresbericht_Oeko-Institut_2022_DE.pdf

Organigramm Öko-Institut e.V.
https://www.oeko.de/fileadmin/institut/Organigramm_DE.pdf

Artikel zum Thema:
https://www.tagesspiegel.de/politik/familiare-und-finanzielle-verbindungen-kritik-am-habeck-haus-wegen-nahe-zum-oko-institut-9712010.html

https://www.merkur.de/politik/habecks-personalpolitik-sorgt-fuer-irritation-bei-opposition-zr-92238065.html

https://www.agora-energiewende.de/ueber-uns/agora-energiewende/

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/habeck-ministerium-personal-100.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/patrick-graichen-was-steckt-hinter-den-vorwuerfen-gegen-robert-habecks-ministerium-a-1c10b3a2-b3e6-42c1-ba52-d26a244514be

https://taz.de/Wirtschafts–und-Klimaministerium/!5822657/

Photovoltaik vs. Photosynthese. Kantersieg für die Technik.

Fossiltrollfabriken haben entschieden jetzt Lügen über Solarparks zu verbreiten. Nachdem jahrelang vor allem die Windkraft mit „Vogelschredder“, „Waldvernichtung“ oder erfundenem „Infraschall“ im Fokus stand – versucht man jetzt die Freiflächen-Solaranlagen zu diskreditieren.

Da läuft ein Trollsturm durchs Netz, von, Rechtsaußen, Welt, BILD bis „Bauer Willi“ immer unter der Überschrift: DIE ARME NATUR, DA WAR VORHER NUR NATÜRLICHER ACKERBAU UND JETZT IST DA ALLES TOT, UND VERHUNGERN WERDEN WIR AUCH FÜR EIN LÄCHERLICHES BISSCHEN STROM!“

Die Sache ist nur: Ich habs nachgerechnet. Das genaue Gegenteil ist wahr.

Wenn ihr einen Freiflächensolarpark seht, seht ihr drei Dinge:

– eine extensive und artenreiche Schafsweide
– Boden, der sich 25-30 Jahre erholen und Humus aufbauen kann
– eine gegenüber allen Energiepflanzen extrem effiziente Flächennutzung zur Energieerzeugung

Denn in kurz: Eine Freiflächen-Solaranlage erzeugt 50mal soviel Energie pro Hektar wie eine Mais-Monokultur, hat 100mal soviel Leben, wird von Schafen beweidet und schützt Böden und #Klima.

Die Stahlträger sind in einfach in den Boden gerammt. Die Anlage kann nach 30 Jahren problemlos zurückgebaut und recycelt werden. Wer genau hinschaut sieht, dass viel Platz neben und unter den Modulen ist. Es schützt vor Dürren. Und meist steht es eh auf ehemaligen Tagebauen, auf Konversionsflächen und auf Böden, die für Landwirtschaft kaum geeignet sind. Darunter wachsen Gräser oder Wildkräuter in artenreicher Gesellschaft, die in regelmäßigen Abständen von Schafen beweidet werden: Eine Schafweise mit Sonnenschutz für die heißen Tage. Kann man als Schaf schon mal machen.

Und es sollte die Grundregel geben: Wer rumheult „dass da dann ja kein Getreide angebaut wird und dadurch der Welthunger entsteht“ sollte erstmal seinen Fleischkonsum hinterfragen. Denn für den geht mehr Getreide drauf als auf allen Solarflächen jemals angebaut werden könnte. Auch für Biodiesel werden riesige Flächen genutzt, die 100mal effizienter Solarstrom für #Elektroautos produzieren könnten. Denn Solar und Elektroauto sind best friends, weil Elektroautos Akkus zum Zwischenspeichern haben. Da wäre dann auch das angebliche Speicherproblem, WEIL DIE SONNE JA NACHTS NICHT SCHEINT! nicht gegeben. So einfach könnte die Lösung sein. Ärgerlich für die Fossilfans.

Aber warum ist Photovoltaik so viel flächeneffizienter, wo Photosynthese doch so effizient ist? Ich hatte den Gedanken auch aber Sorry: Natur ist verschwenderisch. Über das Jahr hat Photosynthese auf die Sonneneinstrahlung eine enttäuschende Effizienz von 1 %. Und dann wird nur ein Bruchteil der erzeugten Biomasse Strom. PV schafft locker 20 %, was dann im Ergebnis, um und bei 50mal so effizient ist.

Eine von Menschen erfundene Technologie die 50mal so effizient wie die Natur und dabei fast völlig nebenwirkungsfrei ist: Wie kann das (rechts)konservativen und liberalen Technikfans keine Begeisterungsstürme entlocken?

Aber: Niemand hustet, kein strahlender Müll, da fehlt den Fossiltrollen einfach was.

Und Mais ist dabei schon ganz weit oben in der Energieeffizienz. Andere Energiepflanzen sind noch bedeutend schlechter. Was auch erklärt warum um Biogasanlagen die riesigen Maisflächen wuchern.

7,5 % der Fläche Deutschlands werden für Energiepflanzen genutzt. Auf 16 % werden Futtermittel für die Tierhaltung angebaut.

Fleisch isst unser Gemüse

Würden wir statt der Energiepflanzen Solaranlagen anbauen, wären das insgesamt 2.413.719 Megawatt (MW). Das sind 2.413 Gigawatt (GW). In Deutschland gibt es derzeit 63 Gigawatt Solarleistung und 223 GW Gesamtleistung zur Stromerzeugung. Die 2.413 GW wären also die zehnfache installierte Leistung. Die rein rechnerisch reichen würde um Deutschland gemütlich viermal mit Strom zu versorgen.

Und jetzt wirds noch krasser: Man könnte auf den Flächen sogar gleichzeitig noch Landwirtschaft betreiben. Denn mit Agri-Photovoltaik werden die Systeme quasi höher gelegt, darunter kann beackert werden und die Systeme sorgen in Zeiten von Dürren und Klimawandel für willkommene Verschattung oder schützen empfindliche Kulturen wie Himbeeren vor Starkregen. Und ICH LIEBE HIMBEEREN, JEDER LIEBT HIMBEEREN, WIE KANN MAN DA NICHT FÜR SEIN!?

Oder noch ne andere Rechnung: Braunkohletagebaue haben in Deutschland mal eben 1773 Quadratkilometer zerstört. Einfach so. Hat sich von Welt bis Bauer Willi keiner drüber beschwert. Komisch. Alleine diese Flächen würden 159.570 MW bzw. 159 GWp Photovoltaik bedeuten.

So. Genug der Zahlen. Ich bin NICHT dafür jetzt die Biogaserzeugung aufzugeben. Wir brauchen sie in ökologisch vertretbarem Maße für die Spitzenlast. Ich bin nicht dafür ganz Deutschland mit Solarparks zuzubauen.

Aber faktisch sind Solarparks selbst auf ehemaligen Ackerflächen ein Gewinn. Ein Gewinn für die Natur. Ein Gewinn für effiziente Stromerzeugung. Ein Gewinn selbst für die Landwirtschaft: Denn über die 25-30 Jahre solare Nutzung können sich die Böden erholen.

Und ja. Noch ein wenig mehr wünschenswert wäre ein möglichst schneller Ausbau der PV auf Dächern und versiegelten Flächen. Aber dieser Ausbau ist tatsächlich deutlich teurer und ich weiß nicht ob ihrs mitbekommen habt: Wir habens mit der Klimakatastrophe etwas eilig. Also so nen Hauch. Gaaaanz klein bisschen.

Und warum dann nicht etwas in Maßen machen, was nur gute Nebenwirkungen hat. Also außer natürlich, dass es Bauer Willi die Optik stört. Ich bin aber ziemlich sicher, dass sehr viele echte Bauern bedeutend klüger als „Bauer“ Willi sind.

Und wenn ihr ganz einfach zuhause Teil der solaren Wende sein wollt: Balkonsolar. Supereinfach. Könnte aber noch viel einfacher sein. Gibt es eine wichtige Petition zu:

Petition Vereinfachung und Bürokratieabbau für Stecker-Solar-Geräte

Euer Captain Solar

* Der übrigens in der Zuckerindustrie gearbeitet hat und dessen „Hof“ von einem anderen betrieben wird.

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https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf

https://www.bne-online.de/fileadmin/bne/Dokumente/20191119_bne_Studie_Solarparks_Gewinne_fuer_die_Biodiversitaet_online.pdf

https://www.pv-magazine.de/2019/11/20/studie-solarparks-foerdern-biodiversitaet/

https://biogas.fnr.de/daten-und-fakten/faustzahlen

https://www.presseportal.de/pm/24901/500755
https://www.umweltbundesamt.de/bild/kraftwerksleistung-in-deutschland

https://www.wochenblatt.com/landwirtschaft/erneuerbare-energien/pv-freiflaechenanlagen-freund-oder-feind-12689676.html

https://www.ews-sonnenfeld.com/agri-photovoltaik

https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-stall/energie/strom-dach-feld-564632

E-Erdöl – Peak Dummheit bei der FDP

Die FDP hat es ja in dieser Regierung optimiert ihren Partnern auf populistisch möglichste Art- und Weise in den Rücken zu fallen. Dabei nimmt sie es weder mit Stil noch mit Logik so genau.

Aber diesmal ist hoffentlich der Peak Dummheit erreicht. Denn ganz ehrlich: Mehr ertrage ich nicht.

Die Grünen bzw. genauer das Wirtschaftsministerium von Habeck wollen Öl- und Gasheizungen ausfaden. Natürlich wird daraus marktschreierisch in den Medien ein „TOTALES VERBOT“. Das ist schlicht Blödsinn, es soll nur ab 2024 der NEUE Einbau von Öl- und Gasheizungen ohne signifikanten erneuerbaren Anteil verboten werden. Bestehende bleiben natürlich im Haus.

Spätestens 2045 müssen wir eh klimaneutral sein (oder dauerhaft schwimmen lernen) – Investitionen in Heizungen sind für 20-30 Jahre. Jetzt noch Leute Heizungen einbauen zu lassen, die später teuer ersetzt werden müssen, heißt sie ins offene Messer laufen zu lassen, nichts anderes.

Die FDP will die Bürger offensichtlich nicht nur einfach ins Messer laufen, sie stellt zur Sicherheit auch noch eine Bärenfalle scharf, legt Rechen und Lego für die nackten Füße aus und teilt absurde Memes auf Instagram.

Kommen wir zum Peak Dummheit: Über Biomethan lässt sich noch trefflich streiten. Grundsätzlich ist Biomethan erst einmal halbwegs klimaneutral. So lange es halt nicht aus Leitungen entweicht, denn dann ist es ein sehr schlimmes Klimagas. Zudem ist Biomethan natürlich viel zu wertvoll, um es sinnfrei in Heizungen zu verballern. Eigentlich wird es in einer erneuerbaren Zukunft dringend gebraucht, um Strom in Spitzenlastzeiten bereit zu stellen.

Wasserstoff wiederum ist gerade einfach nur so ein beliebtes Dropword. Ist aber natürlich auch latent irre. Wasserstoff brennt immerhin sauber ab, wird aber verlustreich (und sehr teuer) produziert UND ist als EXTREM flüchtiges Gas absolut ungeeignet für all die kleinen Hausleitungen und Gasthermen – also außer man möchte, dass die Hälfte entweicht sich irgendwo sammelt und ab- und zu vielleicht auch mal fröhlich BUMM macht. In jedem Fall muss die Heizung auch noch teuer umgebaut werden.

Bioheizöl ist ähnlich wie Biosprit bei zunehmend problematischer Ernährungssicherung weltweit eine weitere recht unkluge Idee.

E-Heizöl schließlich ist das tatsächlich DÜMMSTE, was ich in der Energiepolitik je gelesen habe.

Wenn ich erneuerbaren Strom aus Sonne oder Wind in die Wärmepumpe schicke werden dabei aus EINER Einheit Strom VIER Einheiten Wärme und alle Schritte sind KOMPLETT emissionsfrei. Und der Großteil der Wertschöpfung bleibt in Deutschland.

Wenn ich dagegen aus erneuerbarem Strom erst teuer und extrem verlustreich E-Heizöl synthetisiere und das dann in der Ölheizung verbrenne, werden aus EINER Einheit Strom 0,4 Einheiten Wärme.

Das heißt: FDP-„EFFIZIENZ“ IST EIN ZEHNTEL SO EFFIZIENT WIE GRÜNE „IDEOLOGIE“!

Aber dafür entstehen durch FDP-Effizienz auch noch ein Vielfaches an Luftschadstoffen, die komplett vermeidbar wäre.

Und ein Großteil der Wertschöpfung passiert in Chile oder in Wüstenregionen, weil angesichts des absurd teuren weil verlustreichen Prozesses der erneuerbare Strom ansonsten unbezahlbar wäre.

Kurz: E-Fuels sind noch halbwegs erklärbar für Flugverkehr und für Oldtimer – also da wo man hohe Energiedichte unbedingt braucht oder nur sehr schwer ersetzen kann – aber sie stationär in HEIZUNGEN zu verfeuern ist geradezu absurd dämlich.

Es ist tatsächlich klüger einfach Infrarotheizungen aufzuhängen. Supergünstig in der Anschaffung, machen eine bessere Wärme als Ölheizung und sind immer noch MEHR ALS DOPPELT so effizient wie die FDP-Effizienz.

Alter, es ist alles so entsetzlich DÄMLICH. 🤦‍♂️

Wer ist schuld an Lützerath?

Lützerath wird gerade öffentlich zum „Hartz IV“ der Grünen hochstilisiert. Was wenn man mal ganz ehrlich an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist. Irgendwo in den SPD-und CDU Wahlzentralen können sie ihr Glück kaum fassen, krümmen sich gerade vor Lachen und notieren sich: „Okay, also auch beim nächsten Mal machen wir es wieder genau so! Alles energiepolitisch über Jahrzehnte in die Scheiße reiten aber wenn die Scheiße schließlich den Ventilator trifft, lassen wir es 4 Jahre lang die Grünen ausbaden, um danach wiedergewählt zu werden! 😇 😀 🤣 😂 Und stellen zwischenzeitlich Spahn als energiepolitischen Sprecher auf, faseln was von Energiekompetenz und furzen alle naselang „Atomkraft“ in den Raum!“

Denn das ja der Punkt: Wenn dann war Hartz IV das Hartz IV der Grünen. Da waren die bei der Entscheidung ja tatsächlich im Raum, es wurde allerdings lustigerweise nur der SPD angehängt. Bei Lützerath nun wiederum waren Lützerath und die Grünen, zumindest immer wenn man die Weichen hätte stellen können, nicht im selben Raum, oder haben wenn sie da waren das Problem immerhin verkleinert. Zumindest bis gaaanz kurz vor Schluss als CDU, SPD und FDP den Grünen eine fast unlösbare Aufgabe auf den Tisch gekotzt haben. In einem widerlich stinkenden Brei aus: Abhängigkeit von Russland, Blackoutangst, gescheitertem Netzausbau, unprofessionellem Atomausstieg, absichtlich und IDEOLOGISCH ausgebremstem Ausbau der Erneuerbaren.

Aber natürlich sollten die Grünen diese Hinterlassenschaft von 16 Jahre CDU-Stümperei, FDP-Ideologie und SPD-Kohlekumpelromantik dank der längst überfällige Reformen ewig verschleppt wurden, doch jetzt bitte in Rekordzeit in fruchtbaren Boden für eine sichere, klimafreundliche und heimische Energieversorgung verwandeln.

Da bleibt einem dann nicht viel als irgendwo an den Ansprüchen zu scheitern. Die Grünen hatten einfach nur die Wahl zwischen verschiedenen Zonks und haben sich dann im Zweifel für die Versorgungssicherheit entschieden. Das muss man nicht machen – man hätte auch noch mehr Fokus auf Klimaschutz legen können – andererseits weiß man: Käme es in Deutschland zu ECHTEN Problem und Blackouts (und nicht den von der Presse herbeigeschriebenen hochtheoretischen) wären die Grünen faktisch auf Jahre, vermutlich Jahrzehnte erledigt. (Die CDU dagegen hätte selbst ein deutschlandweiten Blackout einfach in der Regierung ausgesessen, passiert halt und hinterher käme raus das Hinterbänkler hervorragend an Kerzendeals verdient haben)

Dann kommt in das Bräu noch eine eindeutige Gerichtsenscheidung pro RWE, die man in einem Rechtsstaat halt auch nicht einfach wegwischen kann. Und da es ständig behauptet wird, nein RWE gehört NICHT den Kommunen. 23 % von RWE gehören institutionellen Anlegern aus Deutschland, 4,8 % z.B. Dortmund – aber das wars auch schon. Also ja: RWE ist lokal stark verankert, aber das heißt nicht, dass die deutsche Politik RWE „anweisen“ kann jetzt aber mal bitte Lütherath nicht mehr abzubaggern.

Die Grünen haben also, da die Scheiße dann den Ventilator getroffen hat, in den zuständigen Ministerien in höchster Eile mit RWE einen Kompromiss ausgehandelt. Der zieht den Kohleausstieg 8 Jahre vor von 2038 auf 2038 und rettet bis auf Lützerath alle bedrohten Dörfer.

Aber statt dass Medien die Hintergründe der Zwangslage aufbereiten, wird jetzt kleinteilig diskutiert ob der Abriss von Lützerath überhaupt nötig ist, ob die Kohlemenge nicht auch so ausreicht und immer im Fokus: Die Grünen.

Das ist verständlich, aber auch sehr bequem und so stark vereinfach, dass es die Realität kaum mehr abbildet.

Ich sehe z.B. die Grünen hier in Hamburg durchaus kritisch. Beim Kraftwerk Moorburg waren sie immer angeblich „zu spät“, was nach doch durchaus einigen Regierungsepisoden irritierend ist. Vor allem wenn dann am Ende Nabu und BUND den Todesstoß setzen indem sie erfolgreich die Wasserrechte wegklagen, obwohl die Grünen hier keinen Ansatzpunkt sahen – mithin also Minimum Mitschuld tragen. Und auch bei der Verkehrspolitik vertragen Grüne durchaus ab- und an etwas Feuer unterm Ar***

Man sollte daher schon immer sehr gerne hinschauen, wer versucht sich aus der Verantwortung zu reden!

So sehr aber Lützerath als Symbol schmerzt: Die Grünen haben gerade mit 2 hervorragenden Solarpaketen einen neuen Solarboom ausgelöst. Der erste wurde – als kleiner Erinnerung – auch von den Grünen ausgelöst und CDU/FDP/ in Teilen SPD beerdigt. Die Grünen haben sogar den Windkraftausbau wieder on Track bekommen und gehen Smart Meter etc. endlich an.

Es besteht also die berechtigte Hoffnung, dass sich RWE über Lützerath am Ende ziemlich leise freuen wird, weil die Braunkohle kaum mehr benötigt wird.

TROTZDEM finde ich es richtig und wichtig, dass demonstriert wird. Lützerath darf gerne sehr teuer kommen und der Druck der Straße ist unabdingbar. Ich habe zudem noch die stille Hoffnung dass der Abbau noch in Teilen zu verhindern ist. Auch die Rolle der Grünen darf hinterfragt werden, mindestens naiv und intransparent ist man an ein/zwei Punkten durchaus gewesen scheint mir. Aber der Druck der Straße sollte sich nicht den eigenen parlamentarischen Arm aus Wut über Kompromisse abschneiden.

Denn die Folge davon ist schlicht eine neue konservative Regierung. Gabs übrigens schon mal. Der Atomausstiegskompromiss der Grünen wurde damals auch ähnlich zerfleischt und die Grünen danach aus Protest nicht gewählt.

Die CDU hat den Atomausstieg dann rückgängig gemacht, um ihn später auf dillentantische Weise zu reaktivieren.

Daher: Vorsicht bei der Wahl der Feindbilder.

Reichweite Benzin- vs. E-Auto bei gleicher CO2-Emission

Da ich die Schnauze voll hatte von all den fruchtlosen Diskussionen hab ichs jetzt einfach mal selber nachgerechnet: E-Auto vs Benziner.

Verglichen habe ich den Golf 8 von VW und das Model 3 von Tesla. Größe, Nutzwert und Leistung sind ähnlich und beide Autos kommen auf hohe Stückzahlen. Die Leistungsangaben zu vergleichen ist gar nicht so einfach weil Eletroautos enorme Leistung bei Beschleunigung haben aber die Dauerleistung geringer ist. Daher differieren die Angaben. Ich hab beim Golf die mittel motorisierte Version genommen, denn der Tesla hat DEFINITIV mehr Wumms als die niedrigste Motorisierung vom Golf. Beim Tesla ist der Verbrauchsunterschied zwischen den Motorisierung in Realität eh marginal. Die Berechnung ist mit den offiziellen Angaben ABER ich hab sie ausführlich auf Spritmonitor überprüft. Der Golf liegt dort je nach Fahrweise problemlos einen Liter drüber (Das sind ca. 15 %) und der Tesla um die 3 kWh höher (Das sind um die 20 %, aber da wir ja auch 15,4 kWh statt 15 kWh zur Verfügung haben, gleicht sich das so gut wie aus).

Braunkohlestrom aus halbwegs modernen Kraftwerken liegt grob bei 1 kg CO2 pro kWh. Ein Liter Benzin stößt bei der Verbrennung 2,37 kg CO2 aus. Also sind 2,37 x 6,5 Liter = 15,4 kg CO2 und die sind wiederum 15,4 kWh aus Braunkohlekraftwerken. Damit kommt wiederum der Tesla 100 km weit. Das ist damit der absolut schlechteste Fall für Elektroautos. Berücksichtigt man den deutschen Strommix, der noch bei 0,4 kg pro kWh CO2 liegt – und derzeit durch den Ausbau der Erneuerbaren zügig sinkt – kommt der Tesla auf 250 km. Nicht berücksichtigt sind Vorketten wie Förderung und aufwendige Raffination beim Benzin sowie die Produktion von Auto und Batterie. Aber wenn ein E-Auto schon bei heutigem deutschem Strommix 2,5mal so weit kommt wie ein Benziner, muss man sagen: So schlimm kann die Batterie kaum sein.

Der deutsche Strommix wird von hier aus durch den derzeit zügigen Ausbau von Sonne & Wind nur CO2-ärmer werden, während Benzin das nicht wird. Insofern: Ja, das Elektroauto ist ziemlich sicher besser.

Ich habe mit gutem Grund keine Analyse von Batterien, Autoproduktion und Vorketten gemacht. Denn so eine Bilanzierung kann man mit geschickt gewählten Parametern jederzeit kaputtkriegen.

Sicher ist: Beim Elektroauto stecken durch die Batterien deutlich mehr POTENTIELLES CO2-Investment drin. Denn das hängt davon ab ob Lithiumgewinnung und Verarbeitung und weitere Fertigung mit Ökostrom versorgt wurden, oder mit dreckigem Kohlestrom.

Auf der anderen Seite muss es auch hier heißen: Den Benziner-Golf kann man zwar mit Ökostrom fertigen – aber in der Fahrt wird er immer CO2 emittieren.

Entscheidend wird also sein wie lange bzw. wie weit das Elektroauto fährt. Mit jedem gefahrenen Kilometer gewinnt es gegenüber dem Benziner.

Was auch wiederum bedeutet: Mit dem pervertieren Gedanken von „WACHSTUM, WIR BRAUCHEN WACHSTUM!“ kann man natürlich auch die gute Idee Elektroauto kaputtkriegen. Wenn sich dann am Ende alle jedes Jahr ein neues kaufen, geht die Bilanz nicht auf.

Aber ansonsten: Elektroautos emittieren weniger Lärm und Abgase und wären selbst rein mit Braunkohlestrom betrieben auf den Kilometer gerechnet nicht schlimmer als Benziner.

Dabei sollte man aber immer bedenken: Weniger Platz, noch viel weniger CO2 braucht am Ende IMMER der ÖPNV und das Fahrrad.

Dazu übrigens noch ein kleiner Spaß der Ökobilanzierung: Wenn man berechnet, dass der Radfahrer sich nur von Rindfleisch ernährt und davon ausgeht, dass er ansonsten unbeweglich und ohne zu denken im Bett liegen würde – dann kann man das mit viel Mühe so hinrechnen, dass Radfahren für das Klima schlimmer ist als Autofahren.

Ist natürlich kompletter Blödsinn, da wir ja wissen, dass Menschen sich eh bewegen und Sport treiben (Nur auf das Denken verzichten tatsächlich manche) und man sie problemlos von anderen Dingen als Rindfleisch ernähren kann. Manche würden sogar behaupten, dass das deutlich gesünder ist 😉

Insofern: Immer Vorsicht bei Ökobilanzen, ich empfehle am Ende immer auch die Logik zu berücksichtigen.

Dabei ist eine Logik die vielleicht wichtigste im Klimaschutz: Was ist weitestgehend CO2-frei realisierbar und was kann es aufgrund inhärenter Probleme NIEMALS sein?

Und dabei gilt: Mensch + pflanzliche Ernährung + Fahrrad = potentiell CO2-frei

Mensch + E-Auto + Ökostrom = potentiell sehr CO2-arm bis fast CO2-frei

Mensch + Benziner = Niemals auch nur annähernd CO2-arm

Euer Captain Futura
……

Quellen:

https://www.spritmonitor.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Model_3
https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_VIII
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38897/umfrage/co2-emissionsfaktor-fuer-den-strommix-in-deutschland-seit-1990/
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/bilanz-2019-co2-emissionen-pro-kilowattstunde-strom
https://de.automobiledimension.com/autovergleich.php
https://www.bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohle-und-umwelt/braunkohle-und-klima/
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energieversorgung/strom-waermeversorgung-in-zahlen#Strommix
https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2-spez/index.php

Interessant noch: Für Kohle allgemein (also Stein- und Braunkohle im Mix) berechnet die sehr spannende https://app.electricitymaps.com/zone/DE 0,82 kg pro kWh. Anders gesagt: Selbst mit Steinkohle ist es schon deutlich besser.

Warum wir eine Übergewinnsteuer brauchen.

So. Ich wage eine Prognose: Wenn es so weiter geht wird die Ampel die Legislaturperiode NICHT überstehen.

Warum? Nun, die Ampel spielt derzeit: „Good Cop, Good Cop“.

Sie ist durch die FDP und einen schwachen oder unwilligen Cum-Ex-Scholz auf der Einnahmenseite komplett blockiert.

Das heißt: Sie haut genau wie die große Koalition vorher fröhlich Milliarden-Unterstützung an Unternehmen raus, die unverdient? in eine Krisenlage gerutscht sind. Aber sie kann das Geld nicht bei den anderen Unternehmen wieder reinholen, die völlig unverdient absurde Milliardengewinne bzw. Windfall-Profits machen.

Um dann das aufbegehrende Volk zu beruhigen, haut sie auch hier wieder Milliardenunterstützung raus. Aber da auch hier wieder die FDP blockiert, Scholz unwillig ist und die Grünen offensichtlich unfähig sind mit höherem Einsatz zu spielen, passiert das im Prinzip Gießkanne statt sozial gezielt.

Die Folge davon: Alle profitieren, auch die, die es überhaupt nicht nötig haben.

Bestes Beispiel Gasumlage. Statt sich das nötige Geld, um Uniper und co. vor der Pleite zu retten, bei den Energie- und Mineralölkonzernen mit ihren absurden Übergewinnen zu holen, belastet man lieber die Gaskunden.

Dann sind die Leute zu recht aufgebracht. Daraufhin macht man es noch schlimmer und entlastet, indem man die MwSt. auf Gas von 19 % auf 7 % senkt. Und zwar für jede kWh. Das bedeutet aber bei 31 cent pro kWh Gas, dass nun mehr entlastet als belastet wird und insgesamt Reiche und Superreiche, die besonders viel verbrauchen, sogar überproportional profitieren.

Wenn man aber den Leuten mehr zurückgibt, als man ihnen nimmt, hätte man sich das ganze bürokratische Gewäsch auch sparen können und die Gasunternehmen direkt aus Steuermitteln retten können.

Man hat also aus dem Versuch immer nur „Good Cop“ zu spielen und nett zu sein, die beschissenste, ungerechteste und unnötig komplizierteste aller Kombinationen gewählt.

Das Schlimmste daran: Dieses Mittelschichtverarmungskarussel führt weiter, was die große Koalition in der Coronakrise begonnen hat, und blutet die Mittelschicht und insbesondere die untere Mittelschicht aus.

Auch in der Coronakrise hat man mit gigantischen Staatsmitteln Unternehmen gerettet, die aber gleichzeitig meist Boni und Dividenden weiter augezahlt haben. Diese Boni und Dividenden fließen aber größtenteils an Reiche und Superreiche. Während die Staatsmittel vor allem von der arbeitenden Mittelschicht kommen. Die Folge davon: Reiche und Superreiche sind in der Coronakrise gut und gerne 300 Milliarden reicher geworden und werden jetzt in der Energiekrise noch reicher werden.

Der Witz ist, dass man diese Verschiebung des Geldes nicht mitbekommt, weil sie zeitversetzt und über eine „Mittelsperson“ passiert. Diese „Mittelsperson“ ist die Inflation.

Denn der Staat kann, so lange er sich am Finanzmarkt refinanzieren kann, fast unbegrenzt Mittel raushauen. Daher haben erst einmal alle das Gefühl gewonnen zu haben. Dann aber steigt verzögert die Inflation. Denn das Geld ist mehr geworden, aber die Waren nicht. Was daneben auch daran liegt, dass immer mehr von uns Menschen verursachte Krisen wie die Klimakatastrophe den Warenhandel stören und den Wert der natürlichen Ressourcen in Flammen aufgehen lassen.

Diese Inflation frisst nun die Geldmittel auf, aber natürlich nicht das Sachvermögen. Und Sachvermögen? Das haben vor allem Reiche und Superreiche, während der Rest nun verzögert die Zeche für die Dividenden- und Bonirettung zahlt.

Die einzige Maßnahme der letzten Zeit, die tatsächlich sozial gerecht war, funtioniert hat und in die richtige Richtung ging war das 9 € Ticket. Aber exakt das wird recht wahrscheinlich NICHT weitergeführt, obwohl es in abgeänderter Form und preislich etwas teurer ein wirksames Instrument sein könnte.

Statt dessen wird mit der MwSt.-Senkung auf den Gaspreis der völlig verkorkste Tankrabatt auch noch WIEDERHOLT.

Das ist so UNFASSBAR bescheuert, dass mir da fast die Worte fehlen.

Ich hatte ja schon vor der Ampel über die FDP gedacht, dass die einfach nur eine Art Warlord-Haufen von egomanischen Lobby- und Reichenvertretern ist, die immerhin für Digitalisierung stehen. Aber ich muss nun einsehen: Meine Meinung war deutlich zu positiv. Das mit der Digitalisierung kriegen sie auch nicht geschissen.

Und ich muss ehrlich sagen: Ich würde gerne SPD und Grüne aus der Verantwortung entlassen. Das geht aber nicht. Die SPD und vor allem Scholz ist ein Totalausfall, die Grünen liefern eigentlich die richtigen Konzepte, haben aber nicht den Arsch in der Hose, die auch durchzusetzen.

Manchmal muss man halt auf den Tisch hauen und die Koalition riskieren, wenn man nicht das Land riskieren will.

Ich war offen gesagt lange nicht mehr so enttäuscht.

Euer Captain Futura

P.S. Wer sich fragt ob es auch besser geht? Ja. Spanien finanziert gerade mit einer Übergewinnsteuer Unterstüzung von unterer Mittelschicht und Armen.

https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/spanien-fuehrt-uebergewinnsteuer-ein-schauen-sie-mal-herr-lindner-was-da-fuer-entlastungen-drin-sind-li.257611

Und wer sich fragt: Aber warum macht die FDP das, wenn sie doch immer so seriös tut? Nun, die Ideologie der FDP ist ein schwacher Staat aber gleichzeitig weiß auch die FDP: Wer einfach so Sozialleistungen kürzt macht sich unbeliebt und wird nicht wiedergewählt. Also versucht sie systematisch die Einnahmenseite kaputt zu machen, verhindert Vermögenssteuer, Übergewinnsteuer und co. Folge: Irgendwann fehlt dem Staat das Geld und jetzt kann die FDP sagen: „Oh, Kürzungen der Sozialleistungen sind leider unvermeidlich ach alternativlos, schnüff, es tut uns sooo leid, wir wollten es wäre anders!!!“

Fleisch isst unser Gemüse

Zu Beginn des Ukraine-Krieges wollte die EU-Kommission plötzlich die ökologisch wichtigen Brachflächen opfern, „um die Welt zu ernähren“, und einige Bauernverbände wollten im Namen der Welternährung – natürlich – noch weiter: „Warum nicht die Brachflächen ganz abschaffen?“

Das kam mir sofort fischig vor. Also hab ich das mal nachgelesen und gerechnet.

Ergebnis: Mein Gefühl stimmte. Die Brachflächen sind für die Welternähung komplett unerheblich, nachgeradezu* lächerlich. In Deutschland machen Brachflächen ganze 1,5 % der Landesfläche aus. Meist handelt es sich um die schlechtmöglichsten, ausgelaugtesten und kaputtesten Böden. Welcher Bauer gibt schon seine besten Böden als Brache her?

Auf diesen Böden soll dann nicht etwa Weizen für Afrika angebaut werden. Nein, da sollen vor allem Futtermittel für die Tierhaltung angebaut werden. Denn siehe schlechte Böden. Was die Durchsichtigkeit des Manövers noch stützt.

Da hat einfach eine Lobby eine Möglichkeit gefunden, die Weltlage zu nuten, um noch ein paar Millionen auf Kosten der Zukunft für sich rauszuschlagen. Zum Glück wurde es in Deutschland größtenteils von Landwirtschaftsminister Özdemir gestoppt.

Aber wenn die Rettung nicht auf den Brachflächen liegt, wo liegt sie denn dann? Nun, es ist ganz einfach, nur will das niemand hören.

Nur lächerliche 11,5 % unser Landesfläche verwenden wir für die effizienteste Form der Nahrungserzeugung, also für die Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln.

Wir verschwenden aber fast 30 % unser Fläche oder 60 % unserer landwirtschaftlichen Flächen für die Tierhaltung und 15 % (bzw. 7,5 % der Gesamtfläche) für Energiepflanzen.

Dabei sind die Gründlandflächen, wenn sie nicht totgegüllt werden, als unproblematisch zu sehen. Gründlandflächen können – zumindest wenn schonend und naturnah bewirtschaftet – ökologisch wertvoll sein und häufig sind die Böden nur unter hohem Aufwand als Ackerflächen geeignet.

Aber auch auf wertvollen Ackerflächen werden auf der Hälfte Futtermittel angebaut und dann zu tierischen Produkten „veredelt“, wie es so unpassend heißt. Denn „veredelt“ wird da nichts. Es werden nur schlicht Nahrungsmittel verschwendet, die deutlich effizienter direkt zur Welternährung beitragen könnten.

Denn während Kühe und Schafe auf Deich und (Dauer-)Grünland tatsächlich für uns nicht essbares Gras „veredeln“ treten sie auf den Ackerflächen im Grunde in direkte Nahrungskonkurrenz zu uns.

Modernste Turbohühner, die unter unwürdigen Bedingungen gehalten werden**, verarbeiten maßgenschneiderte pflanzliche Kalorien im Verhältnis 1:2 in tierische Kalorien – Schweine, Kühe und co. kommen auf deutlich schlechtere Verhältnis von 1:3, 1:7 bis hinauf zu 1:15. Man erhält eine sehr breite Streuung weil je nach Art, Haltung und Ernährung große Unterschiede bestehen.

Insgesamt wird es unmöglich besser als 1:3. Wir könnten also auf derselben Fläche mindestens DREIMAL so viele Menschen ernähren, wenn wir pfanzliche Nahrungsmittel statt Tierfutter anbauen.

Das würde bedeuten: Mit nur 40 % weniger Konsum tierischer Produkte (besonders entscheidend hierbei die Fleischproduktion) könnten wir die Ackerfläche für pflanzliche Nahrung verdoppeln und mindestens 50 % mehr Menschen ernähren.

Das ist übrigens sehr konservativ gerechnet. Wenn man Flächen stärker als Gärten mit Gemüse-Mischkulturen denkt und weniger als Monokulturen ist nach vielen Berechnungen noch ein Vielfaches drin. Nur erfordert das deutlich mehr menschliche Arbeitskraft.

Der Schlüssel zu einer entspannten Ernährungssituation ist also vor allem die Reduktion unseres Fleischkonsums. Und das übrigens nur auf ein Niveau, das bis tief in die 60er völlig normal war.

Und wer jetzt denkt: Ja, aber es ist ja nicht unser Job die Welt zu ernähren?!

Gerade VERHUNGERN wir die Welt. Denn weil wir so riesige Flächen für Tierfutter vorsehen müssen wir 12,5 Millionen Hektar im Ausland für unsere Ernährung nutzen. Das ist ein DRITTEL der deutschen Landesfläche oder 64 % der insgesamt benötigten Flächen für den Inlandsverbrauch von Ernährungsgütern. Nicht wenige dieser Flächen lagen mal im Urwald und produzieren jetzt Soja für die Mast in Deutschland.

Und eine deutliche Reduktion der Massentierhaltung würde parallel noch andere Probleme mitlösen. Weniger Klimagase, weniger Gülletourismus, Überdüngung, Phosphate und Nitrate im Trinkwasser, weniger Tierleid…die Liste lässt sich noch fortführen.

Und übrigens kann man es auch kritisch sehen, dass 7,5 % unser Landesfläche genutzt werden, um zumeist Mais-Monokulturen für Biogasanlagen anzubauen. Das war auch mal anders gedacht. EIGENTLICH war die Idee mit der Biogasproduktion Reststoffe zu veredeln. Und dann kamen CDU und Funktionäre…

Zum Abschluss noch eine wichtige Ergänzung. Viele Studien kommen zum Ergebnis, das wirkliche ökologische Kreislaufwirtschaft Tierhaltung (IN KLEINEM RAHMEN) unbedingt einschließt. Etwas, das zumindest viele Ökolandwirte auch so versuchen. Tierhaltung ist also nicht per se das Problem – das Problem ist wie so häufig die komplette Pervertierung durch den unendlichen Fleischhunger der Welt.

Und: Es geht mir dezidiert nicht um Bauernbashing. Ich habe sehr viel Respekt vor diesem wichtigen und harten Job ABER eine Gesellschaft muss die Rahmenbedingungen so setzen, dass Bauern ein gutes Auskommen haben UND wir die Ernährung dauerhaft sichern. Und das geht NUR MIT der Natur, nicht gegen sie. Und es geht leider manchmal nur gegen einige Funktionäre, die allzu häufig nur ihre eigenen Interessen und die von Monsanto und co. vertreten und nicht die von Bauern und/oder Natur.

Euer Captain Futura.

P.S. Viele hervorragend recherchierte Hintergründe zu pflanzliche Ernährung vs. tierische auch beim Der Graslutscher Kann ich nur ans Herz legen (Ich bring da ja nur ab und an was)

…….

Falls ihr jetzt denkt: „Uiii, das sieht nach Arbeit aus!“ – Ja, ihr macht euch keine Vorstellung. An dieser Grafik/Recherche hab ich unbezahlt einen kompletten Arbeitstag verbraucht. Wenn ihr mir etwas den Rücken freihalten wollt hab ich ein Patreon mit vielen exklusiven Grafiken:
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* aus der Initiative alte Wörter retten!

** möglichst wenig Bewegung, denn Bewegung verbraucht Energie.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/01/PD18_027_85.html

https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/fleischkonsum-der-deutschen-schadet-klima-und-umwelt-im-ausland/#:~:text=Pro%20Kopf%20braucht%20es%20j%C3%A4hrlich,f%C3%BCr%20den%20Anbau%20von%20Futtermitteln.

Klicke, um auf recherche_05_kalorien_210225_baur.pdf zuzugreifen

https://www.blitzrechner.de/fleisch/

https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html

https://www.dvtiernahrung.de/aktuelles-detail/zu-viel-fuer-futteranbau-in-deutschland-agrarflaechen-und-ihre-nutzung#:~:text=Das%20macht%20einen%20Anteil%20von,Weizen%2C%20Gerste%2C%20Mais%20etc.

https://www.swissveg.ch/land?language=de

https://www.researchgate.net/publication/312576976_Umwandlungsverluste_in_der_Tierproduktion_und_globale_Ernahrungssicherheit

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/Daten-und-Fakten-Landwirtschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=7

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/heutiges-ackerland-koennte-vier-milliarden-menschen-mehr-ernaehren-a-914457.html

https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/flaechenverbrauch-deutschland-wichtigsten-fakten-542601#:~:text=Die%20Land%2D%20und%20Forstwirtschaft%20erh%C3%A4lt,81%20Prozent%20der%20Fl%C3%A4che%20Deutschlands.

https://www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/en/33208.html#:~:text=Ein%20F%C3%BCnftel%20des%20deutschen%20Ackerlandes%20dient%20Produktion%20von%20Biogas%20und%20Biosprit,-Mais%20f%C3%BCr%20Biogasanlagen&text=Auf%202%2C65%20Millionen%20Hektar,die%20industrielle%20Nutzung%20angebaut%20wurden.

https://www.dlg.org/de/landwirtschaft/themen/tierhaltung/gefluegel/dlg-merkblatt-406

https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/2022/03/ukraine-krieg-getreide-landwirtschaft-brandenburg.html

Kommunikationswege und E-Fuels

Falls sich jemand gewundert hat, wie es die merkwürdigen E-Fuels in den Koalitionsvertrag geschafft haben: Der Kommunikationsweg heißt Christian Lindner! Die Anstalt im ZDF hat aufgedeckt, dass dieser den Vorstandsvorsitzenden der Porsche AG Oliver Blume jederzeit auf dem Laufenden gehalten hat.

Blume dazu: Porsche habe einen „sehr großen Anteil“ daran, dass E-Fuels im Koalitionsvertrag stünden. „Da sind wir Haupttreiber gewesen mit ganz engem Kontakt an die Koalitionsparteien“, so Blume. Und: „Der Christian Lindner hat mich in den letzten Tagen auf dem Laufenden gehalten.“
https://www.t-online.de/finanzen/unternehmen-verbraucher/unternehmen/id_100031148/zdf-recherche-porsche-chef-soll-einfluss-auf-christian-lindner-ausgeuebt-haben.html

Wir müssen daher die Geschichte der schnellsten (Text-)Kommunikationswege neu schreiben und warten begeistert auf das neue Christian-Lindner Startup für endlich zeitgliche Kommunikation! Die FDP, innovativ wie immer!

…….

Infoblock E-Fuels:

Wie entstehen die: Man nimmt (idealerweise) Ökostrom schickt den in einen Elektrolyseur und produziert Wasserstoff. Ein sehr verlustreicher Prozess.

Dann nimmt man (idealerweise) Ökostrom um Kohlenstoff über CO2 (idealerweise) aus der Atmosphäre zu gewinnen. Ein weiterer sehr verlustreicher Prozess.

Dann kombiniert man beides und produziert E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe. Die dann ganz normal getankt werden können und genauso viel Stickoxoide (NOx), mehr Kohlenmonoxid (CO), aber weniger Partikel als fossiler Treibstoff produzieren.

Ergebnis: Statt vorher 10 Elektroautos kann man mit dem aus dem Ökostrom erzeugten E-Fuel nun nur noch 1 (In Worten: EIN!) Auto betreiben.

Und E-Fuel kostet derzeit statt 50 cent pro Liter (Benzin / Diesel ohne Steuern und co) 4,50 € pro Liter. Soll aber billiger werden wenn man z.B. riesige Solaranlagen oder Windkraftwerke in Patagonien nutzt.

Also: E-Fuels lösen die Schadstoffprobleme nicht, sind derzeit sauteuer und extrem verlustbehaftet. Ach und ich vergaß zu erwähnen: Man kann an diversen Stellen wunderbar „abkürzen“. Z.B. könnte man den Wasserstoff viel günstiger aus fossilen Quellen herstellen und sich dann irgendwo günstig ein Grünzertifikat kaufen. Zwinkersmiley.

Das ist also diese „technologieoffenheit“ der FDP. Übrigens bin ich nicht gegen E-Fuels, sie können tatsächlich in einigen Sektoren trotz der schwierigen Effizienz eine Alternative sein. Z.B. in Flug- oder Schiffsverkehr – wobei die Berechnungen darauf hinweisen, dass beides nur mit einer Reduktion der jeweiligen Verkehre möglich ist.

Uaaah. Reduktion? Das ist doch nur ein Euphemismus für Verzicht! Irgendwo leidet ein FDPler körperliche Qualen, jedesmal wenn dieses Wort genannt wird.

hmmm….

Verzicht. Veeerzicht. Veeeeeerzicht. VERZICHT! 😃
…..
Kurz in eigener Sache:

All diese Grafiken und die Recherchen dazu sind verdammt viel unbezahlte Arbeit! Wenn ihr mir etwas den Rücken freihalten (und die FDP ärgern) wollt hab ich ein Patreon mit vielen exklusiven Grafiken:
https://www.patreon.com/user?u=32965554

Ach und nen Buch hab ich auch mit gleich 100 unterhaltsamen Grafiken nebst Erklärungen! Perfekt auch zum Verschenken!

Zum Reinlesen (Kaufen am besten im lokalen Buchhandel, man kann überall bestellen!)
https://www.amazon.de/Bauhaus-Taschenbuch-Architectur-After-Speculation/dp/3969050170

https://www.m-vg.de/yes/shop/article/20212-grafiken-fuer-eine-bessere-welt/
…..
Einen riesigen Artikel zur Zukunft der (Ökostrom-)versorgung findet ihr hier:
https://www.captain-futura.de/2022/07/23/die-endgueltige-und-absolute-wahrheit-ueber-unsere-energieprobleme-und-seine-loesung/

Und hier die Quellen von Leuten, die E-Fuels bestimmt nicht zu negativ sehen 😉
https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/alternative-antriebe/e-fuels-13-fragen-und-antworten-synthetische-kraftstoffe-wahrheit/

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/alternative-antriebe/abgastest-t-u-e-efuels-emittieren-so-viel-nox-fossiles-benzin-weniger-partikel-mehr-co/

https://www.derstandard.de/story/2000133117382/klimaneutraler-flugverkehr-e-fuels-allein-werden-nicht-reichen

https://www.rnd.de/wirtschaft/e-fuels-wird-fliegen-mit-dem-alternativen-kraftstoff-klimafreundlich-RFFYQUOPOFCVVCE54PYGRX535A.html

Die endgültige und absolute Wahrheit über unsere Energieprobleme (und seine Lösung)

Die endgültige und absolute Wahrheit über unsere Energieprobleme (und seine Lösung).

Wenn ihr Probleme mit niedrigem Blutdruck habt, ich hätte da ne Empfehlung. Die Facebookseite von Vince Ebert. Unter dem Deckmantel von „Make Science Great again“ einfach nur die Bedienung niederster populistischer Instinkte und absurde Verdrehung der Realität.

Bei Vince Ebert brauchen Ferrarimotoren weniger Platz als blöde Windräder (no shit, die müssen die Energie ja auch nicht erste insammeln!), Wirtschaft und CO2 haben sich doch eh schon entkoppelt (also alles gut) die Atomkraft wird uns retten und das wahre Problem sind die peinlichen linksgrünen Weltretterinnen, die halt keine Ahnung von Science haben – weshalb wir völlig ohne Not bald im Dunkeln sitzen werden. Denn mit Erneuerbaren Energien kann man selbstverständlich keine Industrienation, ha lächerlich. Und Klimakatastrophe? War da was. Schon irgendwie, aber das einzige Ziel von Vince Ebert ist offensichtlich in völliger Destruktivität die Trägheit, die Faulheit und den Unmut der ewigen „Alles ist gut“ Fraktion zu bedienen indem allem was ökologisch riecht mit der Keule angeblicher Wissenschaft eine reingehauen wird UND sein Buch zu verkaufen. Immer wenns interessant werden könnte, soll man das Buch kaufen. Hui. Geschickt.

So. Da das zumindest meinen Blutdruck kurzzeitig in lange nicht mehr gesehene Höhen katapultiert hat, hier mal die endgültige und absolute Wahrheit über unser Stromproblem. Und das tollste: Ich geb sogar Antworten und ihr müsst nicht mal mein Buch kaufen.

Also? Was ist das Problem?

……..

Bisher war unsere Stromversorgung vor allem fossil und atomar.

Fossil verbrennen heißt, der gespeicherte Kohlenstoff vergangener Jahrmillionen wird mit fragwürdiger Effizienz von Kohle bis Erdgas in die Atmosphäre gefeuert. Das schien ne Zeitlang wie ne super Idee, dann wurde einem klar, dass der Kohlenstoff ZUM GLÜCK die längste Zeit in der Atmosphäre nicht mehr war und jetzt BESCHISSENERWEISE von uns da wieder hinkommt. Folgen der fossilen Stromerzeugung: Luftverschmutzung (kriegt man mit Filtern partiell gelöst) Schadstoffe und Klimakatastrophe (kriegt man NICHT mit Filtern gelöst).

Atomar Strom erzeugen heißt: Man spaltet Atome, erhitzt damit Wasser und die Gemüter und aus ersterem erzeugt man mittels Dampf wiederum Strom. Ist NICHT CO2-frei (Uran und Atomkraftwerk fallen nicht vom Himmel) aber CO2-arm und wirkt daher erst einmal wie ne gute und moderne Lösung. Leider fliegt alle 20-30 Jahre mal ein Atommeiler in die Luft (deswegen die erhitzten Gemüter) verstrahlt ordentlich Gelände und es ist komplett ungelöst, was mit dem Atommüll passieren soll. Dafür hat bis auf Finnland niemand ein Endlager und ein sicheres hat auch Finnland nicht. Weil: Das strahlt für Millionen von Jahren. Man muss daher schon so verstrahlt wie Vince Ebert sein, um das für eine „sichere“ Energieform zu halten. Aber immerhin: Aus Klimasicht ist es okay.

Daher ist man irgendwann auf die Idee gekommen, dass man vielleicht einfach Wind & Sonne & Biomasse nutzen sollte, um daraus erneuerbaren Strom zu erzeugen. Erneuerbar, weil das alles in einem von der Sonne gespiesenen Fließgleichgewicht ist und wir es im eigentlichen Sinne nicht verbrauchen, sondern nur über einen Umweg führen, damit es für uns arbeitet. Erneuerbare verstrahlen keine Landschaften und erzeugen wenig bis sehr wenig CO2, sie lösen daher eine Gefahr ohne eine andere zu erzeugen ABER sie sind (siehe Fließgleichgewicht) fluktuierend. Denn Erneuerbare sind die Katze unter den Energieformen. Ihnen ist scheißegal wann DU Energie brauchst. Sie produzieren wenn SIE Bock haben. Das aber dafür (sehr anders als bei der Katze) überall & kostenfrei & mehr als ausreichend.

Das Stromnetzproblem. Strom ist wie Ärger auf Twitter: Er wird immer zeitgleich bereitgestellt. Anders gesagt: Strom muss EXAKT dann erzeugt werden wenn DU ihn verbrauchst. Wirklich EXAKT. Da ist noch sowas mit Lichtgeschwindigkeit und überhaupt aber das ist wurst. Entscheidend ist: Machst du den Föhn an, kriegt der Typ in der Leitwarte nen Föhn weil irgendeine Turbine ein bisschen schneller laufen muss.

Da klingen Erneuerbare jetzt so spontan erstmal wie ne richtig blöde Idee (siehe Katze) und genau diesen Reflex für Dumme bedienen Vince Ebert und co. geradezu meisterhaft auf der Klaviatur des „Nicht-weiter-denkens-als-ein-Schwein-scheißt“. (Alter Spruch meines Mathelehrers)

So. Und wer rettet uns jetzt? Captain Atom? Captain Gas? Oder doch das anarchische Superheldenkollektiv der EE?

Captain Braunkohle: Der deutscheste aller Energiesuperhelden. Eine echte heimische Energieform, im Tagebau mit riesigen Maschinen gefördert, sichert hier mit dem Abgraben von Dörfern (kleiner Schönheitsfehler, hust) Arbeitsplätze, keine Abhängigkeit von Diktatoren, hat riesige Reserven und gönnt sich gerne mal eine Currywurst und ein schönes Pils. Leider ist Captain Braunkohle auch schwerer Kettenraucher. Man könnte sogar sagen: Niemand raucht so feuchte, rußende und stinkende Zigarren und ist so dreckig und ungewaschen wie Brauni. Weshalb auch weltweit so gut wie niemand so dumm ist, so sehr auf Braunkohle zu setzen wie immer noch die Deutschen. So leid es mir daher tut: Für Captain Braunkohle wird dringend der Rentenstatus empfohlen. Und die noch rund 20.000 Beschäftigten werden derzeit so sehr subventioniert, dass die sofortige Verrentung mit Currywurst und Bierflat selbst den Staat günstiger käme.

Captain Steinkohle: Riecht immer noch nach SPD und Kohlekumpel, ist aber inzwischen ein reiner Globetrotter. Zum Glück angesichts der Milliardensubventionen die zuletzt reichlich sinnlos im Ruhrgebiet versenkt wurden. Steinkohle ist wie Braunkohle, nur reifer, trockener und weniger rußend. Steinkohle gewinnt man weltweit, die Reserven sind (leider?) schier endlos. Zwischenzeitlich war man in Deutschland so dumm sich den Stoff ausgerechnet auch noch in Russland zu besorgen ABER eine Abhängigkeit besteht nicht. Es gibt genug unproblematische Länder, die genug Kohle besitzen. Und nein, ich mein nicht die Schweiz, eher so Länder wie Australien. Australien hat Kohle für die halbe Welt und einen mit Kohle geschmierten Politik-Kohleindustrie-Medien-Komplex, der den Klimawandel leugnet (Zufälle gibts!). Da wären wir beim Thema: Steinkohle ist weniger rußend und verbrennt effizienter zu Strom als Braunkohle ABER ist weltweit gesehen in absoluten Zahlen der schlimmste Treiber für den Klimawandel. Daher auch hier: Frühverrentung empfohlen, vielleicht könnte man einige moderne Kraftwerke als Kapazitätsbackup für Dunkelflaute (Dazu später mehr) erhalten.

Captain Erdgas: Der Captain macht auf moderner Fossilhipster und war eine zeitlang tierisch angesagt. Denn Gas verbrennt sehr sauber und halbwegs effizient zu Strom. (Produziert aber natürlich trotzdem CO2!) Dann hat sich eine reichlich verblendete und naive Regierung ohne Not von Russland abhängig gemacht und mehr als 50 % des Erdgases von lupenreinen Demokraten bezogen. Und jetzt haben wir die Gasangst. Denn Captain Gas ist als bindungsscheuer Millennial flüchtig und komplizierter zu transportieren als konservative Kohle. Entweder Pipeline oder verflüssigt im Schiff. Daher muss man bei Gas strategisch und vorausschauend denken. Und das war in Deutschland halt gerade nicht angesagt. Eigentlich hatten viele Energiefachmenschen so ein bisschen folgende Idee: Erneuerbare stellen den Großteil des Strombedarfs bereit und wenn die Erneuerbaren gerade mal keinen Bock haben springt Captain Erdgas kurz mit voller Kapazität ein. Heißt: Man hält große Kapazitäten vor, die aber selten genutzt werden. Das ist im Ergebnis okay fürs Klima und ein guter Schutz vor Blackout. Denn Erdgaskraftwerke sind extrem flexibel, super zu steuern und liefern deswegen auch Regel- und Spitzenlast. Aber wie jeder gute Hipster, hat auch Finn Erdgas sein dunkles Geheimnis im Kliemannsland: Methan also Erdgas an sich ist ein sehr potenter Klimaschädling. Locker 50mal so schlimm wie CO2. Man will daher unbedingt, dass einmal gefördertes Erdgas auch wirklich verbrannt wird und nicht unverbrannt in die Atmosphäre entweicht. Dazu muss man aber Erdgasleitungen und Speicheranlagen regelrecht „warten“ und auf Dichtigkeit prüfen und so nervigen Shizzle. Na und da hat man jahrelang auf die bösen Russen gezeigt, bis einem aufgefallen ist: „Ups, wir so in Deutschland mit unser langen Leitung….“ wie auch immer: Es entweicht deutlich mehr Methan als gedacht aus Leitungen und co. in die Atmosphäre und wird da auch noch langsamer abgebaut als gehofft. Captain Erdgas doch nicht so geil, aber er hat schon ein Entschuldigungsvideo auf Instagram angekündigt….

Captain Erdöl: Wer Erdöl in Kraftwerken verbrennt hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Captain Atom: In den 60ern sozialisiert, fangen wir mit dem Frauenbild besser gar nicht an – aber auch sein Weltbild ist entsprechend veraltet. Theoretisch kann man mit Captain Atom eine CO2-freie Stromversorgung aufbauen, praktisch ist er der Best-Ager unter den Energiesuperhelden. Fast alle Kraftwerke in Europa haben ihre besten Jahre hinter sich, Neubauten ziehen sich Dekaden hin (kein Scherz) und neigen dazu gerne mal zehnmal (oder mehr) so teuer zu werden wie geplant und ganze Staatskonzerne mit sich in die Tiefe zu reißen. Frankreich sollte als Nation von Politik- und Kernspaltung gerade eigentlich mit Atomkraft den Laden zusammenhalten ABER die Hälfte der Kraftwerke ist beim Doktor und viele andere müssen vielleicht bald runterfahren weil sie sonst Fische in klimawandelgeplagten Flüssen frittieren. In Deutschland sind noch DREI Atommeiler in Betrieb. Die bereits Abgeschalteten kann man meist nicht wieder anschalten, weil Turbine länger nicht mehr gedreht und dann verzieht die sich wie ein schlecht sitzendes Hüftimplantat. In kurz: Sieht man über Uranabbau (durchweg nicht bei uns) Atommüll und Atomunfälle mit ein, zwei, drei, hunderttausend Toten* hinweg hat Captain Atom immer noch diese merkwürdige strahlende Sexyness des erfahrenen Schwerenöters. Leider ist er so behäbig, schwer zu kontrollieren und so absurd langsam im Ausbau, dass er in Kombination mit den jungen Erneuerbaren die wirklich mit Abstand schlechteste Wahl ist. Das geht hinten- und vorne nicht zusammen. Den Captain Atom kann man nicht mal eben hoch oder runterfahren, wenn die Erneuerbaren mehr oder weniger liefern. Captain Atom produziert immer gleichviel Strom, mehr Grundlast als Atomi geht nicht. Neue Konzepte für Miniatomkraftwerke sollen flexibler und schneller zu bauen sein, sind aber selber noch in der Entwicklung und brächten das Risiko von Zwischenfällen und radioaktiven Diebstählen in die Fläche. Stoff für neue James Bond Filme, aber ich find die schöner in der Fiktion. Und ich weiß nicht welche Bevölkerung aktuell den Neubau eines Mini-AKWs als kommunales Kraftwerk in direkter Nachbarschaft akzeptieren würde – die deutsche ist es jedenfalls nicht. Man könnte überlegen die drei noch laufenden deutschen AKWs noch nicht diesen Winter abzuschalten – aber ein Gamechanger ist das eher nicht. Und ein zügiger Neubau von Atomkraftwerken ist so aus der Welt, dass man zu Captain Atom und seinen neuen Fans gerade leider meist sagen muss: OK Boomer.

Captain Fusion: Der Traumtänzer unter den Superhelden. Lässt seit 50 Jahren auf sich warten und ist im Zuge der Fusionskonstante immer für in 40-50 Jahren angekündigt. Problem ist aber: UNSER Problem ENTSCHEIDET sich innerhalb der nächsten 40-50 Jahre. Da muss man sagen: Ja Fusion theoretisch wohl wirklich krass am Start – und gegenüber Atomkraft deutlich unproblematischer – aber leider halt erst dann wenn es uns nicht mehr mit den akuten Problemen hilft. Gerne weiter dran forschen, man weiß ja nie und mir ist völlig ideologiefrei egal wer uns final rettet, nur sollte es halt bald sein. Zur Zeit ist Captain Fusion leider nur im Marveluniversum aktiv.

Captain Wasserkraft: Die vielleicht älteste erneuerbare Energiequelle. Wird schon seit Ewigkeiten genutzt, weil sie sehr, sehr praktisch und einfach nutzbar ist. Das bedeutet aber auch: Das Potential ist weitestgehend ausgereizt. Auch ist ein weiterer Ausbau nicht unproblematisch. Große Talsperren lassen ganze Täler versinken und Kleinwasserkraft produziert deutschlandweit gesehen kaum Strom aber macht ganze Flusssysteme für Fische undurchlässig. (Weshalb hier auch sinnigerweise über eine Reduzierung nachgedacht wird) Captain Wasser ist also durchaus mit einer problematischen Backstory am Start, obwohl sie CO2 frei ist und im Vergleich wenig Materialeinsatz hat, günstig und sehr zuverlässig ist. Klare Empfehlung wäre Wasserkraftpotentiale in Alpen und Skandinavien besser an unser Netz anbinden und dann die Wasserkraft gezielter zur Regulation als Spitzen- und Regellast nutzen. Denn derzeit wird gespeicherte Wasserkraft aus Talsperren noch viel zu häufig als faktische Grundlast verschleudert.

Captain Biogas / Biomasse: Die einzige erneuerbare Energiequelle, die gespeichert vorliegt und damit gezielt zu Strom werden kann. Ursprüngliche Idee war: Man nimmt organische Reststoffe und verbrennt die oder vergärt sie in Biogasanlagen. Und das Biogas verbrennt man dann wiederum zur Stromproduktion. Positiver Nebeneffekt: Das was aus Biogasanlagen rauskommt ist für Pflanzen besser nutzbar (weil quasi vorverdaut) und wird nicht mehr so leicht in Flüsse und Seen ausgespült. Tatsächliche Situation: Reststoffe sind z.B. im Wald als Totholz auch wichtige Lebensräume und irgendwann keine Reststoffe mehr, wenn der Druck und das finanzielle Interesse immer weiter wächst. Und eine Biogasanlage ist mit sehr viel Mais und etwas Gülle deutlich einfacher zu steuern und gewinnbringender als mit vielen verschiedenen Reststoffen – da ist sie nicht sooo anders wie ein Darm. Der kippt auch mal schneller, wenn man z.B. 3 kg Kirschen isst. Da der Gesetzgeber aber zu träge war, um die Gesetze nachzuschärfen, wachsen heute die Energiemaismonokulturen. (Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, der Flächenbedarf ist immer noch DEUTLICH geringer als für die Produktion von Tierfutter). Trotzdem: So war das nicht gedacht. Und als Scheißhäubchen war der Gesetzgeber auch zu träge, um Biogas als Regel- und Spitzenenergie zu nutzen. Derzeit läuft die Stromproduktion aus Biomasse im Regelfall einfach wie Grundlast, was völliger Wahnsinn ist, da Captain Biogas dafür als EINZIGE GESPEICHERT vorliegende Erneuerbare Energie viel zu wertvoll ist. Fassen wir zusammen: Captain Biogas wird unter ihren Möglichkeiten genutzt. Eigentlich ist sie perfekt geeignet, um Sonne und Wind als Regelenergie auszugleichen. Gleichzeitig sollte man ihr Potential aber auch nicht ÜBERschätzen. Biogas steht, wenn nicht nur Reststoffe genutzt werden in Konkurrenz zur Nahrungsproduktion und Naturschutz. Daher: Wir brauchen dringend einen Fokus auf die Nutzung ECHTER Reststoffe und müssen ein Auge darauf haben, dass nicht plötzlich Wälder ausgeräumt werden um in Kraftwerken zu landen.

Captain Windkraft: Partner des Anarcho-Superhelden-Kollektivs. Weht halt wenn sie Bock hat, wobei das auf dem Meer und in Küstennähe deutlich häufiger der Fall ist. Offshore und im Wald mit etwas mehr schädlichen Impact auf die Ökologie versehen. In Feldern ein geringeres Problem. Häufig wird von RIESIGEN Grundflächen berichtet, die Captain Wind bräuchte, um unseren Strom zu produzieren. Da wird dann aber nicht die Grundfläche des Fundaments genommen (Die ist nicht besonders groß) sondern einfach suggeriert als wäre jede Fläche mit Windrad auf Kilometer zubetoniert. Klar ist Captain Wind ist wankelmütig und kann wie letztes Jahr auch mal überraschend schlechter wehen. Überhaupt hat Wind Zyklen über Jahrzehnte und es ist schwer zu sagen, wie sich die Stromproduktion mit dem Klimawandel entwickelt. Aber sicher ist auch: Wind ist kurzfristig inzwischen hervorragend vorherzusagen. Das bedeutet: Ja, Strom aus Wind schwankt in der Produktion ABER man weiß wie und kann Kapazitäten zum Ausgleich vorhalten. Windkraft ist übrigens auch kein allgemeiner Vogelkiller, da sind Glasscheiben, Strommasten, Katzen und Autos um ein VIELFACHES übler. Also wenn ihr Vögel retten wollt, klebt eure Scheiben zu. Windanlagen sind aber für einige Vogelarten und Fledermäuse ein Problem. Daher braucht man ein Monitoring und könnte z.B. bei „Fledermauswetter“ (warm und windstill) ohne großen Energieverlust gezielt abschalten. Windkraftanlagen im Wald bin ich tatsächlich zwiegespalten. Das was wir als „Wald“ ansehen ist häufig nur kaputter Forst, der mit dem Klimawandel eher stirbt als durch die Windanlage. Gleichzeitig brauchen wir die Wälder aber schon als Rückzugsgebiete für Natur und Mensch. Ich seh es daher eher als Ultima Ratio und wäre dafür hier wirklich sensibel zu sein. Die Stromproduktion aus Wind gleicht sich bei einem stabilen Stromnetz über große Distanzen aus und sonst verfallende Leistungsspitzen könnte man zukünftig im großen Stil in Wasserstoff speichern. Das passiert unter erheblichem Energieverlust, aber bevor der Strom verfällt kann es trotzdem sinnvoll sein. Da dieses Thema komplex ist ein andermal Genaueres. Captain Windkraft hat auch einen durchaus erheblichen Materialeinsatz. Auch hier muss man ein Auge auf die Materialien und das Recycling haben, um nicht Akzeptanz und Ökologie zu zerstören. Wirtschaftlich ist die Windindustrie dank irritierender Politik-Kapriolen und mangelnder Wertschätzung durch gewisse Parteien in Deutschland immer noch gut verankert aber etwas mitgenommen.

Captain Photovoltaik / Solarstrom: Der zweite große Partner im Anarcho-Superhelden-Kollektiv. Die Sonne ist im Grund der Ursprung fast aller relevant vorliegenden Energie. Sehr langfristig gespeichert als fossiler Kraftstoff, mittelfristig als Biomasse und kurzfristig als Wind. Man kann die Sonne aber auch zeitgleich wie Captain PV direkt mit Solarzellen nutzen. Klar ist: PV braucht vergleichsweise große Flächen, denn auch hier gilt: Die Energie muss erst eingesammelt werden und liegt nicht schon in natürlichen Senken für uns bereit. Ein Effizienzproblem dagegen hat PV nicht. Das ist so ein absurdes Märchen. Photovoltaik holt locker das ZEHNFACHE aus derselben Oberfläche wie Pflanzen mit Photosynthese heraus. Und Captain PV wird immer besser und günstiger. Inzwischen gehört sie beim Neubau mit der Windkraft zu den günstigsten Energiesuperhelden und hat z.B. Captain Atom den Rang abgelaufen. Captain PV hat gut vorhersehbare Leistungsspitzen immer zur Mittagszeit, also genau dann wenn wir auch am meisten Strom brauchen. Sie ist sehr schnell ausbaubar und EIGENTLICH haben wir auch kein Flächenproblem. Wir haben ja nun erfolgreich unser halbes Land zersiedelt und mehr als genug Dächer und Autobahnen, auf denen und an deren Rand wir bauen können. Auch sind Freiflächenanlagen nicht das Problem, zu dem sie stilisiert werden. Man braucht kaum Fundamente und wenn die Flächen vorher intensiv bewirtschaftet waren, profitiert die Fläche ökologisch sogar von der Anlage. Meist wird einfach beweidet und ist zwischen den Modulen genug Platz für Pflanzen und Tiere. Einziges Problem ist die Diebstahlgefahr. Deshalb Zäune, die man für Niederwild durchlässig machen kann aber nicht für Großwild. Man kann PV aber auch in Zeiten der Hitzewellen auf Treibhäusern zum Verschatten nutzen oder über Himbeerfelder etc. als Schutz bauen. Da sie in der Fläche erheblich effizienter als die Captain Biomasse ist, ist es zudem häufig klüger eine PV-Anlage zu bauen. Captain PV neigt aber auch trotz gutem überregionalem Ausgleich zu sehr schnellen Schwankungen und wie die meisten wissen werden: Nachts scheint einem die Sonne höchstens ausm A….ähm also jedenfalls nur über den Mond gespiegelt auf die Erde. Und Mondlicht gibt leider nur Werwölfen Energie. Dafür ist PV tagsüber fast unendlich verfügbar, mehr als ausreichend und kann sehr schnell ausgebaut werden. Wirtschaftlich sind wir bei Solarmodulen leider dank irritierender Politik-Kapriolen und mangelnder Wertschätzung durch gewisse Parteien in Deutschland zu großen Teilen vom asiatischen Markt abhängig (95 %) deutsche Firmen sind aber durchaus in der Rohstoffproduktion und bei Wechselrichtern (SMA) sowie Unterkosntruktion maßgeblich involviert. Komplett abgehängt sind wir also nicht. Auch bei Captain PV ist das Recycling wichtig, wobei Solarmodule viel länger halten als häufig gedacht. Viele Solarmodule, die aus der Förderung (gilt für 20 Jahre) herausfallen kann man z.B. heute günstig auf Ebay kaufen.

Es gibt noch weitere Superhelden in Ausbildung: Geothermie, Wellenkraftwerke,…die gerade noch kein großer Faktor sind, weshalb ich sie hier weglasse.

So. Und wer rettet uns jetzt?

Tja, kennt ihr die Avengers? Wenn ein Problem so richtig groß ist. Dann kann das kein Superheld allein. Macht euch gerne selber Gedanken, wie ihr die Superhelden einsetzen würdet! Und falls euch gerade die Phantasie fehlt hier ein kurzer Schlachtplan von mir:

– Wasserkraft in Skandinavien und Alpenraum besser anbinden und gezielter für Spitzenlast und Regellast nutzen

– Biogas / Biomasse konsequenter auf Reststoffe ausrichten und möglichst gezielt für Spitzenlast und Regellast nutzen

– Sonne und Wind massiv und schnell ausbauen

– Erdgaskraftwerke in großer Kapazität vorhalten aber ausschließlich als Spitzenlast- und Regellast nutzen, dann ist auch die benötigte Menge und damit das produzierte CO2 viel geringer. Heißt: Ja wir brauchen weiter Erdgas, aber viel weniger.

– Braunkohle so schnell wie möglich dicht machen

– Neuere effiziente Kohlekraftwerke noch einige Jahre für Dunkelflauten vorhalten (UND NUR DAFÜR!) bis man genug Erfahrung mit wirklich hohem Anteil von Sonne- und Windstrom gesammelt hat.

– letzte drei Atomkraftwerke. Joa, weiß nicht. Muss ich zum Glück nicht entscheiden. Neubau jedenfalls erscheint komplett sinnlos. Siehe Frankreich.

…………………….

Danke. Also. Energie Avengers! Go!

Euer Captain Futura.

……

BONUSLEVEL I – WAS WÜRDE ZUSÄTZLICH HELFEN?

– Strom sparen! Jede gesparte Kilowattstunde muss nicht produziert werden und ist daher die günstigste aller Kilowattstunden. Mit Elektroautos werden wir aber insgesamt auch bei Einsparungen erstmal mehr Strom brauchen.

– Das Stromnetz ist europaweit verknüpft, daher muss auch seine Zukunft und der Schutz vorm Blackout europäisch gedacht werden.

– Wasserstoff als Speicher für überzähligen erneuerbaren Strom und Strom der fernab vom Stromnetz erzeugt wird. Aber Vorsicht: Ziemlich ineffizienter Weg der Speicherung und Wasserstoff kann auch aus Kohlenwasserstoffen produziert werden, also aus fossilen Quellen. Daher gefährliches Einfallfeld für Ölkonzerne.

– Elektroautobatterien in Stromnetz einbinden (Vehicle-to-Grid) und weitere größere Batteriespeicher zur lokalen Netzstabilisation nutzen. Wird in Japan bereits im Megawattbereich gemacht und die Batterien werden stetig günstiger.

– bestehende Talsperren mit Unterseen und Pumpen zu Pumpspeicherbecken ausbauen. Dann kann man bei Stromüberschuss aus Wind & Sonne wieder Wasser nach oben pumpen. Deutlich effizienter als der Speicherweg über Wasserstoff, aber nicht immer möglich.

– Lastmanagement nutzen: Kühlhäuser, Kühlschränke, Wärmepumpen,… – all das sind verlagerbare Lasten, denn Wärme (oder Kälte) ist träge. Daher kann man hier wenn es kleinere Stromlöcher gibt kurzzeitig abschalten und wenn Überschuss besteht Vorkühlen bzw. -Wärmen.

……

BONUSLEVEL II: Ich weiß dass jetzt viele danken: „Ja, aber die genauen Zahlen?“ Die hab ich hier mit verdammt gutem Grund vermieden. Mit Zahlen, Statistiken und co. wird soviel Schindluder getrieben, dass man zur Zukunft jede verdammte Zahl da draußen finden kann, wenn man will. Ich hab daher nur Fakten genommen, die extrem sicher sind und vielfach bewiesen, sowie Logik genutzt. Wenn ihr die Situation heute exakt wissen wollt, hat die Zeit einen phantastischen Energiemonitor: https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-deutschland-gaspreis-spritpreis-energieversorgung

Besser kann man es nicht machen.

Und wenn wieder jemand schreit: „ABER man kann doch mit Erneuerbaren kein LAND…“ ist hier der Link zu einer Karte, die anzeigt wieviel CO2 eine kWh in dem jeweiligen Land gerade produziert. Schaut mal Skandinavien allgemein (aber viel Wasserkraft, das macht es einfach) und Dänemark im Speziellen (kaum Wasserkraft, daher besser mit DE vergleichbar). Auf der Karte seht ihr auch, dass Deutschland gerade massiv Solarstrom nach Frankreich schickt. Wegen der total zuverlässigen Atomkraftwerke. Ihr wisst.

https://app.electricitymaps.com/map

Und hier noch offizielle Zahlen vom Umweltbundesamt:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#strom

* Das Problem mit den Toten der Atomunfälle. Strahlung tötet wie Zigaretten im Regelfall nicht direkt, sondern langfristig über Erhöhung der Krebsrate, weshalb man so ziemlich jede Zahl rauskriegen kann, die man haben will. Ich sag immer: Wer sagt, dass an Tschernobyl niemand gestorben ist, soll das bitte ohne Maske und wild tanzend im verstrahlten roten Wald beim havarierten Atomkraftwerk nochmal wiederholen. Wenn er sich das aus guten Gründen nicht traut ist Atomkraft wohl doch nicht so harmlos.

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